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erfolgreiche Künstlerin arbeitete mit klaren Konturen und warmen Farben. Die FN sprachen beim Betrachten ihre Werke von einer „Aufforderung zu einer Entdeckungsreise“. Die Fürther Feuerwehren veranstalteten ihren 2. Wandertag. Trotz regnerischen Wetters waren über eintausend Teilnehmer gekommen. Ausgangs- und Endpunkt war Herboldshof. Mit dem gemeinsam organisierten Wandertag (Strecke: 10 km) pflegten die 13 Fürther Feuerwehren ihr Zusammengehörigkeitsgefühl. Am Ende wurde in einer zum Festzelt umfunktionierten Tabakhalle gefeiert. Donnerstag, 5. Juni 1980 Durch Unterspülungen der Pegnitz drohte dem Turnhallengebäude am Helmplatz 6 der Abriss wegen Einsturzgefahr. Nun sollte eine neue Betonkonstruktion mit Kosten von 620.000 DM das Bauwerk retten. Der Fürther Stadtrat hatte die Rettungsaktion der Nordostfassade genehmigt. Sogenannte Wurzelpfähle aus Beton sollten dazu im Abstand von 70 cm in den Boden eingebracht werden, damit das Mauerwerk nicht „abwandern“ konnte. Einen Negativ-Erfolg verzeichneten die „Sozial-Wahlen“ in Fürth. Bei drei offenen Wahllokalen wurden insgesamt 26 Wähler registriert. Die anwesenden Mitglieder der Wahlausschüsse langweilten sich zehn Stunden lang. Im Kunstschaufenster der Commerzbank an der Rudolf-Breitscheid-Straße waren Arbeiten des Künstlers Helmut Max Sacha zu sehen. Die FN sprachen von „Schreckensgesichtern, die trotz ihrer Leere von einem Hoffnungsschimmer erzählen“. Freitag, 6. Juni 1980 Katholiken aller Pfarreien Fürths standen an Fronleichnam in den frühen Morgenstunden dicht gedrängt im Hof der Frauenschule, um mit ihren Seelsorgern die Eucharistie zu feiern und anschließend im Prozessionszug durch die Straßen der Südstadt zu ziehen. Viele Fenster waren mit Fahnen und Blumen geschmückt. An den Altären (Ecke Kaiser-/Simonstraße, Simon-/Herrnstraße und Herrn-/Sonnenstraße) hielt die Prozession. Das Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Monique“ mit Judith Fritsch und Peter Garell (KronprinzKinocenter I), „Vier Schlitzaugen rechnen ab“ mit Ku Feng und Hon Gwok Choi (Kronprinz-Kinocenter II), „König Artus und der Astronaut“ , ein Zeichentrickfilm von Walt Disney (Kronprinz-Kinocenter III), „Gesprengte Ketten“ mit Charles Bronson und Steve McQueen (Clou), „Ein wahrer Held“ mit John Ritter und Anne Archer (Country), „Das fehlende Glied“ ein erotischer Zeichentrickfilm von Michel Gast und Jenny Gerard (City) sowie „König der Todeskralle“ mit Lui Shen und Lei Wan Min (Condor). Samstag, 7. Juni 1980 Zwischen Heiligenstraße und Nordspange legte das Tiefbauamt einen Parkplatz an, der von Grünstreifen umgeben war. Bisher hatte man auf dem staubigen Platz schon „wild“ geparkt, jetzt sollte der Parkplatz ordentlicher und durch das Grün gefälliger wirken. Einer der letzten „Tante-Emma-Läden“ Fürths schloss demnächst seine Pforten. Seit über 60 Jahren hatte Maria Schwabl in der Leyher Straße 26 in einem kioskähnlichen Bau hinter dem Tresen gestanden und in museumsreifer Atmosphäre ihre Waren verkauft. Hier bimmelte noch eine Glocke beim Öffnen der Tür, es gab noch ein offenes Gurkenfass und Keks- und Dropstüten hingen noch mit Wäscheklammern an einer quergespannten Leine. Es kamen nur noch wenige Stammkunden, Laufkundschaft gab es keine mehr. Eine Altersversorgung hatte Frau Schwabl durch ihre jahrzehntelange Tätigkeit nicht. Stadttheater Fürth: „Schlussfeier der American High School Fürth“. Montag, 9. Juni 1980 Die Stadtväter benannten einige Straßen oder Straßenstücke nach bekannten Fürther Persönlichkeiten, so gab es jetzt in Fürth eine Dr.-Adolf-Schwammberger-Straße, eine Dr.- Hans-Bornkessel-Straße, eine Professor-HermannGlockner-Straße und eine Dr.-Fritz-Gastreich-Straße. Ein bundesweit propagierter freiwilliger „autofreier Sonntag“ blieb in Fürth nur ein Wunschtraum. Obwohl die SPD zu einem großen Wandertag nach Untermichelbach zu ihrer Unterbezirkskirchweih eingeladen, der Bund Naturschutz eine Radwanderung zum Öko-Markt nach Erlangen organisiert und die DKP auf der Hardhöhe ein „Fürthfest“ veranstaltet hatte, machten nur wenig Fürther davon Gebrauch. Die meisten Fürther stiegen mehr zum Spaß auf das Fahrrad um. Die Tankstellen meldeten ein etwas ruhigeres Geschäft. Dienstag, 10. Juni 1980 Die „Bauinnung Fürth“ feierte ihr 75-jähriges Bestehen. Dazu traf man sich mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft zu einem Festabend im Kolpinghaus. In seiner Rede betonte Obermeister Robert Bohn, dass die Arbeit der Baufirmen dazu beitragen, das architektonische Stadtbild zu prägen und somit einen notwendigen Beitrag zum Allgemeinwohl der Fürther Bürger leisten. OB Scherzer betonte, wenn es den Baufirmen gut gehe, gehe es auch der Stadt Fürth gut. 26