Rechenzentrums abschließen. In klimatisierten Räumen arbeiteten schon jetzt Computer der „dritten Generation“. Tag und Nacht wurden Millionen von Zahlen verarbeitet. 70.000 Geschäftsvorgänge täglich, sowie die Gehaltszahlungen für über 50.000 Siemens-Mitarbeiter wurden hier abgewickelt. Freitag, 5. Juni 1970 Bei der Fusion der „Detag“ (Deutsche Tafelglas AG Fürth) und der Gelsenkirchener „Delog“ (Deutsche Libbey-Owens-Gesellschaft) nahm nun das Fürther Unternehmen den Konkurrenten auf. Für zwei Delog-Aktien erhielten die Aktionäre drei Detag-Aktien. Auf dem deutschen Markt hielten die beiden Firmen zusammen einen Marktanteil von 40% bei Isolierglas und 30% bei Sicherheitsglas. Der Stand brannte zwar nicht, aber die Feuerwehr half trotzdem: Einer Marktfrau auf der Fürther Freiheit war ihre Barschaft von 350 DM in „die Dulln“ gefallen. Sie wusste sich nicht anders zu helfen als die Feuerwehr zu alarmieren, die das Geld aus dem tiefen Loch fischte. Es war nicht einmal nass geworden. Nürnberg machte Druck: Die Stadt Fürth solle bis spätestens Herbst entscheiden, wie die UBahn von der Nürnberger Stadtgrenze aus weitergeführt werden soll. Über die Varianten der Endpunkte Hauptbahnhof oder Fürther Freiheit musste demnächst entschieden werden, waren doch als Folge meist komplizierte Verhandlungen mit den betreffenden Grundstückseigentümern zu führen. Im Filmprogramm zum Monatsbeginn u.a.: „Perfektion der Liebe“ mit Heidi Rauer und Gaby Thomas (Admiral), „Tevje und seine sieben Töchter“ mit Shmuel Rodensky (Bambi), „Wir Trottel vom 12. Revier“ (City) sowie „King Kong, Frankensteins Sohn“ mit Linda Miller und Akira Takarada (Park). Samstag, 6. Juni 1970 Die „wilden Müllablagerungen“ im Stadtwald waren nicht auszurotten. Woche für Woche empörten sich Spaziergänge über neuen Unrat. Erwischte man einen Müllsünder, so gab dieser bei der Polizei häufig zu Protokoll, dass die Öffnungszeiten des Müllplatzes an der Panzerstraße auf die Zeiten zwischen 7 und 17 Uhr beschränkt seien. Samstags schlossen die Tore um 12 Uhr. In all diesen Zeiten müsse er selbst arbeiten. Hier lag der Hase im Pfeffer! Manche fuhren an Sonntagen mit ihrem Auto bis an den Zaun des Müllplatzes, um dann Müll über den Zaun zu werfen, wenn kein anderes Auto kam. Riesige Erdfräsen fraßen sich jetzt in das Gelände zwischen Kieselbühl und Hardhöhe hinein. Sie „hobelten“ die Mondlandschaft glatt und schütteten Erdreich zu einem Damm für die neue Bundesstraße 8 auf. Montag, 8. Juni 1970 Am Fürther Hauptbahnhof wurden nun die Bahnsteigsperren beseitigt. Gitter und Sperrehäuschen wurden abgerissen. Ab jetzt konnte man die Bahnsteige ohne Bahnsteigkarten jederzeit betreten. OB Scherzer wurde einstimmig in den Vorstand des Bayerischen Städteverbandes gewählt. Damit gehörte Kurt Scherzer automatisch auch dem Vorstand des Deutschen Städtetages an. Im Wochenprogramm des Fürther Stadttheaters: Als Premiere die Oper „Die heimliche Ehe“ von Cimarosa, u.a. mit Monika Kienzl, Andreas Camillo, Marianne Astner und Klaus Lange. Ferner als Wiederholung die Operette „Der Vogelhändler“ von Carl Zeller in der bisherigen Besetzung. Die SpVgg nahm ihren ersten neuen Spieler unter Vertrag. Der 24-jährige Manfred Wedel, Stürmer vom TSV Röthenbach, unterschrieb für die nächsten beiden Jahre. Dienstag, 9. Juni 1970 530 Fürther Katholiken nahmen an einer Wallfahrt der Pfarrei Christkönig teil, die per Bundesbahn-Sonderzug nach Glosberg bei Kronach führte. In der Wallfahrtskirche Maria
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