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Mittwoch, 8. Dezember 1948 Die vom Fürther Stadtrat beschlossene Kundeneinschreibung für den Verkauf von Freibankfleisch zeigte Wirkung: Während sich bisher nachts schon lange Schlangen vor dem Gebäude in der Waaggasse bildeten, um dann nach Stunden schimpfend die Örtlichkeit zu verlassen, wenn das Schild „Ausverkauft“ ausgehängt wurde, hatte jetzt jeder Kunde durch den Nummernaufruf wenigstens die Sicherheit, nicht mehr vergebens „Schlange zu stehen“. Die kleine neuerbaute Nikolauskapelle am Fürther Stadtwald wurde nunmehr von Prälat Pieger von St. Heinrich unter Beistand von Pfarrer Nikol und Sekretär Arnold feierlich mit einem Hochamt eingeweiht. Hunderte von Katholiken aus Oberfürberg und Umgebung wohnten der Zeremonie bei. In einem Leserbrief an die FN beschwerte man sich über den noch immer aus Kriegszeiten vorhandenen Tarnanstrich an den beiden Oberlichtfenstern in der Fußgängerunterführung am Fürther Hauptbahnhof. Bei der wöchentlichen 30-stündigen Stromabschaltung herrschte dadurch beim Durchlaufen völlige Finsternis. Die SpVgg erreichte in ihrem Auswärtsspiel beim FC Bamberg ein 1:1-Unentschieden. Den umjubelten Ausgleich für Fürth erzielte Vorläufer in der letzten Minute. Stadttheater Fürth: „Der Kreidekreis“, ein chinesisches Schauspiel nach Klabund, u.a. mit Sophie Keeser, Kurt Hallegger, Erich Cornway, Jörg Kastl, Erich Ruschmann und Marianne Miersch. Weltspiegel-Kino: „Reise ohne Hoffnung“, ein französischer Liebesfilm mit Simone Renault, Robert le Fevres und Jean Marais in den Hauptrollen. Samstag, 11. Dezember 1948 Das Möbelhaus Böhm, damals noch am Schießanger beheimatet, veranstaltete eine große WeihnachtsMöbel-Schau. Der Schwerpunkt der Ausstellung lag in der Möblierung von Einraum-Wohnungen. Mehrere Fürther Künstler, darunter Annemarie Dörfel, Karl Dörrfuß, Josef Kemmeter, Hans Kreuzer, Gudrun Kunstmann, Hans Langhoyer und Georg Weidenbacher trugen mit ihren Arbeiten zur innenarchitektonischen Dekoration bei. Auf der Fürther Freiheit begann der diesjährige Weihnachtsmarkt. Zugelassen waren etwa 40 Händler mit Spielwaren, Christbaumschmuck, Haushalts- und Küchengeräten, Geschenkartikeln, Zuckerwaren, belegten Broten und Getränken. Das Fürther BRK hatte auch eine Glücksbude aufgestellt. Die Fürther KPD stellte im Stadtrat den Antrag, den Bunker auf der Schwand von den Amerikanern sprengen zu lassen, um den darin wohnenden Flüchtlingen eine menschenwürdigere Unterkunft zu ermöglichen. Die überwiegende Mehrheit des Stadtrates lehnte den Antrag jedoch angesichts der Wohnungsnot ab. Im festlich geschmückten Geismannsaal eröffnete die Baufirma Röllinger den Reigen der Fürther Weihnachtsfeiern. Nach einer Rede des Firmenchefs Hans Röllinger verteilte ein Weihnachtsmann großzügig Geschenkpäckchen und Gusti Rainhoff, Fritz Bernet, Robert Fackler und Willi SchmidScholven von den Nürnberg-Fürther Bühnen unterhielten die Belegschaftsangehörigen mit heiteren und ernsten Weisen. Central-Lichtspiele: „Ein Leben lang“, ein deutscher Unterhaltungsfilm mit Paula Wessely, Joachim Gottschalk und Maria Andergast in den Hauptrollen. Weltspiegel-Kino: „Und es ward Licht!“, ein französischer Film mit Pierre Blanchard und Michele Morgan in den Hauptrollen. Mittwoch, 15. Dezember 1948 Der bayerische Wirtschaftsminister Dr. Hanns Seidel sprach im überfüllten Fürther Geismannsaal zu aktuellen Problemen der deutschen Wirtschaftspolitik. Wegen der Stromsperre fand die Veranstaltung bei Kerzenlicht statt. Der Stellvertreter General Clays, General George P. Hays, weilte in Begleitung des bayerischen Militärgouverneurs Murray van Wagoner eine Stunde im Fürther Rathaus. Mit OB Dr. Bornkessel und Vertretern der Fürther Wirtschaft sprach man über die Flüchtlingsströme, die furchtbare Raumnot und die wöchentliche 30-stündige Stromsperre. Bei einer ähnlichen Zusammenkunft im nächsten Jahr wollte man dann über hoffentlich eingetretene Verbesserungen diskutieren. In Fürth konnte man Hunde täglich von 9 bis 16 Uhr in Wasserbecken baden. Karl Eberle am

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