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Franken“, „Miss Bayern“, „Botschafterin der Mode“, „Botschafterin der Elegance“ usw.) „Hübsch massiv und solide“ meinten die Stadträte 1968, als sie erstmals durch die Räume des neu gekauften Burgfarrnbacher Schlosses marschierten. Inzwischen stellte sich heraus, dass eine erste Sanierung des Schlosses wohl dreimal so viel kosten würde wie zunächst geplant, nämlich 1,5 Mio DM. Und dies, obwohl man übereinkam, nur das zu machen, was den späteren Verwendungszweck nicht festlegte. Das Fürther Schloss, ein Millionengrab? Montag, 19. Januar 1970 Der Fürther Fasching kam erstmals auf Touren. Die „Brotteigkneter“ feierten im Geismannsaal ein „Fasch-in“ und im „Schwarzen Kreuz“ erfreuten sich Faschingsfans beim gediegenen Hausball. Im Wochenprogramm des Fürther Stadttheaters: Die Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber, u.a. mit Monika Kienzl, Ursula Rhein, Barry Hanner, Robert Licha und Wolfram Zimmermann. Ferner das Schauspiel „König Johann“ nach William Shakespeare, u.a. mit Astrid Jacob, Hildegard Krost, Barbara Thummet, Paul Bösiger, Horst Breitenfeld und Erich Ude. Schließlich noch als Wiederholung das Volksstück „Geschichten aus dem Wiener Wald“ von Ödön von Horvath in der bisherigen Besetzung. Aufgrund Unbespielbarkeit des Platzes blieb die Mannschaft der SpVgg an diesem Wochenende spielfrei. Dienstag, 20. Januar 1970 Der fränkische Fasching ging in die Luft! Am Nürnberger Flughafen landete ein Lear-Jet mit einer Abordnung aus Nizza. Es gab Verbrüderungen vor Ort mit jeder Menge Tollitäten. Der Ober sticht den Unter: Nur das Nürnberger Prinzenpaar sowie OB Dr. Urschlechter und ein Karnevalspräsident durften im Lear-Jet einige Runden drehen. Das Fürther Prinzenpaar sowie die „unteren Chargen“ mussten sich mit sechsminütigen Kurztrips mit dem GrundigHubschrauber zufriedengeben. Der Verkehrsausschuss des Fürther Stadtrates beschloss, die beiden Seiten der bisher provisorischen Nordspange mit Leitplanken zu bewehren. Aufgrund mehrerer Unfälle sollten die Fußgänger auf den schmalen Gehsteigen besser geschützt werden. Dr. Heinz Levié, Mitinhaber der Fränkischen Pelzindustrie, zeigte sich anlässlich seines 60. Geburtstages sehr spendabel: Er übergab OB Scherzer drei Schecks über je 10.000 DM für das Waisenhaus, das Altersheim und den Verein „Lebenshilfe“. Gäste und Freunde hatte er zu einem großen Empfang in die Nürnberger Meistersingerhalle eingeladen, wo er u.a. die Nürnberger Symphoniker zum Kaiserwalzer von Johann Strauß dirigierte. Mittwoch, 21. Januar 1970 Ein bekehrter Tereno-Indianer aus dem brasilianischen Urwald sprach bei der St.-MichaelsGemeinde. Missionar Winfried Rathlef fungierte als Dolmetscher. Viele Zuhörer verfolgten mit großem Interesse die Ausführungen des christlichen Indianers. Die Fürther Kreisstelle des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes forderte – wieder einmal – von der Stadtverwaltung die Abschaffung der „fremdenverkehrsfeindlichen und diskriminierenden“ Getränkesteuer. Erlangen und Bamberg hatten diese Steuer schon abgeschafft, Lauf an der Pegnitz zog zum 1. Januar 1970 nach. Die Getränkesteuer war zur Zeit der Weltwirtschaftskrise 1929 eingeführt worden. Fürth glaubte immer noch, auf die insgesamt 400.000 DM (= 0,6% des Gesamtetats) nicht verzichten zu können. Mit gemischten Gefühlen sah man in der Region Nürnberg-Fürth einer Verlegung des amerikanischen Truppenübungsplatzes Tennenlohe nach Süden entgegen. Würden diese von den Amerikanern gewünschten Veränderungen realisiert, würde der Schießplatz genau 1500 m vor Nürnberg-Buchenbühl enden. Um Tennenlohe wurde 24 Stunden rund um die Uhr scharf geschossen. Das sich ausdehnende Erlangen würde damit eine freie Zone zwischen seiner Südstadt und dem Tennenloher Truppenübungsplatz zu Lasten des nördlichen Stadtrandes von Nürnberg gewinnen.

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