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brachte jedoch täglich seinen „Henkelmann“ mit zum Arbeitsplatz und löste die Essensmarken in einer der Vertragsgaststätten gebündelt gegen Zigaretten ein. Der erste Schritt war getan: Die Oberpostdirektion Nürnberg kaufte von der Stadt Fürth einen großen Teil des Krankenhausgeländes an der Schwabacher Straße. Die Verhandlungen waren zäh verlaufen, weniger des Geldes wegen. Die Stadt Fürth wollte die Theresienstraße verlängern, die Post ihr gesamtes Paketpostamt neu bauen. Beide Vertragspartner benötigten deshalb Teile des Geländes des ehemaligen Krankenhauses. Die Stadt Fürth verstopfte den Fürther Autofahrern ein wunderschönes Schlupfloch. Ab sofort durfte man aus der Waaggasse in Höhe des „Roten Ross“ nicht mehr in die Königstraße einfahren. Die VAG hatte der Stadt klargemacht, dass an dieser Einmündung weit herauslugende Fahrzeuge eine Gefahr für die fahrende Straßenbahn darstellten. BM Dr. Meyer lud den früheren bayerischen Staatstheater-Intendanten Prof. Rudolf Hartmann nach Fürth ein. Dieser sagte zu, die Stadt bei der Gestaltung ihrer Theaterzukunft beraten zu wollen. Als vorläufige mögliche Theaterleiter waren der Nürnberger Regisseur Rolf Lansky und der Fürther Volkshochschul-Geschäftsführer Karlheinz Schäfer im Gespräch. Montag, 6. April 1970 Die Bundesbahn offerierte für die Zeit vom 7. bis 23. April verbilligte Rentnerreisen für Frauen ab 60 und Männer ab 65 Jahren. Dazu gab es an den ersten Tagen für jeden der infrage kommenden Kunden im Fürther Hauptbahnhof einen Strauß Maiglöckchen. Nachdem es am Morgen noch geschneit hatte, empfingen am Weißen Sonntag Hunderte von Erstkommunikanten in den katholischen Kirchen Fürths das Sakrament des Altars. Beim Auszug aus den Kirchen herrschte dann wie zur Belohnung strahlender Sonnenschein. Im Wochenprogramm des Fürther Stadttheaters: Das Schauspiel „Der eingebildete Kranke“ von Moliere, u.a. mit Astrid Jacob, Inge Pedersen, Ursula Willick, Kurt Mejstrik, Fridolin Eppe und Lebrecht Honig. Außerdem als Wiederholung die Komödie „Amphitryon“ von Peter Hacks in der bisherigen Besetzung sowie ein Gastspiel der Schaubühne München mit der Komödie „Helden“ von Bernhard Shaw, u.a. mit Walter Giller, Hannelore Elsner und Wolfgang Lukschy. Die SpVgg gewann ihr Auswärtsspiel beim SV Darmstadt 98 mit 2:0. Tore für Fürth durch Zimmert und Ondera. Damit belegte man weiterhin Platz neun der Tabelle. Dienstag, 7. April 1970 Vor dem Bodenbelagsgeschäft German Pöpperl in der Maxstraße klebte ab sofort ein etliche Meter langer Muster-Teppichboden auf dem Gehsteig für alle des Weges kommenden Fürther. Eine Mischung aus Werbung und Verbrauchertest. Spielende Kinder fanden auf der Kanalbaustelle bei der Eschenau eine „rote Plastikwurst“. Nicht ahnend, dass es sich dabei um Sprengstoff handelte, legte einer der Jungen das Sprengstoffpaket in eine Betonröhre und zündete es an. Die Kanalröhre aus Beton wirkte wie ein Kanonenrohr und verstärkte die Explosion. Ein 13-jähriger wurde dabei schwer verletzt. Eine Baufirma hatte Monate zuvor eine Sprengung vorgenommen und den restlichen Sprengstoff aus Versehen liegen gelassen. Mittwoch, 8. April 1970 Das Fürther Amtsgericht erhielt seine erste „Richterin“. Frau Dr. Heide Radeck amtierte ab sofort in Verkehrsstrafsachen. Eine mit der künftigen Selbständigkeit des Fürther Stadttheaters verknüpfte Hoffnung erfüllte sich nicht: Für das kommende Fürther Gastspieltheater gab es keine staatlichen Zuschüsse. Staatsknete erhielten ausschließlich Theater mit eigenem Ensemble. Anlässlich ihrer Jahreshauptversammlung beschloss die Karnevalsgesellschaft „Treue Husaren“ eine Umwandlung in einen ganzjährig wirkenden „Gesellschaftsverein“. Außer den obligatorischen Faschingsveranstaltungen wollte man insbesondere den älteren Mitgliedern Ausflüge, Wanderungen, Gymnastik und gesellige Zusammenkünfte bieten. Der Senior der Fürther Apotheker starb an seinem 78. Geburtstag. Bis zum letzten Tag war Johann Peterson in seiner Stern-Apotheke in der Mathildenstraße tätig gewesen, die ihm seit

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