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verschmälert sich dieser Stundenlohn er­ heblich. Desweiteren legitimieren die harten Arbeitsbedingungen, aus denen Gesundheitsschäden wie Staublunge etc. resultieren, einen hohen Lohn. Eine weitere Forderung war die 10 % Lohner­ höhung für Stundenlöhner mit einer Vor­ weganhebung von 3 %. Mit dem Ange­ bot von 7 % Lohnerhöhung plus 30 Pfennig Vorweganhebung seitens der Arbeitgeber wollten diese die Streiken­ den spalten. Da sich im Streik sowohl Stundenlöhner als auch Akkordarbeiter befinden, kann das Angebot, die einen durch eine 7 % Erhöhung zu locken, die anderen durch einen Abbau des Akkord­ lohnes von bis zu 30 % zu verprellen, nur einen Spaltungsversuch darstellen. Dieser jedoch wurde durch eine Urabstimmung mit 93,9 % abgelehnt. Dadurch verhärte­ ten sich beiderlei Standpunkte, die dem Streik kein absehbares Ende in Aussicht stellen. Da die Arbeiter von ihren gestell­ ten Forderungen nicht abweichen wer­ den, sind sie entschlossen, den Arbeilskampf über die Winterpause hin bis in das nächste Jahr fortzusetzen. Die Be­ dingungen hierfür sind, wie uns Rainer Moser versicherte, ausgezeichnet. Die jetzt noch Streikenden stünden zusam-

Der diskrete Charme der Bourgeoisie men mit ihren Familien "100-prozentig" hinter dem Arbeitskampf. Würden sie ihn jetzt noch verlassen, so müßten sie das von der Gewerkschaft erhaltene Streik­ geld zurückzahlen. Die IG-Bau-Steine-

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Erden unterstützt den Streik mit finanziel­ len Mitteln, dennoch geht einem Arbei­ ter bis zu 1000 DM von seinem Lohn ab, was für Familien, die gerade finanzauf­ wendige Aktionen begonnen hatten, besonders negative Auswirkungen hat. Auf die Frage hin, welche Beziehungen zu den Streikbrechern vorhanden sind und inwieweit noch eine Auseinandersetzung mit diesen stattfände, konnte uns Rainer Moser nur mit einem bedauerndem "keine Beziehungen" , “ schlechtes Verhältnis" und "wenig Auseinandersetzung" antworten. Auch auf das Verhältnis zur

Presse befragt mußte er eingestehen, daß Lokalzeitungen sich oft negativ zu dem Streik äußerten, genauso wie die BILD-Zeitung einen, allerdings für beide Seiten negativen Artikel mit der Über­ schrift "Die Sturschädel vom bayerischen Wald" verfasste. Dennoch gibt es auch aufmunternde und unterstützende Stimmen in der Presse. Auch Spenden von unterschiedlichsten Organisationen sind, wie in der Streikzeitung aufgeführt, keine Seltenheit, Nach diesem äußerst informativen Gespräch begaben wir uns buchstäblich vom Paradies, der Name eines Granitarbeiterbetriebs, in die Hölle,

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das Büro eines vom Streik betroffenen Unternehmers, der sich wohlweißllch we­ der fotografieren noch aufnehmen ließ. Dieser Unternehmer namens Josef Kusser versuchte, den Lohnabbau vor allem mit dem Wegfall der Grenzlandförderungen(gestrichen ab Januar 1992), der sogennannten Frachtenhilfe (gestrichen ab Januar 1991) und der Präferenzenregelung(gestrichen ab Oktober 1991) zu be­ gründen. Auch schien der Wegfall von Arbeitsplätzen durch Rationalisierungs-

"Wir streiken auf jeden Fall weiter" maßnahmen für ihn ein eher normaler Vorgang zu sein. Nach seiner Meinung zum Streik befragt, glaubte dieser zu wis­ sen, die Gewerkschaften und einige Scharfmacher unter den Arbeitern hät­ ten den Streik angezettelt. So in Fahrt gekommen, erklärte Herr Kusser uns noch, daß das Kündigungsschutzgesetz und das Mitspracherecht der Betriebs­ räte bei der Festsetzung von Akkordlöhnen die übelsten Errungen­ schaften der deutschen Wirtschaft seien. Bevor er sich von uns (!) eine objektive Beurteilung seiner Standpunkte erbat, erklärte er sich noch außerstande, auf die Forderungen der Arbeiter einzuge­ hen. Dies waren die Erfahrungen mit der Gegenseite, die , so denke ich, keines weiteren Kommentars bedürfen. Um die Unzufriedenheit der Arbeiter besser ver­ stehen zu können, ist es erforderlich, sich deren Arbeitstag einmal vor Augen zu führen. Das Tagewerk eines Ritzers z.B.