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Die Löheschule brachte:

DER KREI D E K R E I S An manchen Schulen gibt es eine Schülerbühnc. Da finden sich einige Schüler zusammen, die besonders viel Freude am Spiel haben, gestalten ein Drama und führen es auf. Doch nicht allein die Freude am Spiel ist der Sinn einer Schüler­ bühne, auch für die nicht direkt daran Betei­ ligten, für die Zuschauer kann sie einen Gewinn bedeuten, dann nämlich, wenn man sich Stücke zur Aufführung vornimmt, die dem Publikum nicht aus dem Theater, also nicht von der le­ bendigen Gestaltung her, sondern höchstens durch Lektüre bekannt sind. Eine Schülerbühne kann sich diese und noch andere Experimente erlauben, sie ist ja nicht abhängig vom Pub­ likumsgeschmack und wird auch daran . nicht zugrunde gehen. Die 7. Klasse der Nürnberger Wilhelm-LöheSchule hatte sich Klabund« ,.Kreidekreis“ für eine Aufführung vorgenommen. Das Stück ist eine Neudichtung na h dem Chinesischen, doch hat der Dichter sehr viel Eigenes einfließen las­ sen. vor allem scheinen die ..sozialistischen“ Ideen des Bruders der Haitang nicht aus der chinesischen Welt zu stammen. Die Stärke aber des Dramas — und das, was die Mädchen wohl am meisten für eine Aufführung begeisterte — liegt in den vielen zauberhaften lyrischen Par­ tien, die das ganze Stück durchziehen. Klabund hat sich ja besonders mit der chinesischen Ly­ rik beschäftigt und besonders die Gedichte des Li-Tai-Po meisterhaft nachgedichtet, er, der selbst ein beachtenswerter Lyriker war. Die Aufführung war ein voller Erfolg. Beson­ ders hervorgehoben zu werden verdient vor aL

Wlogartj-eier b>es Mf K(J Als letzte der Fürther höheren Schulen gedach­ te das Mädchenrealgymnasium des 2C0. Ge­ burtstages Mozarts in einem Konzert. Frau St.lt. Baer und Frau St. R. Appel, die Leiterin­ nen von Orchester und Chor, hatten ein kleines Programm zusammengestellt, das sowohl den heiteren wie auch den ernsten Mozart zu Wort kommen ließ. Das Heitere stellte man natürli h an den An­ fang: so eröffnclc auch das Or li ster den Abend mit einer kleinen Serenade. Obwohl Frau St. R. Baer sehr energisch leitete, kennte man doch dem Orchester etwas mehr Dynamik wün­ schen. Der sehr gut besetzte Mädchenchor stcerte zwei Kanons bei, die er sehr intonations­ sicher und gefällig vortrug. 8

lern die Darstellerin der Tschang-Haitang, Sieglinde Hain; sie begeisterte bei den vielen lyri­ schen Kandienen ihrer Rolle die Zuschauer im­ mer wieder. Würdig ihr zur Seite stand Isolde Schmidt, die in ihrer Gestaltung des Bruders der Haitang mehr Anlagen für das dramatische Spiel zc'g c. Sehr schön auch Dagmar Suli( :.i in der Rolle des Oberrichters und Helga Köpplinger als Mandarin Ma, während Ulrike Eberle, die den Prinzen Pao darstellte, etwas zu stark ins Deklamieren geriet. Bühnenbild un( Kostüme zauberten mit verhältnismäßig einfa­ chen Mitteln sehr geschickt die chinesische At­ mosphäre, in der sich die zarten Blüten der Lyrik gut enttalten konnten. Das einzige, was mir an der Aufführung vom 10. Juni nicht gefiel, war das Publikum. Es ver­ stand, mit Sicherheit die unpassendsten Stellen für sein Gelächter zu treffen. Man könnte fast etwas von Perlen sagen, die hier vor gewisse Tiere geworfen wurden. —Lea — Den Höhepunkt des Abends bildete ohne Zwei­ fel der Sonnenhymnus. Der Chor — verstärkt durch einige Lehrkräfte und Handelsschüler in den Männerstimmen und begleitet von einem kleinen Gastorchester sang sauber und frisch den Hymnus, während in der dazwischenliegenden Arie U:e llaithel als Sopranistin eine ganz r staunlichc Leistung vollbrachte: sie sang die^ wiß nicht kurze Arie von Anfang bis Ende durch, ohne daß sie auch nur ein Zeichen von Ermüdung hören ließ; noch dazu besitzt sie eine/ glockenhelle Stimme, mit der sie auch über' die Ko’ora uren mit Leichtigkeit hinwegkam. Die e’nzige Solodarbictung brachte Brunhilde Raithcl am Flügel. Mit sehr viel Technik spielte sie die Fantasie in C Moll. Zum Abschluß ( brachte der Chor die Missa brevis in D-dur zu Gehör. Hierzu ist zu bemerken, daß eine / Messe, auch wenn sic nur im Konzertsaal auf­ geführt wird, clo h etwas mehr verlangt -als b oße Beherrschung des Gesanges; sie verlangt vom Vortragenden vor allem die innere Hal­ tung des Beiers, denn sie ist in erster Linie nicht Kunsimusik, sondern Gebet. Ansonsten wurde auch sie recht anständig gesungen. D e anwesenden Gäste — meist Eltern, aber auch Freunde der Schule — die den Großen Saal des Berolzhe'merianums überfüllten, spen­ deten reichen Beifall, den die Ausführenden ganz gewiß verdient hatten. Lea.

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