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es außerdem OB Kurt Scherzer (FDP) sowie Heinrich Stöckel (SPD) aus dem Landkreis Fürth. Freitag, 27. November 1970 Im Foyer des Fürther Stadttheaters waren ab sofort Bilder der Freizeitmaler Dr. Ernst Grummt, Erich Friesl und Stadtgartendirektor a.D. Hans Schiller zu sehen. Meist zeigten die Werke Eindrücke von Reisen der letzten Jahre. Wie eine alte mächtige dreieckige Trutzburg stand der alte Häuserblock des „Bauvereins“ in der Südstadt zwischen Kaiser-, Frauen-, Dr.-Beeg-Straße und Stresemannplatz. Die 180 Wohnungen waren 70 Jahre alt. Der gesamte Wohnblock sollte demnächst abgerissen werden. Eine Renovierung lohnte sich nach Ansicht von Experten nicht mehr. Neubauten sollten an gleicher Stelle entstehen. Derzeit schuf der Bauverein Wohnanlagen Ecke Cadolzburger- und Heinrich-Heine-Straße sowie an der Würzburger Straße in Burgfarrnbach. Nach Abschluss dieser Projekte wollte sich der Bauverein selbst eine „Denkpause“ verordnen. Samstag, 28. November 1970 In der Kaiserstraße 77 feierte der älteste Fürther rüstig seinen 99. Geburtstag. Alt-Malermeister Otto Damm gründete 72 Jahre vorher seinen Malerbetrieb. Fünf seiner acht Söhne hatte er überlebt. Damm stammte aus der Gegend von Königshofen. Die drei besten Fürther Blumenschmuckfreunde erhielten aus der Hand von OB Kurt Scherzer ihre Sonderpreise. Sie hatten ihre Fenster bzw. Balkone in den Augen der Jury am preiswürdigsten geschmückt. 108 Fürther nahmen 1970 am Wettbewerb teil. Was für Bremen die Schaffermahlzeit ist, das dürfte das jährliche Ollapodrida-Suppen-Essen für die Mitglieder und Freunde von „Alt-Fürth“ sein: Eine Speisung der oberen 10.000, bei der niemand fehlen will, der etwas auf sich hält. Diesmal kochte der Wirt vom „Grünen Baum“. Vorsitzender Dr. Schwammberger signalisierte ein „volles Haus“. Mit Umbaukosten in Höhe von 287.500 DM würde eine Generalrenovierung des Berolzheimerianums schwer zu Buche schlagen, so verschob der Fürther Stadtrat den Beschluss über diese Maßnahme bis zu den nächsten Etatberatungen. Montag, 30. November 1970 Die Vorweihnachtszeit sollte den einkaufenden Fürthern für drei lange Samstage zwischen Maxstraße und Kohlenmarkt eine provisorische Fußgängerzone bescheren. So wollte es zumindest Vorstand Hermann Fiedler vom Fürther Einzelhandelsverband. Doch die Fürther Stadträte sagten „Nein“! Zu groß war ihrer Ansicht nach der Zwiespalt zwischen Wunsch und realer Verkehrssituation. Dies hatte es schon lange nicht mehr gegeben: In hellen Scharen strömten die Mitglieder des TV Fürth 1860 in die vereinseigene Turnhalle und überschütteten Jubilare und Sieger mit wahren Beifallsstürmen. Eine sportliche „Show“ unterhielt die Besucher zwischen Ehrungen und Auszeichnungen. Mit 125 Einzelsiegen und 53 Mannschaftserfolgen war es eines der erfolgreichsten Jahre in der 110-jährigen Vereinsgeschichte der 60er. Die SpVgg erreichte in ihrem Auswärtsspiel beim ESV Ingolstadt ein 2:2-Unentschieden. Tore für Fürth durch Jäger und Kroninger. Damit belegte man Rang fünf der Tabelle. Dienstag, 1. Dezember 1970 So recht zufrieden war man nicht mit den Umsätzen im Fürther Weihnachtsgeschäft. Das ungünstig gelegene Monatsende (die Weihnachtsgratifikationen waren noch nicht ausbezahlt) sowie fehlender Schnee beeinträchtigten das Geschäft. Nun setzte man alles auf die nächsten Verkaufs-Wochenenden. Show-Schweizer Vico Torrriani trat in dem Musical „Boeing-Boeing“ im Fürther Stadttheater als Gaststar auf. Fürths Theaterpublikum wusste dies gebührend zu schätzen und brachte dem Sänger in einem zweimal ausverkauften Haus frenetische Ovationen. Nun wurde Xaver Dimper, bisheriger Leiter der Fürther Berufsfeuerwehr, auch von OB Scherzer offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Dimper galt bei den Fürthern als Mann der

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