Seite:Müllabfuhr und Müllverbrennung (Buch).pdf/17

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hoben und auf den Beschiekwagen am Müllverbrennungsofen nieder­ gesetzt. (Abb. 14 u. 15). Jeder Kasten besteht aus 2 Abteilungen, deren Inhalt nach Bedarf mittels eines Hebelgriffes in die betreffenden Ofenzellen durch öffnen der Bodenklappen entleert wird, ohne daß irgend welche Staubentwicklung auftritt, da der Schornsteinzug absaugt. Das Müll fällt direkt auf den Verbrennungsrost. Der entleerte Wagenkasten wird durch den Kran wieder vom Ofen abgehoben, um zum Sammel­ wagen zürückgebracht zu werden. Irgendwelche Umladung oder Lagerung des Mülls in Bunkern, wie sie alle andern uns bekannten Müllverbrennungsanlagen be­ sitzen, findet hier nicht statt. Das bedeutet, abgesehen von einer Verbilligung der Bau- und Betriebskosten, einen wesentlichen hygienischen Fortschritt, da jede Behandlung und Sortierung in Müll­ lagerräumen wegfällt. Die etwa im Müll enthaltenen Metallstücke und Geschirrbruch werden dem Verbrennungsofen mit überliefert. Der Müllvorrat für die Verbrennung ist, für das Auge des Beschauers vollständig verschlossen, in einer entsprechenden Anzahl von Müll­ kästen bereitgestellt. (Abb. 16 u. 17). Der Müll Verbrennungsofen wurde von der Maschinenbau­ anstalt „Humboldt“ Köln-Kalk, nach unseren Angaben errichtet. Die Verbrennungsversuche mit Fürther Müll in den Versuchsofen der verschiedenen Systeme haben ergeben, daß das günstigste Resultat im Barmer Ofen (System Humboldt) erzielt wird. Er besteht aus 2 Müllverbrennungszellen und einer Zelle, welche zur Verbrennung von Koksabfällen des Gaswerkes eingerichtet ist. (Abb. 18). Während der Nachtstunden, in denen kein Müll zur Verbrennung zur Verfügung steht, ist es möglich in der Kokszelle mit diesem minderwertigen Brennmaterial den für den Gaswerksbetrieb erforderlichen Dampf zu erzeugen. Es wäre sonst notwendig die alten Dampfkessel des Gaswerkes, welche jetzt still gelegt sind, wegen dieses Nachtbe­ triebes stets unter Feuer zu halten. (Abb. 19). An den von den früheren Beschickungen noch glühenden Wän­ den der Verbrennungszellen und der auf dem Rost noch lagernden Schlacke entzündet sich das Müll sogleich nach dem Einfüllen. Der Rost besteht aus 2 Teilen, einem Haupt- und einem Vorrost. Die erforderliche Verbrennungsluft wird mittels Turbo-Gebläse durch günstig verteilte Düsenöffnungen der Rostplatte zugeführt. Die Gebläse wurden von der Aerzener Maschinenfabrik, Aerzen17