sehen. Etwa zwanzig Minuten lang warb der langjährige Leiter des Fürther Kammerorchesters und des Nürnberger Bundesbahn-Orchesters für sein musikalisches Hobby im Ruhestand. Samstag, 12. Februar 1977 Blitzlichtgewitter in Stadeln: Fußballstar Franz Beckenbauer weilte bei der BIG-Spielwarenfabrik in Stadeln und besah sich das neueste „Beckenbauer-Set“ der Play-BIG-Spielfiguren. Brav ließ er alles über sich ergehen und machte, was die Fotografen von ihm verlangten. Die erste Hochwasserwelle des Jahres ging ohne Schaden vorüber. Gesperrt werden mussten nur die Fuchsstraße in Dambach, die Panzerstraße in Stadeln sowie die Brückenstraße in Mannhof. Dazu kam natürlich noch eine ganze Reihe von Fußwegen in den Talauen. Stadttheater Fürth: „Philharmonia Hungarica“, Konzert. Montag, 14. Februar 1977 Der Fürther Etat 1977 erhielt einen ersten „Knacks“: Das Statistische Landesamt München hatte die Schlüsselzuweisungen errechnet. Danach bekam Fürth insgesamt 4.295.120 DM. Dies waren zwar 750.000 DM mehr als im Vorjahr, aber auch 710.000 DM weniger, als man angesichts der höheren Schlüsselmasse erwartet hatte. Die Narren stürmten das Fürther Rathaus. Es hagelte Geschenke, Orden und Bussis für OB Scherzer und städtische Wichtigkeiten. Man revanchierte sich mit Gedenkmünzen und Pralinen für die Garde. Die farbige Prinzessin Eileen I. erhielt einen Bildband, in dem sie sogar in ihrer Muttersprache nachlesen konnte, wie schön es in Fürth ist. Der Markt Wilhermsdorf wurde zur „Garnison“. Die Fernmelde-Ausbildungskompanie 6/12 aus Veitshöchheim lag hier mit 230 Mann für eine Woche im Winterbiwak. Das Auswärtsspiel der SpVgg bei Röchling Völklingen musste wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt werden. Dienstag, 15. Februar 1977 Für Hauptschulabgänger ohne qualifizierten Abschluss und ohne Lehrstelle richtete die Fürther Berufsschule II zum ersten Mal ein „Berufsgrundschuljahr“ ein, sofern sich die betreffenden Schüler für einen späteren Beruf in Wirtschaft oder Verwaltung interessierten. Der Vollzeitunterricht umfasste ab September 1977 wöchentlich 27 Stunden. Unterrichtet wurden u.a. Betriebswirtschaft, Rechnungswesen, Volkswirtschaft, Organisation, aber auch Maschinenschreiben und Kurzschrift. Volle Ballsäle kennzeichneten das vorletzte Faschings-Wochenende in der Kleeblattstadt. Für die närrische Jugend hatte das Jugendamt der Stadt das Motorschiff „Franconia“ geordert, das in zwei „Fuhren“ die jungen Fürther über die Wellen des Europakanals schaukelte. Volles Haus auch beim TV Fürth 1860, wo das Orchester German Hofmann für Stimmung sorgte. Ein Schwarz-Weiß-Ball fand bei der Tanzschule Streng statt. Stadttheater Fürth: „Heiraten ist immer ein Risiko“, Komödie von O`Hara (Münchner Tournee). Mittwoch, 16. Februar 1977 Viele Moll-Töne bei der Jahreshauptversammlung des TSV 1898 Burgfarrnbach (928 Mitglieder). Einzig Stadtrat Robert Schorr blieb als Erster Vorsitzender übrig, die anderen Vorstandsmitglieder waren zurückgetreten, die Fußballer hatten einen zweifachen Trainerwechsel zu verkraften und niemand kümmerte sich um hohe Beitragsrückstände. Positiv konnte nur vermerkt werden, dass mit dem Turnhallenanbau begonnen wurde. Ein neues örtliches Telefonbuch erschien. Die Neubearbeitung trennte erstmals Fürth und Nürnberg. Die beiden Städte hatten nun je ein eigenes Buch. Hergestellt wurden die neuen Telefonbücher jetzt vom Nürnberger Fernsprechbuch-Verlag Hans Müller GmbH & Co. Bisher war ein Frankfurter Verlag für den Druck zuständig. Donnerstag, 17. Februar 1977 Jetzt rückte man den beiden Gebäuden Dambacher Straße 23 und 25 zu Leibe. Die Häuser wurden abgerissen, um den beschlossenen Bau der künftigen „Fachoberschule“ (FOS) zu ermöglichen. Die Arbeiten wurden von einem Bauzug des Landkreises Fürth ausgeführt, da der Landkreis Mitglied des Zweckverbandes war. Die Stadt Fürth hatte im Gegenzug das Grundstück zur Verfügung gestellt. Vergleich vor dem Arbeitsgericht: Die Kündigung der Stadt Fürth gegen Wolfgang Sendhardt, den früheren Leiter des Aktivspielplatzes, wurde aufrechterhalten. Andererseits mussten die persönlichen
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