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die Pennalen Gemeinsame Schülerzeitung der Fürther höheren Schulen Oberrealschule

Stadt. Mädchenrealgymnasium

Hum- Gymnasium

April 1955

Jahrg. 2 / Nr. 5

Sensationelle Enthüllungen unseres Sonderberichterstatters:

Städt. Handelsschule Fürth Abonnementpreis 30 Dpi Einzelpreis 40 Dpi.

Theateraufführung im Mädchen­ realgymnasium

Höhere Schulen Fürths werden zu einer Anstalt zusammengelegt? Einschneidende Reformen. 20 Stunden-Woche kommt. Fach »Griechisch« wird abgeschafft. Personelle Schwierigkeiten um die Leitung der Anstalt? An höchsten Stellen ist man sich einig, daß das vielgestaltige Schulgcfüge. das zu einer starken Verästelung der einzelnen Ausbildnngssparlen führt, zumindest an den höheren Schulen auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden muß. Schulvereinfachungsreform Fachausschüsse haben in bisher gcheimgehallenen Schulvereinfachungsreformfaehausschuß. Vorschlägen ein völlig neues Schul- und Ausbildungssystem ausgearbeilct. Unserem NN Sonderberichterstatter gelang es, einige Herren der Fachausschüsse zu inter­ viewen und die Protokolle einzusehen. Wie er erfuhr, wird das neue Schulvereinfachungs­ reformgesetz (SVRG) u. a. in Anpassung an die allgemeine Tendenz die fünftägige Unter­ richtswoche mit 21) Pflichtstunden fordern. Freiwillige Weiterbildung mit höchstens 12 Wochenstunden wird ermöglicht. Das N'otensystem wird durch ein Punktsystem ersetzt. Ge­ punktet wird aufgrund von schriftlichen Arbeiten und Eignungstests. Da es in Zukunft nur noch eine höhere Sehulgattung geben soll, werden auch in Fürth die drei höheren Schulen — Oberrealschule. Mädchenrealgymnasium und Hum. Gymnasium — zu einer Anstalt unter Leitung eines Kuratoriums zusammengelegt. Wie wir erfahren, erachtet man diese bun­ deseinheitliche Schulreform als besonders vordringlich. Die ausgearbeiteten Refornivorschlägc sollen daher schon am 1. April von den zuständigen Kultus- und Finanz­ ministern der Länder auf einer Konferenz diskutiert werden. Ein Fachausschuß wurde bereits gebildet, der im Anschluß daran die textliche Gestaltung der endgültig n Geset­ zesvorschläge übernehmen soll. Bis zum 30. April hofft man die Vorschläge spätestens den gesetzgebenden Körperschaften der Länder vorlegen zu können.

Zusammenlegung der höheren Schufen Aus der Fülle der Änderungen wollen wir nur die. wichtigsten Punkte herausgreifen. Obwohl erhebliche Bedenken hinsichtlich personeller Schwierigkeiten geäußert wur­ den, kam man in den Fachausschüssen überein, daß die beste Vereinfachung die der Zusammenlegung der höheren Schulen und der Zurürkführung auf einen Schulty­ pus sei. Eine Trennung von männlichen und weiblichen Schülern — außer im Turnuntcr-

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»Wo bleiben die bayerischen Dickschädel?« Naturschutz - Warum und wo? Unser Osterpreisausschreiben Turnabitur in der Oberrealschule ... und die liebe Oma Hiergehtes um die Hausordnung

richt — wird für das erstrebte ..Gymnasium der Bundesrepublik'“ (GdBR) aus erzieheri­ schen Gründen abgelehnl. Von früh auf sol­ len sich die Jungen und Mädchen an die Gleichberechtigung gewöhnen.

Eriko Hedenus (links) in der glänzend gespielten Rolle des Titelhelden Truffaidino. Eine Szene ous »Der Diener zweier Herren«. Bild: Ziefer

Schulleitung durch Kuratorium Die Schulleitung der GdBR’s wird in den Händen eines Kuratoriums liegen, das aus einem Pädagogen, einem Kaufmann, einem Juristen, und je einem Vertreter der Elternund Schülerschaft gebildet ist. Von diesen fünf Kuratoriumsmitgliedern müssen min­ destens zwei und höchstens drei weiblichen Geschlechtes sein. Die gleiche Verteilung

wird hinsichtlich der Konfession-gefordert. Jedes Kuratoritimsmitglicd hat sein eigenes Ressort: Der Pädagoge die Erziehung der Schüler und Aufsicht über den Lehrkörper, der Kaufmann die Verwaltungs- und Fi­ nanzgeschäfte, der Jurist die Vertretung der Schule in Rechtsstreitigkeiten und die Fortsetzung Seite 2

Mädchen - Schülerbühne ganz groß

Beifallsgedonner in »Der Diener zweier Herren« Ihr großes Können zeigte die Schülerbühne des Mädchenrealgymnasiums am 17. Märzin der Aufführung von Carlo Goldonis Komö­ die ,,Der Diener zweier Herren“. Die prächtig hergerichtete Turnhalle war dementsprechend auch voll bis zum letzten Platz, sodaß viele Zuschauer sichen mußten. Unter den prominenten Gästen befand sieh auch OBM Dr. Bornkessel. Das leichte, heitere und mit feinstem Humor gespickte Stück war ausgezeichnet inszeniert und gespielt. Die Leitung hatten StPr. Dr. Bracker und StPr. Gerstendörfer übernom ­ men. Vor dem nur angedeuteten Bühnenbild roll­ te die vergnügliche Handlung spritzig ab. Der Stern des Abends war dabei ohne Zwei­ fel Erika Hedenus (6 b) in der Rolle des Titelhelden Truffaidino. Sicher, gewandt und liebenswürdig wurde sie der Rolle voll­

auf gerecht. Dabei war es nicht zu ver­ meiden. daß sie ihre Kolleginnen etwas in den Hintergrund drängle: Sigrid N eper und Ute Morawek als Beatrice und Florindo — Gerhilde Rogler, die als Truffaldinos Lieb­ chen gefällig agierte: Bärbel Marzin. k und Jolanthe M.kolajetz in den Männerrollen des Kaufmanns Pandolfo und des Wirtes Tebaldo markierten sympathisch und mit fe­ ster Stimme. Von den kleineren Rollen seien noch erwähnt Irmgard Offenwanger als ge­ lehrter Doktor Lombardi, Karin Herchner als dessen kampflustiger Sohn Silvio, und Inge Stich als begehrte Kaufmannstochter Rosaura. Die prächtigen Kostüme unter­ stützten effektvoll die Wirkung des Stückes. Ein Grund für das Gelingen des Abends mag in der Stoffwahl zu suchen sein, denn der Comedia dcll'arte Stil scheint diesen Mäd­ chen besonders gut zu liegen. gr.