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Zu hässlich: Die Bürgervereinigung Altstadtviertel St. Michael forderte von der Stadt Fürth, die Straßenausbesserungen auf dem Kopfsteinpflaster mit Asphaltflecken zu unterlassen. Das Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte: „Zwei außer Rand und Band“ mit Bud Spencer und Terence Hill (City). Samstag, 16. April 1977 Sechs Menschen, die beiden Piloten und vier Ingenieure des Hauses Siemens als Passagiere kamen beim Absturz eines Reiseflugzeugs der Bedarfsfluggesellschaft „Nürnberger Flugdienst“ ums Leben. Die Maschine war im dichten Schneetreiben im Landkreis Fürth nahe Raitersaich über einem Wald abgestürzt. Beim Aufprall wurden die Leichen bis zu 75 m weit in angrenzende Felder geschleudert. Die zweimotorige, siebensitzige Maschine vom Typ „Cessna 414“ war auf dem Weg von Karlsruhe nach Nürnberg. Bei den Zivilbeschäftigten der US-Armee im Standortbereich Nürnberg/Fürth herrschte Unruhe über die sie betreffenden Lohnverhandlungen. Mehr als 600 Zivilbeschäftigte unterschrieben deshalb eine Protestresolution an das Bundesministerium der Finanzen sowie an das US-Hauptquartier in Heidelberg. Die Gewerkschaft ÖTV hatte 9% gefordert, die Amerikaner wollten jedoch nur 5,6% zugestehen. Montag, 18. April 1977 Kirchenrat Karl Will, emeritierter Stadtpfarrer von St. Michael in Fürth, feierte in der kleinen St.-MatthäusKirche in Vach sein 50. „Ordinationsjubiläum“. Der streitbare und wortgewaltige Prediger (Spitzname: „der kleine Luther“) hatte seinen Beruf als Pfarrer in Augsburg begonnen, seine Predigten führten ihn bis in die USA. Die meiste Zeit verbrachte er an der Kirche St. Michael. Seiner SpVgg blieb er immer treu verbunden, früher aktiv, später als regelmäßiger Zuschauer. Gäste aus nah und fern waren ins Casino der Stadtsparkasse gekommen, um Fritz Rupprecht bei einem Empfang zu seinem 80. Geburtstag zu gratulieren. OB Scherzer sprach vielen aus der Seele, als er sich bei dem Jubilar mit den Worten „Sie haben sich um ihre Mitmenschen verdient gemacht“ für dessen segensreiche Tätigkeit bedankte. Bei ihrem Auswärtsspiel bei den Stuttgarter Kickers erreichte die SpVgg ein 2:2-Unentschieden Tore für Fürth durch Unger und Heinlein. Damit blieb man auf Rang acht der Tabelle. Stadttheater Fürth: „Fredl Fesl“, Konzert. Dienstag, 19. April 1977 Trotz des BRK-Neubaus mit Kosten in Höhe von circa 3 Mio DM stand das Fürther Rote Kreuz schuldenfrei da. Der Fürther Kreisverband konnte das Projekt mit Hilfe von Immobilienverkäufen, Zuschüssen und Spenden finanziell schultern, so OB Scherzer als 1. Vorsitzender anlässlich der Jahreshauptversammlung. 1343 Aktive hatten sich beim Fürther BRK engagiert. 1976 wurden 114.311 Dienststunden geleistet, 4871 Bürger wurden in Erste-Hilfe-Kursen ausgebildet. Daneben organisierte das Fürther BRK auch Kinder- und Jugenderholungen, Alten- und Behindertenarbeit sowie Blutspendedienste. Der Notarzt-Rettungsdienst verzeichnete 13.172 Fahreinsätze. Mittwoch, 20. April 1977 Der Grundig-Konzern investierte innerhalb von zwei Jahren 250 Mio DM in das Unternehmen. Dabei waren binnen Jahresfrist 3200 Dauerarbeitsplätze neu geschaffen worden. Zu den neuen Projekten zählte u.a. eine Farbfernsehgerätefabrik in Wien. Der Umsatz war 1976 um 6% auf 2,5 Mrd DM gestiegen, fast die Hälfte davon war mittlerweile auf das Auslandsgeschäft entfallen. Das Projekt eines jugendeigenen Kommunikationszentrums im Jugendhaus Lindenhain war gescheitert. Kurz nach der Übergabe des für mehr als 400.000 DM umgebauten Jugendtraktes waren die deutschen Jugendlichen alle ausgezogen. Nur noch türkische arbeitslose Jugendliche nutzten die Räume. Im Fürther Sozialreferat herrschte Resignation und Ratlosigkeit. Die Jugendlichen hatten jahrelang nur „gefordert“, seien jetzt aber nicht bereit, etwas dafür zu leisten. Die Jugendlichen argumentierten dagegen, der Zwang zur Bürokratie mit der verbundenen Zettelwirtschaft und dem Zensurmechanismus würde alle nur abschrecken. Die Stadt Fürth wolle eigentlich gar kein von der Jugend selbstverwaltetes Jugendzentrum. Fazit: Statt funktionierendem Jugendzentrum nun teure Aufbewahrungsstätte für Fürther Randgruppen. Stadttheater Fürth: „Eine Rose zum Frühstück“, Komödie von Barillet/Gredy (Komödie im Marquardt Stuttgart). Donnerstag, 21. April 1977 Die Fürher Jazz-Rock-Formation „Cry Freedom“ mit James T. Durham, Rudi Madsius, Gerhard Billmann,

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