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Publikum erschien in sehr salopper Aufmachung. Im Wochenprogramm des Fürther Stadttheaters: Das Revolutionsstück „Toller“ von Tankred Dorst, u.a. mit Annelie Granget, Adelheid Sanden, Marion Schweizer, Hans Dieter Asner, Erich Ude und Georg Wille. Ferner als Wiederholung die Komödie „Der eingebildete Kranke“ von Moliere in der bisherigen Besetzung. Die SpVgg gewann ihr Heimspiel im Ronhof gegen Neuling VfR Heilbronn vor 3000 Zuschauern mit 2:1. Tore für Fürth durch Zimmert (2). Damit verbesserte man sich auf Rang sechs der Tabelle. Dienstag, 14. April 1970 Die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Fürth erwarb am Laubenweg ein Grundstück, um darauf Wohnhäuser mit insgesamt 115 Wohnungen zu bauen. Um an die staatlichen Zuschüsse zu kommen, musste ein großer Teil der Wohnungen für „Zonenflüchtlinge“ freigehalten werden. OStD Hans Hasenstab feierte sein 40-jähriges Dienstjubiläum. Seit zehn Jahren leitete er das „Heinrich-Schliemann-Gymnasium“. Die Lehrkräfte lobten seine menschlichen Qualitäten. Hasenstab war vorher Konrektor in Schwabach. Unverdrossen: Das Kuratorium „Unteilbares Deutschland“ eröffnete wieder einmal eine Ausstellung. Mit Lehrfilm und Plakattafeln wollte man Schulklassen die „Deutschlandfrage“ näherbringen. Mittwoch, 15. April 1970 Gelassen reagierte die SpVgg auf den Rücktritt des geschäftsführenden Vorsitzenden Karl Denk. Sein Nachfolger wurde der 3. Vorsitzende Albert Dörfler. Er wurde von den fünf noch amtierenden Mitgliedern des geschäftsführenden Vorstandes einstimmig gewählt. Der zurückgetretene Karl Denk gab über die Presse eine Erklärung für seinen Rücktritt bekannt. Er habe mit den finanziellen Unregelmäßigkeiten in der Geschäftsstelle nichts zu tun und möchte nicht den „Schwarzen Peter“ zugeschoben bekommen. Der angesehene Theaterspezialist Prof. Dr. Hartmann präsentierte sich bei seinem Fürther Theaterbesuch im Foyer vor Theaterausschuss und Theaterkuratorium. Der frühere bayerische Staatstheater-Intendant zollte dem Fürther Weg der Selbständigkeit „höchste Anerkennung“. Hartmann gab einige allgemeine Ratschläge zu Bespielung und Organisation. Das für das Fürther Theater zugrunde liegende Münter-Gutachten war ihm nicht vertraut. Hauptproblem schien dem Theaterfachmann, wie man das Theaterinteresse über mehr als zwei Jahre Umbauphase in der Bevölkerung erhalten könne. Donnerstag, 16. April 1970 Nachdem eine „Rotkreuzklasse“ in der Volksschule an der Schwabacher Straße bereits ihre Feuertaufe bestanden hatte, machte ihr Beispiel jetzt auch an an anderen Schulen Schule. Eine 8. Klasse der Pfisterschule legte jetzt ihre Prüfung ab, nachdem die Schüler von BRKAusbildungsleiter Volz wochenlang entsprechend „gedrillt“ wurden. Noch gab es bei den Fürther Sportvereinen keine einzige Abteilung für Judo. Der MTV unternahm jetzt einen Anlauf hierzu. Rund einhundert Interessierte erschienen zu einem Werbeabend in der MTV-Grundig-Halle. Judokämpfer aus Nürnberger Vereinen gaben Starthilfe. Eine Woche später wollte man beim MTV schon das Judo-Training aufnehmen. Freitag, 17. April 1970 Die Fürther Stadträte zeigten einen unerwarteten Kulturmut: Sie beschlossen, für eine „mittlere Lösung“ des Theaterumbaus 4,5 Mio DM bereitzustellen. Das Fürther Stadttheater sollte nicht nur einen Anbau, sondern auch eine größere Bühne bekommen. Der Nachfolger für Polizeidirektor Herbert Mielsch, der zum 1. Januar 1970 nach Würzburg gewechselt war, konnte in dem Nürnberger Horst Kischke gefunden werden. Der 47-jährige Polizeirat war bisher „rechte Hand“ des Chefs der Nürnberger Schutzpolizei.

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