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Gaststätten auf ihre abgelieferten Fettmarken Butterschmalz erhielten, die breite Masse jedoch nur schäbige Margarine. Ein Reporter der NN besuchte Flüchtlinge im Kronacher Bunker. Sie waren erst in der letzten Zeit mit einem sogenannten Sondertransport A aus der Tschechoslowakei in Fürth angekommen. 166 Menschen waren in dem nahezu fensterlosen Betonbau untergebracht. Jeweils drei bis vier Personen hausten in den 7 qm großen Zellen. Es gab keine Türen und nur ganz wenige Fenster. Die Flüchtlingsgruppe umfasste viele alte Leute, aber auch 15 Kinder unter sechs Jahren und 15 Kinder unter 14 Jahren. Die Bewohner wurden von der Fürther Großküche mit Essenskübeln versorgt, da es keine Küchen gab. Die alten Leute erhielten monatlich (!) 9,75 DM Taschengeld, die Arbeitsfähigen versuchten sich mit Klöppelarbeiten über Wasser zu halten. Die Trostlosigkeit wurde dadurch verstärkt, dass das undichte Dach die Zellen im zweiten Stock in Tropfsteinhöhlen verwandelte. Mittwoch, 20. Oktober 1948 Das Fürther Gewerbeamt warnte: In vielen Gaststätten wurden Fleischgerichte ohne Marken zu einem überhöhten Preis abgegeben. Damit lag ein Verstoß gegen die Bewirtschaftungsbestimmungen vor. Da die so angebotenen Fleischmengen unter Umgehung der Fleischbeschau durch Schwarzschlachtungen erzeugt wurden, drohten den Gaststätten Strafverfahren, den Konsumenten gesundheitliche Gefahren. Nach längeren Verhandlungen gab die amerikanische Besatzungsmacht in dem von ihr beschlagnahmten Fürther Stadttheater nunmehr zwei Abende zur Bespielung durch die NürnbergFürther Bühnen frei. Damit konnte man erstmals den Wünschen der Bevölkerung nach einem Abonnement in Form einer Platzmiete nachkommen. Die Theatertage waren Mittwoch und Freitag. Die nun angebotene Platzmiete bis Ende Juni 1949 umfasste 15 Opern und Operetten sowie 7 Schauspiele. Man konnte die gegenüber den Tagespreisen ermäßigten Mietpreise in acht Raten bezahlen. In Anzeigen suchten die Grundig-Werke, Fürth, Kurgartenstraße 37, dringend gut ausgebildete Rundfunktechniker und Rundfunkmechaniker. Alle Aufgaben, die mit der Bezahlung des deutschen Zivilpersonals der amerikanischen Besatzungsmacht zusammenhingen, waren ab 1. Oktober 1948 auf Anordnung des bisher zuständigen Besatzungskostenamtes auf die US-Armee direkt übergegangen. Jetzt kümmerte sich die Military Post, Fürth, Sedanstraße, um die Lohnzahlungen. Infolge der Stromknappheit wurde im Versorgungsgebiet Fürth am 18. und am 21. Oktober das Gleichstromnetz, am 22. Oktober das Dreh- bzw. Wechselstromnetz jeweils von 7.30 bis 12 Uhr abgeschaltet. Stadttheater Fürth: „Theophanes“, ein Lustspiel mit Theo Lingen, Annemie Cordes, Ingeborg Döderlein, Heinz Beck, Jaspar von Oertzen und Ulrich Beiger. Weltspiegel-Kino: „Blutrache“, ein mittelalterlicher Abenteuerfilm mit Ruth Warrick, Akim Tamiroff und Douglas Fairbanks in den Hauptrollen. Samstag, 23. Oktober 1948 Zu den bis jetzt von der Stadt Fürth entlassenen 48 städtischen Beamten wurde nun vom Personalausschuss des Fürther Stadtrats die Kündigung weiterer 72 städtischer Angestellter genehmigt. Die Kündigungen erstreckten sich in erster Linie auf das Wirtschafts- und Ernährungsamt. Je nach Verringerung des Aufgabenkreises sollten weitere Kündigungen folgen. Dadurch, dass das Ernährungsamt von der Ottoschule ins Amtshaus verlegt wurde, konnte das Ottoschulhaus für den Schulbetrieb völlig freigegeben werden. In Fürth war jetzt keine Schule mehr mit Amtsstellen belegt. Die Stromversorgung wurde immer prekärer. Der Versuch, die Abschaltzeiten auf 9 Stunden wöchentlich zu beschränken, ließ sich nicht halten. Die Abschaltzeiten mussten auf 14 Stunden wöchentlich verlängert werden (Dienstag bis Freitag von 13.30 bis 17 Uhr). Reklamebeleuchtungen waren außer Betrieb zu nehmen, elektrische Raumheizung war generell verboten. Bei Überschreitung der Haushaltkontingente drohten unnachsichtig Stromsperrungen. Ab 23. Oktober ging das Lager an der Heilstättenstraße wieder in deutschen Besitz über. Es handelte sich dabei um einen geschlossenen umzäunten Komplex, der aus 33 Massiv-Steinbau-Baracken bestand. Inneneinrichtung war nicht mehr vorhanden. Man rechnete, etwa 200 Familien in den Baracken unterbringen zu können. Mit Christian Bauermann starb im Alter von 70 Jahren ein bescheiden auftretender verdienter Fürther Kommunalpolitiker. Er gehörte der SPD-Fraktion des Stadtrats von 1924 bis 1933 und von 1945 bis

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