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ihr Erholungswäldchen „Schmalholz“ als Baugebiet aus. Die Stadt ruderte jedoch zurück: Ein Missverständnis, nur der schmale Streifen zwischen Hummel- und Bundesstraße 8 sollte bebaut werden. Samstag, 12. September 1970 Schulbeginn für die Fürther ABC-Schützen war Freitag, der 11. September. Genau 1310 Schulanfänger machten sich mit ihren Angehörigen auf den Weg zum ersten Unterricht. Während die Lehrerin die ersten Kontakte knüpfte, bangten Väter und Mütter im Hintergrund unnötig um das Wohlergehen ihrer Sprösslinge. Nach längerem Krankenlager verstarb der Mäzen und Träger der Goldenen Bürgermedaille Carl Hinterleitner (Fa. Holz-Dech) im Alter von 80 Jahren. Die Zahl seiner Stiftungen war Legende. Er bedachte die Kirchen, die Diakonie, die Jugend und die Alten. Er gab auch für öffentliche Einrichtungen der Stadt, so für das Hallenbad oder für Freizeitheime. Montag, 14. September 1970 Erstmals im Fürther Handel: Spannbetttücher. Damals nannte man sie jedoch „ImmerstraffBetttücher“, weil sie nicht mehr verrutschten. Das traditionelle Sommerfest der Fürther SPD am „Tag der Heimat“ geriet zur Werbung für die neue Ostpolitik bei den Vertriebenen und zur Abrechnung mit der CDU/CSU nach dem Motto: „Der Moskauer Vertrag vergibt nichts, was andere nicht schon längst verspielt haben!“ Sonderlich reichlich fiel der Beifall für Redner Horst Haase jedoch nicht aus. Gegen den ewigen Angstgegner gelang nach vier Jahren endlich der erste Sieg: Die SpVgg gewann im Ronhof vor 5000 Zuschauern ihr Heimspiel gegen den SSV Reutlingen mit 1:0. Das Tor für Fürth erzielte Ebenhöh. Damit hielt man weiterhin Rang vier der Tabelle. Dienstag, 15. September 1970 Der „Modellbauclub Grundig Fürth“ nahm auf dem Alitzberg bei Langenzenn sein neues Gelände in Betrieb. Etwa drei Jahre hatte es seit der Gründung gedauert, ehe man über einen eigenen Startplatz verfügte. Hunderte von Zuschauern staunten am Einweihungstag über die wendigen kleinen Maschinen mit den hell singenden Motoren, wie sie ihre Schleifen und Loopings zogen. 56 deutschstämmige Männer und Frauen aus der Siedlung Frankenmuth bei Detroit im USStaat Michigan machten auf ihrer Europareise Station in Fürth. Hier besuchten sie die StMichaels-Kirche, um die Taufstätte Pfarrer Wilhelm Löhes zu besichtigen. Sie ließen sich auch das Taufbuch mit der Entragung des kleinen Wilhelm zeigen. Mittwoch, 16. September 1970 Die Baumschule Hugo Dentler am Saatweg 27 lud zum Besuch der Rosenschau ein. Drei Tage lang konnten die Fürther hier Rosenkulturen bewundern. Zur Saisoneröffnung des Fürther Stadttheaters stellten nun die Fürther Künstler Hans Langhojer, Gerhard Maisch und Ernst Ludwig Vogel ihre Werke im Foyer aus. Die Autofahrten unter Alkoholeinfluss stiegen rasant an! Bei den Gerichten wurden die Listen der Verhandlungstermine immer länger. Der Anstieg bin den Monaten Juli und August gegenüber den entsprechenden Vorjahresmonaten betrug in Fürth 42%, in Nürnberg gar 68%. Dabei machte die Polizei keineswegs Jagd auf Alkoholsünder. Die betrunkenen Fahrer fielen bei Routinekontrollen auf. Geldbußen und Führerscheinentzug fruchteten nicht. Hohe Gefängnisstrafen wie in skandinavischen Ländern oder Staaten des Ostblocks waren hier jedoch unbekannt. Donnerstag, 17. September 1970 Der Verein für Heimatforschung „Alt-Fürth“ reiste über die Grenze nach Hessen. Ziel der beiden vollbesetzten Reisebusse war die Stadt Fulda mit Besichtigungen von Schloss und Dom.

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