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Jagd auf Raritäten: Zum zweiten Mal fand in der MTV-Grundig-Halle eine eintägige Münzbörse statt. Man zählte mehr als 500 Besucher. Über 50 Münzhändler aus der gesamten Bundesrepublik hatten dazu ihre Stände aufgebaut. Stadttheater Fürth: „Cosi van tutte“, Komische Oper von Mozart (Nationaltheater Prag). Freitag, 11. März 1977 Aus dem Fenster einer Arztpraxis im Gebäude der Deutschen Bank an der Ecke Mathilden- und Schwabacher Straße drang dichter Rauch. Aus unbekannter Ursache hatte sich ein Schwelbrand entwickelt. Schaden: 30.000 DM. Eine große Menge Schaulustiger sorgten für Behinderungen bei Feuerwehr und Straßenbahn. Mit ihrem Jahresempfang im Schloss Burgfarrnbach verband die Fürther CSU die Laudatio für ihren früheren langjährigen Kreis- und Fraktionsvorsitzenden Dr. Friedrich Winter, der 75 Jahre alt wurde. Dr. Winter gehörte 20 Jahre lang dem Fürther Stadtrat an und war zeitweilig auch Abgeordneter des Deutschen Bundestages. Im Kunstschaufenster der Commerzbank an der Rudolf-Breitscheid-Straße stellte die Malerin Evi Dorn einige ihrer Bilder aus. Die Künstlerin hatte sich – dem Modetrend entsprechend – der naiven Malerei zugewandt. Im gleichen Stil waren auch einige ihrer Hinterglas-Malereien zu sehen. Es dominierten Schäfchenwolken, blauer Himmel und Gartenlauben-Idyll. Samstag, 12. März 1977 Mit Evi Saur flimmerte ein neues fränkisches Sternchen am Schlagerhimmel. Die aus Fürth stammende 21jährige Studentin der Pädagogik und mehrfache Tennis-Jugendmeisterin beim TV Fürth 1860 trat seit einigen Jahren mit dem „Manfred-Bräuer-Sextett“ als Sängerin auf. Später machte sie als verheiratete Evi Kurz Karriere als Fernseh-Moderatorin. Sie war lange Zeit „Rundschau“-Sprecherin beim Bayerischen Fernsehen, moderierte aber auch Sendungen wie „Jetzt red i“. 2003 gründete sie ihre eigene Film- und Fernsehproduktionsfirma „TimeLineFilm GmbH“ in Fürth. Gleich ihr erstes Projekt „Die Kissinger Saga, Walter und Henry Kissinger – zwei Brüder aus Fürth“, wurde ein großer Erfolg. Evi Kurz ist auch Vorsitzende des „Ludwig-Erhard-Initiativkreises“. 2010 wurde sie mit der „Goldenen Bürgermedaille“ der Stadt Fürth ausgezeichnet. Die Kunstrichtung „naive Malerei“ machte auch vor Autos nicht halt. Immer mehr Heckklappen oder Seitenteile wurden von ihren Besitzern mit „Traumlandschaften“ bemalt. Montag, 14. März 1977 Der Fürther Stadtrat lehnte zum zweiten Mal nach 1967 ab, Altbundeskanzler Prof. Dr. Ludwig Erhard zum Ehrenbürger zu ernennen. Den entsprechenden Antrag der CSU anlässlich des 80. Geburtstages des aus Fürth stammenden berühmten Bundespolitikers lehnte der Stadtrat mit 27:22 Stimmen ab. Gegen den Antrag stimmten geschlossen die Fraktion der SPD sowie der DKP-Mann Riedel. CSU, FDP und der parteifreie Dr. Mertens befürworteten ihn. Kleiner Trost: Ludwig Erhard war seit Dezember 1957 als damaliger Wirtschaftsminister und „Vater des Wirtschaftswunders“ schon Träger der „Goldenen Bürgermedaille der Stadt Fürth“. Die SpVgg verlor ihr Heimspiel im Ronhof vor 18.000 Zuschauern gegen den 1. FC Nürnberg mit 0:2. Trotz der Niederlage blieb man auf Rang neun der Tabelle. Stadttheater Fürth: „Die Mannschaft“, Schauspiel von Miller (Ernst-Deutsch-Theater Hamburg). Dienstag, 15. März 1977 Das Zollamt an der Gebhardtstraße in Fürth erlebte einen ungeahnten Aufschwung: Während 1954 die damalige Zollabfertigungsstelle eine Abgabeneinnahme von 30 Mio DM verbuchte, kam man 1976 schon auf 243 Mio DM. Täglich rollten an die zehn Sattelschlepper sowie vier Güterwagen zur Verzollung vor. 26 Bedienstete arbeiteten in der Zollabfertigung. Die Laster stammten überwiegend aus Ländern des Ostblocks, die Fürther Firmen mit Produkten ihrer Länder versorgten. Zum ersten Mal vor einem Derby im Ronhof waren fanatische Clubfans schon in der Nacht vorher auf das Gelände der SpVgg gedrungen. Sie besprühten die weißen Torpfosten mit roter Farbe, außerdem malten sie in Lücken der Reklamefront ihr Vereinslogo. Nur dem Sondereinsatz des Fürther Platzwartes war es zu verdanken, dass zu Spielbeginn alles wieder in makellosem „Weiß“ glänzte. Mittwoch, 16. März 1977 Ein fürstliches Kunstgeschenk fand im Burgfarrnbacher Schloss eine gräfliche Heimat. Mit der grafischen

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