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USA zum international geachteten Spezialisten für Wolkenkratzer-Konstruktionen aufstieg. Auch ein - von den Altstadtfreunden Nürnberg abgelehnter - Entwurf zur futuristischen Bebauung des Augustiner- Areals im Zentrum Nürnbergs ging auf Jahn zurück. Donnerstag, 19. Dezember 1968 Neuerung bei der Fürther Polizei ab Januar 1969: Alle gebührenpflichtigen Verwarnungen zwischen 2 DM und 20 DM wurden nicht mehr bar kassiert. Man erhielt jetzt nur noch Zahlungsanweisungen. Einzahlungen waren bei jeder Sparkassenfiliale möglich. Die peinlichen Zahlungsgeschäfte auf der Straße entfielen. Stadtverein Hardhöhe und die Soldnerschule gestalteten in der überfüllten Heilig-Geist-Kirche eine gemeinsame Weihnachtsfeier. Das Lehrer-Kammerorchester umrahmte musikalisch, im Mittelkpunkt standen jedoch Eva-Maria Menerts Blockflötengruppe und der Chor. Auf das übliche Krippenspiel wurde verzichtet. Pfarrer Otto Seiter und Pater Hümmer setzten die kirchlichen Akzente. Ob Kofferradios, Tonbandgeräte oder Schmucksachen - nichts war vor fünf Einbrechern sicher. Ihr "Einsatzgebiet" befand sich schwerpunktmäßig in der Fürther Südstadt. Jetzt wurden sie von der Polizei geschnappt. Mindestens 20 Einbrüche konnten ihnen nachgewiesen werden. Fatal: Sie waren alle erst zwischen 14 und 17 Jahre alt! Freitag, 20. Dezember 1968 Die neue Wohnanlage "Auf der Schwand" entwickelte sich immer mehr zu einem eigenständigen Wohngebiet. In der Albrecht-Dürer-Straße 2 eröffnete jetzt ein Vivo-Supermarkt mit 500 qm Verkaufsfläche, um den immer zahlreicher zuziehenden Bewohnern eine weitere Einkaufsmöglichkeit zu bieten. Um den Theatervorplatz am Hallplatz wurde es am Abend seltsam still. Die Hast des Alltags war vergessen. Wie schon die letzten Jahre, so führte man auch diesmal wieder das Fürther Krippenspiel in fünf Bildern auf. Viele Passanten entdeckten, dass sie plötzlich Zeit hatten und merkten auch den Verkehrslärm der nahen B 8 nicht mehr. Im Filmprogramm zur Monatsmitte u.a.: "Mayerling" mit Omar Sharif und Catherine Deneuve (Admiral), "Hängt ihn höher!" mit Clint Eastwood (Park), "Das Dschungelbuch" (Bambi) sowie "Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten" (City). Samstag, 21. Dezember 1968 Der Fürther Stadtrat fasste einen denkwürdigen Beschluss zur Theaterfrage. Er entschied sich für ein "Jein", und das mit geschlossenen Augen. CSU, SPD und FDP votierten für einen Umbau im Sinne des Münter-Gutachtens. Da aber die Kosten die finanziellen Möglichkeiten der Stadt derzeit weit überstiegen, wollte man bis 1. April 1969 Kostenvoranschläge zu einem Umbau bzw. einer Renovierung prüfen. Danach beabsichtigte man in einem Stufenplan über mehrere Jahre verteilt das Projekt durchziehen. Obwohl der Theaterexperte Münter schon mehrmals darauf hingewiesen hatte, dass diese Lösung schlecht und unwirtschaftlich sei, entschied der Stadtrat so. Mit seiner fulminanten Pelzmütze wurde OB Scherzer von den Jägern zum "Ehrentreiber" ernannt. Er und USGeneral Kogstad nahmen als Gäste an einer Treibjagd auf Hasen und Fasane im Zennholz teil. Hinterher löffelte man traditionell Erbsensuppe, die der Jagdherr spendierte. Wahrscheinlich wollte der Dieb selbst einen Christbaum-Verkaufsstand eröffnen. Tatsache war, dass unbekannte Diebe 55 Fichten und Tannen (teilweise bis 3,50 m Höhe) aus einem Christbaum-Verkaufsareal in der Königstraße stahlen. Montag, 23. Dezember 1968 Hans (Bumbas) Schmidt, der Läufer des 1. FC Nürnberg in dessen großer Mannschaft der zwanziger Jahre, wurde 75 Jahre alt. Mit dem Club holte der "Bumbas" dreimal die deutsche Meisterschaft. Der geborene Fürther begann seine Laufbahn bei der SpVgg, mit der er 1914 die erste deutsche Meisterschaft holte. Nach seiner aktiven Laufbahn arbeitete er jahrelang als Trainer. Sein Hobby: Kartenspielen im Nürnberger Café Vaterland, dazu rauchte er stets seine geliebte Virginia. Fürth hatte wieder einen "Deutschen Meister". Werner Mäckl gewann auf seiner Hammond-Orgel diesen Titel in München. Die Presse feierte ihn als "König der Alleinunterhalter". Im Weihnachtsprogramm des Fürther Stadttheaters: Die Märchenoper "Hänsel und Gretel" von Engelbert Humperdinck, u.a. mit Marianne Astner, Maria de Francesca, Claudia Hellmann, Grit van Jüten und Robert Licha. Ferner die Operette "Der Bettelstudent" von Carl Millöcker, u.a. mit Gerda Hensel, Monika Kienzl, Birgit Sarata, Jonny Born, Alfons Graf und Kurt Mikorey. Die SpVgg besiegte in ihrem Heimspiel im Ronhof vor 4500 Zuschauern den bisherigen Spitzenreiter Freiburger FC mit 2:1. Tore für Fürth durch Ebenhöh und Perras (FE). Damit belegte man Rang neun der Tabelle. Dienstag, 24. Dezember 1968

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