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gelegt werden. Wenn ein D-Zug über die Brücke donnerte, warfen Schallwellen die Bewohner nachts aus den Betten. Die Bahn beruhigte: Wenn der Kanal erst einmal geflutet ist, wird das Wasser den Lärm überwiegend schlucken. Samstag, 12. Dezember 1970 Zum 60-jährigen Bestehen der Baugenossenschaft „Eigenes Heim“ machten sich die Genossen selbst ein Geschenk: Der Wohnblock am Finkenschlag 32/34 konnte mit 16 neuen Wohnungen den Mietern übergeben werden. Baukosten: 841.000 DM. Die Vorstandschaft der SpVgg bot dem brandgeschädigten TV Fürth 1860 ein Benefizspiel mit der ersten Mannschaft der SpVgg an. Der Erlös sollte dem TV Fürth 1860 zugutekommen. In Fürth waren jetzt mehr als 23.000 Fahrzeuge zugelassen. Die zunehmende Luftverschmutzung wurde für die Stadt immer mehr zum Problem. 40% der schädlichen Stoffe entströmten den Auspuffrohren der Autos. Dazu kamen die zunehmenden Ölheizungen in der Stadt. Guter Rat war teuer! Montag, 14. Dezember 1970 Mengen an Danksagungen beherrschten die Szenerie der Jahresabschlusssitzung des Stadtausschusses für Leibesübungen in der Aula der Berufsschule II. Fürth ehrte seine Sportler für ihre Leistungen. Viele hatten den Namen der Stadt weit über die Grenzen getragen. Schnell füllte sich die Bühne mit den von OB Scherzer Aufgerufenen und schnell leerten sich die Tische mit dem überdimensionalen Buffet. Bombenalarm auf dem Arge-Abschnitt 3 des Europakanals nahe Oberfürberg. Ein Baggerfahrer hatte eine Bombe mit den Schaufeln hochgehoben. Erschrocken ließ der Baggerfahrer den Fund auf das Erdreich herabfallen. Die 50-kg-Bombe aus dem letzten Weltkrieg war noch scharf. Sprengmeister Hesse konnte den Zünder entschärfen. Ein härterer Aufprall hätte seiner Meinung nach zur Explosion geführt. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel beim Karlsruher SC mit 1:2. Das Tor für Fürth erzielte Ebenhöh. Trotzdem verblieb man auf Rang fünf der Tabelle. Dienstag, 15. Dezember 1970 Am dritten verkaufsoffenen Samstag gab es endlich den erwarteten starken Andrang in den Fürther Geschäften, wobei es sogar zu Drängeleien kam. Als Hauptgründe dafür wurden der schulfreie Samstag und das trockene Wetter genannt. Spielwaren, Farbfernseher und Winterbekleidung waren stark gefragt. Der Lehrergesangverein Fürth unter der Leitung von Otmar Ruhland führte mit Unterstützung des Ansbacher Kammerorchesters das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach auf. Die Klangfülle des Chors kam in der St.-Michaels-Kirche besonders gut zur Geltung. Ab 15. Dezember begann in Fürth der Christbaumverkauf. 31 Händler boten werktags ab 9 Uhr und sonntags ab 10.30 Uhr insgesamt 17.000 Tannen und Fichten an. Mittwoch, 16. Dezember 1970 Ex-Polizeichef Herbert Mielsch war allem Anschein nach mit einem ausgewachsenen Kuckucksei gen Würzburg gezogen. Fürths Polizisten wurden 1970 bayerischer MehrkampfLandessieger. Damit luchste man den Würzburgern den Wanderpreis ab. Die siegreiche Polizei-Mannschaft erhielt im Fürther Rathaus die begehrte Auszeichnung überreicht. Die Fürther Mannschaft mit dem Durchschnittsalter von 51 Jahren sammelte 168.550 Punkte. OB Scherzer und die Spitzen des Städtetages gratulierten den leicht ergrauten Ordnungshütern artig. Donnerstag, 17. Dezember 1970 Eine Welle von Solidarität erreichte den brandgeschädigten TV Fürth 1860. Fürther Vereine rückten enger zusammen und boten Hallenstunden an. Die Stadt Fürth ermöglichte die

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