Stadt geströmt. Dies bedeutete einen neuen Besucherrekord. Vermutlich brachte eine erstmals gedruckte Vorbroschüre etwa 4000 Besucher mehr als im Vorjahr. Renner waren die Feuerwehr, das Rathaus und das neue BRK-Haus. Tragisch: Bei Vorführungen im Hof der Feuerwehrzentrale brach ein Eisengeländer, so dass drei Kinder etwa zwei Meter tief stürzten. Alle drei mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden, eines mit einem schweren Schädelbruch. Mittwoch, 27. April 1977 Ernste Mienen bei der Synode des Dekanats Fürth: Die Kirchen mussten jetzt sparen. Wie Dr. Kamm als Finanzreferent der bayerischen Landeskirche erklärte, gab es für die nächsten Jahre keine Stellenausweitung, keine neuen Kirchenmusiker und keine neuen Kindergärten. Die Steuerreform der Bundesregierung brachte der Kirche 16 Mio DM weniger an Einnahmen. Der „Stadtverein Hardhöhe“ forderte dringend ein Lokal für die 10.000 Bewohner des Viertels. Nach dem Brand des Restaurants im Hochhaus an der Komotauer Straße gab es nichts mehr. Wie Hardhöhenchef Albert Dörfler vermerkte, müssten bei der Gaststättendichte des übrigen Fürther Stadtgebietes auf der Hardhöhe mindestens 30 Lokale existieren. Die Selbstdarstellung junger Sportler – vor längerer Zeit erstmals beim MTV Fürth praktiziert – wurde vor großem Publikum um ein Beispiel bereichert: Die Turnerjugend des TV Fürth 1860 riss mit ihrer „Show 77“ die 400 Besucher im vollen Haus des TV Fürth 1860 zu Begeisterungsstürmen hin. 16 Nummern liefen mit jeweiliger Musik Schlag auf Schlag. Solisten und Gruppen produzierten sich dabei mit immer neuen Einfällen. Stadttheater Fürth: „Der Färber und sein Zwillingsbruder“, Komödie von Nestroy (Schweizer Tourneetheater). Donnerstag, 28. April 1977 Das Fürther Stadtkrankenhaus nahm seinen Uni-Lehrbetrieb auf. In der Bibliothek der Kinderklinik begrüßte Sozialreferent Uwe Lichtenberg im Namen der Stadt die ersten zwölf Praktikanten, die in diesem Ausbildungsabschnitt in Fürth eingesetzt wurden. Dr. Hans Bornkessel feierte seinen 85. Geburtstag. Er fing 1946 in Fürth praktisch beim Nullpunkt an und führte die Stadt bis 1964 aus der Nachkriegszeit heraus. Dabei mussten 24.000 Flüchtlinge integriert werden. Hinzu kamen etwa 8.000 amerikanische Besatzungssoldaten mitsamt ihren Angehörigen. Die Stadt Fürth ehrte Dr. Bornkessel mit der „goldenen Bürgermedaille“, die er einst selbst angeregt hatte. Bei der Aktion „Saubere Landschaft“ waren die 695 Helfer erfolgreicher als im Vorjahr. Sie sammelten etwa 200 Kubikmeter Müll aus der Landschaft. Die Amerikaner stellten zehn Lastwagen mit Fahrern, die Bundeswehr vier 10-Tonner-Lastwagen sowie eine Gulaschkanone, Bauern halfen mit Traktoren. Ein voller Erfolg. Freitag, 29. April 1977 Die Szenerie rund um den Neubau des Quelle-Kaufhauses an der Fürther Freiheit änderte sich wieder ein kleines Stück: Jetzt waren die Holzverkleidungen entlang der Fußgängerfronten gefallen. Der Gehsteig an der nördlichen Schaufensterfront wurde eingeebnet, um das Niveau mit den leicht versenkten Kaufhauseingängen auszugleichen. Ein volles Haus und viele Gratulanten würdigten den 85. Geburtstag des MTV Fürth. Unter den Ehrengästen befanden sich auch OB Scherzer und Ex-Nationalspieler Karl („Charly“) Mai. Ein buntes Programm erfreute das beifallsfreudige Publikum. Für Stimmung sorgte die Band „sound corporation“. MTV-Boss Herbert Maschinski war sichtlich stolz, dem drittgrößten Fürther Verein vorstehen zu dürfen. Mit einer 20.000 DM-Spende einer Fürther Bürgerin war es der AWO-Fürth möglich, ein zweites Fahrzeug für „Essen auf Rädern“ anzuschaffen. Stadttheater Fürth: „Ougenweide“, Minne-Rock. Samstag, 30. April 1977 An der Vacher Straße in Fürth entstand mit dem „mac-Tennis-Center“ eine weitere Tennishalle auf Fürther Stadtgebiet. Werner „Mac“ Schneider, der ehemalige Vertragsspieler (1955-65) der SpVgg, wollte bis zum 1. Oktober 1977 die sechs Hallenplätze zum Spielbetrieb freigeben. Parkplätze gab es für mindestens 50 Autos. Das 14.000 qm große Gelände wurde von der Stadt Fürth in Erbpacht erworben. Genau wie im März 1976 registrierte die Polizei im gleichen Monat 1977 genau 151 Unfälle, bei denen 56 Personen verletzt und zwei getötet wurden. Im Helene-Lange-Gymnasium fand eine Podiumsdiskussion zum Thema „Gesamtschule“ statt. Am Ende der Ausführungen war man sich einig, dass der Versuch mit der kooperativen Gesamtschule und Orientierungsstufe zu einer Verbesserung des dreigliedrigen Schulsystems führen wird. Die Erfolge würden
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