Seite:Kuntermann 1980.pdf/27

Aus FürthWiki

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

Von Zeit zu Zeit musste die Dambacher Brücke von angeschwemmtem Treibgut befreit werden, das sich an den Holzpfeilern festmachte. Die Brücke war die letzte Holzbrücke der Stadt. 1903 wurde sie erstmals gebaut, 1905 wiederum aus Holz ergänzt. 1939 wurde die verwitterte Holzbrücke aus dem gleichen Material erneuert, 1945 wurde die Brücke gesprengt um die Amerikaner aufzuhalten und noch im gleichen Jahr baute man sie in einfachster Weise auf – wieder aus Holz. Mittwoch, 11. Juni 1980 Der Vorort Unterfarrnbach war wieder an Fürth angeschlossen. OB Scherzer und Stadtrat Matthäus Rotter übergaben die Unterfarrnbacher Straße samt neuer Farrnbachbrücke dem Verkehr indem man das grün-weiße Band mit einer goldenen Schere durchschnitt. Mit Kanalisationsarbeiten und neuer Ortsdurchfahrtsstraße hatte die Stadt Fürth 4 Mio DM in den Vorort investiert. Meinte ein Umstehender: „Etz glaab ich scho, dass des teier war, wenn döi glei a goldena Scheer nehma ...“ Die SpVgg gab eine weitere Neuverpflichtung bekannt: Vom Freiburger FC kam Werner Seubert, der aus Hof stammte. Der 30-jährige sollte als Ersatz für den abgewanderten Eduard Kirschner in der Position des Mittelstürmers für das Kleeblatt auf Torejagd gehen. Donnerstag, 12. Juni 1980 Dr. Sewering, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, gab stolz bekannt, dass nun die letzten Lücken im Notarztsystem des Freistaates geschlossen werden konnten. In Fürth war dies längst kein Thema mehr. Hier versorgten 20 Notärzte (hälftig Krankenhausärzte sowie Mediziner, die zusätzlich zu ihrer Praxisarbeit 36 Stunden pro Woche Notarzteinsätze fuhren) auf Anruf hin die Kranken oder Verletzten. Der Fahrer des Notarztwagens war in Fürth stets ein ausgebildeter Rettungssanitäter mit Klinikpraxis. Dieses „Rendezvoussystem“ hatte sich in der Praxis sehr bewährt. Die 1977 beim Fürther BRK-Kreisverband ins Leben gerufene Sozialstation hatte so ein großes Betätigungsfeld vorgefunden, dass die Zahl der aktiven Schwestern nicht nur laufend erhöht, sondern auch neue Stationsräume gefunden werden mussten. Jetzt konnte man in einem alten Haus an der Unteren Fischergasse 5 eine neue Station einweihen. Der Bund Naturschutz (mit den Teilnehmern Hubert Weiger und Lothar Berthold) hatte zu einer Podiumsdiskussion in den Gasthof „Grüner Baum“ eingeladen. Nach langer Debatte bis kurz vor Mitternacht kam man zu der Erkenntnis, dass der Generalverkehrsplan des Jahres 1962 (von Prof. Schaechterle) nicht mehr zeitgemäß war. Zwar war die Planung mehrfach fortgeschrieben worden, doch die veränderten Gegebenheiten im Stadtgebiet verlangten nach einer neuen Verkehrsplanung. Freitag, 13. Juni 1980 Einer der wohl schönsten Dorfkirchtürme in der Region, der Turm der St.-Johannis-Kirche im Vorort Burgfarrnbach, konnte ab sofort auch in der Nacht bei hellem Licht bewundert werden. Drei 1500-Watt-Strahler machten es möglich. Aufgrund der Appelle zum Energiesparen sollten die Lampen zunächst nur bei besonderen Festen eingeschaltet werden. Gute Ergebnisse und erfreulich großes Interesse verzeichnete der über 80-jährige Kynologische Verein Fürth auf seinem Vereinsgelände in Poppenreuth. Bei der Gebrauchshundeprüfung siegte „Helma von der Walhalla“ (eine Hündin, keine Bedienung!) vor „Iwan von der Brücke“. Für die Fürther „Flachglas AG Delog-Detag“ war 1979 eines der erfolgreichsten Geschäftsjahre. Starke Nachfrage nach Glasprodukten und Kunststoffen führte zu einer Ausweitung des Umsatzes um 9,6% auf insgesamt 839,1 Mio DM. Der Exportanteil lag bei 17%, die Mitarbeiterzahl blieb bei 7855 praktisch unverändert. Samstag, 14. Juni 1980 Der bisher eher schäbige Hinterhof des Jugendamtes hinter dem Gebäude Marienstraße 4 wurde zu einem „Kinderhof“ umgebaut. OB Scherzer übergab den umgestalteten Hof seiner Bestimmung. Die tristen Backsteinwände waren bunt bemalt, Rohrsegmente bildeten einen Kletterturm und eine massive Schaukel ließ die zahlreich erschienenen Kinder jubeln. Alle Maßnahmen zusammen hatten 11.000 DM gekostet. Dipl.-Volkswirt Josef Lauer begann 1945 als selbständiger Fürther Einmann-Unternehmer. Jetzt feierte er seinen 80. Geburtstag. Die Unternehmensgruppe, zu der die Betriebe Josef Lauer (Apothekeninventuren), Lauer & Langenbach (Abrechnungssysteme), Daig & Lauer (Mikrofilm und Servicetechnik) gehörten, beschäftigte mittlerweile über 400 Personen. Bekannteste Leistung Josef Lauers war seine „Lauer-Taxe“, die über Mikrofilmlesegeräte alle Preise sämtlicher am Markt befindlichen Arzneimittel auswies. Diese Preisliste benutzten 98% aller bundesdeutschen Apotheken. Montag, 16. Juni 1980 Ratlosigkeit machte sich bei den Veranstaltern des Fürther „Grafflmarktes“ breit: Obwohl als offizielle Verkaufszeit 27