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Chronik der Wilhelm-Löhe-Gedächtnis-Kirche bis 1985 von Horst Sondershaus (+), zum 25. Jahrestag der Kirchweihe VORGESCHICHTE: Der Turm von St. Michael sieht seit dem 14. Jahrhundert weit ins Fürther Umland. Seine Glocken riefen nicht nur die Bürger von Alt-Fürth zum Gottesdienst; sie waren auch drüben im Knoblauchsland zu hören und mahnten, dem Ruf zu Gottes Wort nach St. Michael zu folgen. Die Bürger von Ronhof und Kronach, seinerzeit zum Kirchensprengel von St. Michael gehörig, ließen sich von den Glocken rufen und nahmen den weiten Weg zu Fuß in Kauf. Ältere Gemeindeglieder in den jetzigen Ortsteilen wissen noch zu berichten, dass man sogar im strengen Winter zur Taufe den Kinderwagen bis nach St. Michael schob. Kein Wunder, dass man daran dachte,, für den aufstrebenden Stadtteil um die äußere Erlanger Straße und Ronhof und Kronach eine eigene Kirche zu bauen. Die vom Kirchenrat Paul Fronmüller, 1. Pfarrer in St. Michael, um 1938 angestellten Beratungen und Überlegungen führten zu einem ersten Schritt. In der Flurgemarkung Ronhof wurde eine Waldfläche als Baugrundstück erworben. Pfarrer Fronmüller konnte freilich nicht ahnen, dass es bis zum Bau der Kirche noch 22 Jahre dauern würde. Sein Nachfolger, Kirchenrat Schmelzer, bemühte sich durch Sammlungen um einen finanziellen Grundstock. Doch all diese Bemühungen wurden durch den 2. Weltkrieg unterbrochen und die ersten Pläne von Architekt Fritz Fronmüller ruhten vorerst auf unbestimmte Zeit. Unmittelbar nach 1945 war an den Neubau einer Kirche nicht zu denken, galt es doch gerade für alle Christen, so auch für die Gemeinde von St. Michael, zuerst den Menschen zu helfen, die durch Bomben oder Vertreibung mittel- und wohnungslos geworden waren. Erst in den fünfziger Jahren nahm man sich wieder verstärkt des Vorhabens im Nordosten der Stadt an. Der damals zuständige Sprengelpfarrer Winzler, selbst aus Breslau vertrieben, predigte im Ronwald an der Regnitz bei Waldgottesdiensten. Seit dem Herbst 1955 fand die kleine Gemeinde in der Kindergartenbaracke in der Ronwaldsiedlung alle 14 Tage für Gottesdienste ein Dach über dem Kopf. Die Eheleute Frank aus der Ronwaldstraße, inzwischen längst verstorben, haben in dieser Zeit mit viel Hingabe freiwillige Mesnerdienste geleistet. Pfarrer Winzler war es auch, der erneut begann, Mark um Mark für das neue Kirchlein zu sammeln. Die Baukosten der neuen Kirche waren auf DM 350.000,- veranschlagt. Die jetzige Wilhelm-LöheGemeinde hat schon damals fleißig beigesteuert. Während Stadtpfarrer Karl Will der Gemeinde von St. Michael vorstand und Architekt Fritz Fronmüller neue Pläne entwarf, nahm sich nun schon der junge Pfarrer Erich Gußmann dieses Teils der Gemeinde an. DIE NAMENSGEBUNG: Schon bevor mit dem Bau der neuen Kirche begonnen worden war, überlegte man, welchen Namen sie bekommen sollte. Des gebürtigen Fürther Pfarrers Wilhelm Löhe wurde in einem Festakt am 21. Februar 1958 zu seinem 150 Geburtstag in der St. Michaelkirche gedacht. Damals entstand der Gedanke, die geplante neue Kirche im Nordosten der Stadt nach ihm „Wilhelm-Löhe-Gedächtnis-Kirche" zu nennen. Das Gedächtnis an das segensreiche Wirken Wilhelm Löhe's für Diakonie und Äußere Mission, Gottesdienst und Liturgie sollte dadurch festgehalten werden. An Wilhelm Löhe erinnert in Fürth die Gedenktafel an seinem Geburtshaus, der „gouden Becki" (Ecke König- und Wilhelm-Löhe-Straße), das Denkmal am Kirchenplatz von St. Michael und nun der Name der neuen Kirche. Zu seinem 100. Todestag am 2.1.1972 erschien übrigens eine Sonderbriefmarke in den Fürther Farben weiß-grün mit dem Titel: „Diakonie". ÄUSSERE GESTALTUNG DER KIRCHE: Löhe ist wohl am bekanntesten durch seine diakonische Arbeit in Neuendettelsau geworden. Diese nach außen wirkende Seite des Glaubens wurde am Portal der Kirche dargestellt. Auf zwei breiten