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V ertreter der Jugendpresse trafe n sich a u f der Bundesversam m lung der JP

Schülerzeitungen im Zeichen der Zusammenarbeit -Jugendliche Delegierte aus allen Ländern der Bundesrepublik und Westberlin befaßten sich auf der die jährigen 5. ordentlichen Bundesversammlung der JUNGEN PRESSE auf dem Traifelberg in Württemberg in erster Linie mit Prägen der Schülerzeitungszensur, der Zusammenarbeit mit dem europäischen Ausland und der politischen Bildung. Zum neuen Bundesvorsitzenden der JUNGEN PRESSE wurde der Tübinger Student Hans Fcnske, •ehemals Chefredakteur ( 1 Schülerzeitung in Schleswig-Holstein, gewählt. Der frühere Herausgeber der größten deutsenen Schülerzeitung „WIR“, Peter Perske aus Westberlin wurde Länderratsprechcr. In der JUNGEN PRESSE, Bundesarbeitsgemein­ schaft jugendeigener Zeitungen, sind über 30G Schüler-, Heim- und Studentenzeitungen der Bundesrepublik und Westberlin zusammenge­ schlossen. Auch die PENNALEN sind Mitglied der „Presse der Jugend“, der Bayerischen Landesarbcitsgeme’nschaft der JUNGEN PRESSE. Die bayerischen Schülerzeitungen waren auf der diesjährigen Bundesversammlung durch Günter Witzsch, den 2. Landesvorsitzenden der Landesarbcit gemeinschaft Bayern vertreten. Das vergangene Geschäftsjahr zeigte, daß sich die westdeutschen Schülerzeitungen in zuneh inendem Maß mit aktuellen politischen Fragen auseinandersetzen. In einer Reihe von Tagungen

über Fragen der Wiedervereinigung Deutsch^ lands, der europäischen Integration und der Wchrpolitik, die meist von den zuständigen Bundesministerien finanziert wurden, konnten sich die Vertreter der Schülerzeitungen über politische Gegenwartsprobleme informieren. Redaktionsrhitglieder der PENNALEN nahmen z. B. an einer Wochenendtagung in Nürnberg über gesamtdeutsche Fragen und an einem einwöch gen Wehrseminar in Reinbach bei Bonn teil. — Tagungen mit französischen und däni­ schen Schülerzeitungsredakteuren ermöglichten einen Erfahrungsaustausch mit dem europäi­ schen Ausland. Al.

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ein französisches Volkslied. Ein anderer regt zu einem lustigen Spielabcnd an, ein Spiel folet dem anderen. Wo sich die Jugend aller Na( neu trifft, ist cs nie langweilig. Da ist immer etwas los, und schon die ersten Vcrständigungsvcrsuche sind ein Vergnügen, mit dem man sich immerzu amüsieren könnte. ( Vielleicht liebst Du mehr die Stille. Dann wirst Du Dir ein Buch unter den Arm klemmen und Dich in die Sonne legen (hoffentlich scheint sie / recht oft), Du wirst Briefe schreiben oder mit ' einem Freund ein persönliches Gespräch füh­ ren. (

F a h r m i t in e in I J G D - L a g e r !

Wenn das Wetter einmal schlecht ist, mag jeder einzelne seine Fähigkeiten zur Gestaltung dieser Stunden beitragen. Einer hat seine Guitarre mitgebracht, lind bald singen alle mit Pierre

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Die IJGD-Lager sind ideal für den, der seinen eigenen Horizont weiten will, der mit Jungen und Mädchen aus aller Welt Zusammenkommen will, um von ihnen über die Eigenarten ihres Volkes zu hören, um selbst alte Vorurteile ge­ gen das oder jenes Volk zu überwinden. Frei­ lich, ein bißchen Idealismus muß man liier schon mitbringen, aber zu den blassen Stuben­ hockern, zu den krassen Materialisten, die nur darauf schauen, was bei einer Sache heraus­ kommt, zu denen gehörst Du ja doch nicht.

A n lä ß lic h d e r B u n d e s v e r s a m m lu n g d e r J U N G E N P R E S S E w u r d e fo lg e n d e E n ts c h lie ß u n g g e f a ß t :

Die Schaffung und Erhaltung der freiheitlich demokratischen Staatsform ist ab­ hängig von der Erziehung der Jugend zu verantwortungsbewußten Staatsbürgern, die über ein hinreichendes politisches Wissen verfügen. Die Schule als Erziehungs­ organ der staatlichen Gemeinschaft muß der Aufgabe der politischen Bildung und Erziehung der Jugend gerecht werden. Die staatsbürgerliche Erziehung der Jugend läßt jedoch an den deutschen Schulen in einem Maße zu wünschen übrig, das für den Bestand einer lebensfähigen Demo­ kratie gefährlich werden kann. Eine an falschen Obrigkeitsbegriffen festhaltende, autoritätsgläubige Schule kann nicht für einen demokratischen Staat erziehen. Die Jugend muß im Geiste der Mitverantwortung und der Freiheit in die politische Gemeinschaft hineinwachsen. Bei aller Anerkennung wesentlicher Fortschritte im deutschen Schulwesen müssen wir feststellen, daß an zahlreichen Schulen eine wirklichkeitsfremde Erziehung der politischen Aufgabe der Gegenwart nicht entspricht. Wir betrachten mit Besorgnis. daß die politische Meinungsäußerung und Meinungs­ bildung an einer Reihe von Schulen unfrei ist. Wir betrachten mit Besorgnis, daß die politische Stellungnahme junger Menschen in der Schülerpresse an der Mehrzahl der Schulen einer Zensur unterworfen ist. Wir betrachten mit Be orgnis, daß die oft nur sche'nbarc Zustimmung zur Schüler­ mitverantwortung, Schülerzeitung, freiwilligen politischen Arbeitsgemeinschaft und zur eigenen Initiative der Schüler schlcchth n häufig in deklamatorischen Beteuerun­ gen stecken geblieben ist, ohne eine wirkliche praktische Unterstützung zur Folge zu haben. Selbstverständlich muß sich die Schule von allen parteilichen Bindungen fern­ halten: e ne falsch verstandene Ukerparteili hkeit, die jegliches politische Gespräch meidet, ist jedoch Erziehung zur Interessenlosigkeit. Wir fordern me hr p o l i t i s c h e Bi l d u n g durch 1. verstärkten Gegenwartskundcuntcrricht an allen Schulen als ordentliches Lehr­ fach, 2. verbesserte Lehrerbildung auf dem Gebiet der politischen Erziehung, 3. Freiheit für 'die Schülerpresse, 4. tatkräftige Förderung der Mitverantwortung der Schüler, 5. Aushau und Entwicklung der politischen Arbeitsgemeinschaften, 5. kontrollierende Mitarbeit der Öffentlichkeit an der politischen Bildung und Erziehung. Wie kommst Du zu uns? Und schließlich steht für jeden Teilnehmer, der sich in einem deutschen IJGD-Lager bewährt hat, ein Lager im Ausland für nä.hstcs Jahr in Aussicht. Das wäre s:hon eine Sache, hier teil­ zunehmen. Allerdings muß man mindestens 16 Jahre alt und gesund sein, um mitmachen zu dürfen. Die Fahrt zum Lager zahlen die IJGD zur Hälfte, Verpflegung und Unterkunft ist frei, außerdem ist jeder Teilnehmer gegen Un­ fall versichert. Wie steht cs mit Dir? überlege cs einmal, ob das nicht herrliche Sommerferien wären, die Du einmal in ganz anderer Umge­ bung verbringen könntest. Wir zeigen Dir hier noch, was Du tun mußt, um in ein IJGD-Lager zu fahren und wo in diesem Sommer welche stattfinden.

Du schreibst am besten gleich eine Karte an Internationale Jugendgemeinschaftsdienste Sekretariat M ii nchc n i3 Agnesstraße 14 / Rgb. II. Stock und forderst von hier ein Anmeldeformular an. Dieses Formular füllst Du aus und schickst es spätestens 14 Tage vor Beginn des Lagers an das Sekretariat, wobei Du gleichzeitig die An­ meldegebühr von DM 10.— einzahlst. Darauf­ hin erhältst Du eine Reiseanweisung und Deine Fahrkarte in das Lager. Und nun: wohin kannst Du fahren? Aus der Vielzahl der Lager haben wir Dir ein paar ausgewählt. Wenn Du Dich eingehend in­ formieren wi.lst, so schi kt Dir das Sekretariat der IJGD München gerne ausführliche Lagerplane. Fortsetzung Seit- 6 5