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Lehrinstitut Herrmann & Vogt Schwabacher Str. 20 Tel:775223

8510 Fürth

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Wohnungsnot, Ghettoisierung, Isolation, fehlende In­ tegration und Ausländerfeindlichkeit sind beliebte Themen der Medien. Doch vor allem die jugendli­ chen Ausländer werden mit weiteren Problemen kon­ frontiert, auf die selten eingegangen wird. Sie leben in einem Kreislauf, in dem Ursache und Wirkung Hand in Hand gehen.

mit Deutschen zu kommen. Trotz der, auch die Aus­ länder betreffenden, Schulpflicht, leben viele seit Jahren in Deutschland ohne ein Wort Deutsch spre­ chen oder schreiben zu können. Auch die Hilflosig­ keit, nicht nur der Lehrer wird deutlich, wenn gängige Schulstrafen von Verweis bis Schulaus­ schluß keinerlei Wirkung zeigen.

Als Anlaufstelle für diese jungen Menschen dient das Jugendcafe Catch-up und das JZ Lindenhain, welche von Sozialarbeitern betreut werden. Beide liegen in der fürther Altstadt, denn dort ist der Anteil der Aus­

Folglich verbringen die Ausländer Tag für Tag in der Stadt. Langeweile und Frustration stauen sich an. Auf der Suche nach etwas Neuem, beginnen sie zu klauen, zuerst kleine Sachen doch mit wachsendem Gruppenzwang, und zunehmender Abenteuerlust, steigert sich der Wert der gestohlenen Artikel. Auch

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länder besonders hoch: im 15/16/17 Distrikt sind 15% der Einwohner ausländische Jugendliche zwi­ schen 15-18 Jahren. Die größten Probleme entstehen durch den abrupten Wechsel der unterschiedlichen Kulturkreise. Die Ju­ gendlichen verlieren zwischen dem christlich gepräg­ ten Deutschland und der meist islamischen Tradition ihres Herkunftslandes jegliche Orientierung und den Halt. Da die meist ganztags berufstätigen Eltern auch keine Stütze für ihre Kinder sind müssen sich die Ju­ gendlichen in der neuen Gesellschaft alleine, ohne fremde Hilfe, zurechtfinden. Die ersten Auswirkungen dieser Entwicklung zeigen sich in der Schule. Diese wird nicht regelmäßig oder überhaupt nicht besucht. Somit verpassen sie die er­ ste (beste) Möglichkeit sich in die neue Gesellschaft zu integrieren, die Sprache zu lernen und in Kontakt

das Gewaltpotential wächst: Gewalt gegenüber Freunden, Gewalt in der Schule und vor allem Ge­ walt gegenüber Frauen und Mädchen, die als Objek­ te und in keiner Weise als gleichberechtigte Menschen angesehen werden.

Durch die mangelnde Bildung sind die ausländischen Jugendlichen überdurchschnittlich von Werbung und Medien beeinflußt. Chauvinismus und Prestigeden­ ken werden unterstützt und gefördert. Um die teuren Statussymbole, von Klammotten bis Autos finanzie­

ren zu können, wird geklaut oder mit Drogen gehan­ delt. Es entsteht eine Hirarchie, an deren Spitze derjenige steht; der die teuersten Klammotten trägt und die meisten Frauen hat.

Dadurch, daß diese Jugendlichen, das für die Europä­ er charakteristische zukunftsorientierte Denken nicht kennen, leben sie nur für den Augenblick, und ver­ schwenden keinen Gedanken an die Zukunft. Somit können sie die Folgen ihrer Handlungen nicht ab­ schätzen. Das seit 1. Januar geltende neue Ausländergesetz be­ rechtigt die Behörden, die Jugendlichen die Schwie­ rigkeiten mit der Polizei oder dem Gericht haben, sofort mit ihrer Volljährigkeit in ihr Herkunftsland abzuschieben. Wie so oft wird mit diesem Gesetz das Problem nicht von Grund auf gelöst, sondern es wird nur versucht die Auswirkungen zu bekämpfen. Wir sollten uns immer wieder vor Augen halten, daß an der Entwicklung in Richtung Drogen, Kriminalität und Gewalt nicht allein die Ausländer, sondern unse­ re sozialen und gesellschaftlichen Strukturen schuld sind. da & kp