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NFSZ 1

50 Pfennige - ein Problem Es sollte die w ichtigste politische und m enschliche A ufgabe u n se re r w estd eu t­ schen Jugend sein, durch O st-W est-B e­ gegnungen m öglichst enge K on tak te m it d er Jugend jenseits des E isernen V or­ hangs zu schaffen, um ihnen den R ükken gegen ein S ystem drückender U n­ fre ih eit zu stärken.

NFSZ befragte 400 Oberschüler über ihre Ferien

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| Nur wenige blieben daheim . . . M M s §| ff H Ü §j g | II Ü

D ie m e is te n f u h r e n

m it ih r e n

E lte rn fo r t

D aß dieser schöne P lan n u n scheiterte, w ar n icht etw a auf ein plötzliches D es­ in teresse d er Schüler zurückzuführen, das sich nach dem V errauchen d er e r ­ sten B egeisterung b re it gem acht haben könnte. D er P lan scheiterte am ü b e r­ vorsichtig d o k trin ä re n D enken eines b ü rokratischen D irektors. Als näm lich d er D irek to r dieser Schule von dem A nsinnen seiner Schüler e r­ fu h r, le h n te er rundw eg ab. W arum ? W eil die Schule nicht w üßte, w er die V ersicherungspräm ie fü r die m itte l­ deutschen G äste bezahlen solle. Flugs üb erleg ten die Schüler, w ie sie dieses „P roblem “ lösen könnten. Sie e r­ in n e rten sich des nicht unerheblichen Fonds von freiw illigen E lternspenden, und schließlich kam en sie a u f den G e­ danken, in ih re S chülerzeitung — „Das F ragezeichen“ g en a n n t — eine N otiz zu setzen, in der sie zu Spenden fü r die V ersicherungspräm ie auf ru fe n w ollten. Allein, d er D irektor, der die Z eitung zensierte, v erb o t den A bdruck der Notiz. Als die v e rd a tte rte n Schüler sich nach den G ründen erkundigten, w urde ihnen die A n tw o rt erteilt, m an sei nicht sicher, ob die G äste aus der Zone das In v e n ta r des H eim es beschä­ digen w ürden, m an m üsse also auch das In v e n ta r des H eim es versichern. A ußerdem sei das so eine Sache fü r die L ehrer, die die Ju n g e n und M ädchen b etreu en m üßten: vielleicht h ä tte n sie „sp äte r“ politische oder sonstige S chw ierigkeiten. D ann brauche m an noch eine Bescheinigung von den E l-

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Ein Fünftel reiste allein

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Es zeigt sich, daß w eitau s der größte Teil der Schüler in den F erien einoder m eh rm als w eg g efah ren ist (81,8 Prozent). Von den M ädchen u n te rn a h m en 26 P rozent, von den Ju n g e n n u r 14 P ro zen t keine Reise. E tw a 40 P ro ­ zent d e r B efrag ten reisten zusam m en m it ih ren E lte rn in die Som m erfrische, bei den M ädchen sind es 49 Prozent gegenüber 32 P ro zen t d er Ju n g en . Rund 10 P ro zen t schlossen sich ein er Ju g e n d gruppe an, etw a 20 P ro zen t fu h re n m it F re u n d en u n d etw a ebensoviele allein.

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Der Süden —* Eldorado der „Kapitalisten“

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U n ter den R eisezielen ran g ie rte an e rste r S telle die n ähere. U m gebung, vor allem die F rän k isch e Schweiz, m it 29 Prozent. E tw a 27 P ro zen t d er W an d erlustig en suchten die A lpen auf, w eitere 20 P ro zen t b ereisten das ü b rig e W estdeutschland, a b e r n u r 2,7 P rozent (!) gaben die Sow jetzone als Reiseziel an. 21 P ro zen t zogen es vor, sich im A usland um zusehen. E rw artu n g sg em äß w aren Ö sterreich u n d Italien die bevorzugten ausländischen Reiseziele. Mit A bstand folgen d an n die Schweiz, F rankreich, E ngland u n d Schweden.

= Trotz Wanderlust längere Ruhepausen g ff g g g

g ff g g g F ortsetzung Seite 4 g

F e r ie n a r b e ite r n e h m e n zu

(NFSZ) —An unsere Umfrage zum Thema „Erholung in den Ferien“ beteiligten sieh rund 400 Nürnberger und Fürther Oberschüler und -Schülerinnen zwischen 10 und 20 Jahren. Die Ergebnisse sind aufschlußreich: die Fußwanderer scheinen auszusterben, auch die „Ritter des Pedals“ nehmen zahlenmäßig ab. Die Kosten der Reisen trugen bei den m eisten die Eltern. Bem erkenswert ist besonders die hohe Zahl der Ferienarbeiter: rund 25 Prozent der befragten Schüler arbeiteten in den Ferien, bei den Mädchen sind es 13 Prozent. Von den Schülern und Schülerinnen, die während der Ferien beschäftigt waren, haben sich nach ihren Angaben ]2 Prozent nicht erholt, während dies bei den nichtarbeitenden Schülern nur etwa 4 Prozent behaupten. Oftmals konnten w ir den Stoßseufzer lesen, die Ferien seien viel zu kurz.

Wie sehr bürokratisches U n v erstä n d ­ nis m itu n te r B em ühungen w estd eu t­ scher Jugendlicher, die m enschlichen B ande zur Ju g en d der Sow jetzone enger zu knü p fen u nd ein nationales Z usam m engehörigkeitsgefühl entstehen zu lassen, zunichte m achen kann, m ag folgender beschäm ender V orfall an g Von den b efrag te n Jugendlichen sind ff zwei D ritte l Ju n g e n u n d ein D rittel einer F len sb u rg er O berschule zeigen. § M ädchen. D er statistisch e W ert u n serer Die Schüler dieser F len sb u rg er Schule g U m frage w ird stellenw eise dadurch ge­ entschlossen sich, s ta tt schöner R edens­ l l m ind ert, daß ein, allerd in g s k lein er arte n um die deutsche E inheit einm al ff T eil der B efrag ten bei w ichtigen F ra selbst etw as in diesem S inne fü r ihre j§ gen keine A ngaben m achte. Die angeF reu n d e und K am eraden jenseits des g gebenen P ro zen tzah len w urden, sow eit E isernen V orhangs zu tun. In Ulsnis g D ezim alstellen fehlen, au f- bzw. abgean der Schlei besitzt n un die Schule ein idyllisch gelegenes L andheim , in g rundet. dem die Ju n g e n und M ädchen der F len sb u rg er O berschule alljäh rlich ein p a a r w underschöne F erien tag e — bei Baden, W andern, Segeln und Spielen .— verbringen. In ihrem L eben in dem behaglichen H aus am U fer d er O stseeF örde w ollten die Schüler h in fo rt reg el­ m äßig einige ju nge G äste aus der Zone teilnehm en lassen.

Ü ber zw ei D rittel d er erholungsuchen-’ den Schüler h ielten sich lä n g ere Z eit an einem O rt auf, w o sie sich von den S trap azen der R eise au sru h te n . Diese „ S ta n d q u a rtie re “ um fassen alle A rten von „W igw am s“, angefangen vom Z eltlag er d e r Ju g e n d g ru p p e n ü b er den A u fe n th a lt bei V erw an d ten und Bek a n n te n bis zu d er v o rnehm en P ension oder g ar dem Hotel. N u r ein knappes D ritte l ist stän d ig „auf d e r W alz“ gew esen.

Fußwanderer sterben aus R ek o rd v erd ien ste k o n n te die D eutsche B u ndesbahn fü r sich buchen: 42 P ro zen t geben an, sie h ä tte n zu ih ren F e rie n ­ reisen die B ah n b enutzt. Als w eitere F ah rzeu g e w erd en d an n A uto u n d O m ­ nibus (33 Prozent), F a h rra d (22 P ro z en t' und Moped ( n u r ‘ 2 Prozent!) genannt. Die F u ß w a n d erer scheinen auszusterben: ganze 1,5 P ro zen t w an d e rten auf Schu­ ste rs Rappen! 3 200 Mark für Reise nach USA N u r bei k n ap p 20 P ro zen t d er F e rie n ­ fa h re r d au e rten die E rholungsreisen w eniger als eine Woche. Das G ros b e­ vorzugte zwei -bis dreiw öchige F e rie n ­ reisen. 3,8 P ro zen t w aren lä n g er als insgesam t 6 W ochen unterw egs. Ä h n ­ lich ste h t es m it den R eisekosten (ein g ro ß er Teil d er B efrag ten gab uns d a ­ rü b e r allerd in g s keine oder n u r u n g e­ n au e A uskunft. Das E rgebnis ist d ah e r n u r bed in g t richtig). N u r 22 P ro zen t der F e rie n fa h re r k am en m it einem B etrag u n te r 50 M ark aus, w obei 5 P ro zen t w en ig er als 5 M ark verb rau ch ten . 15 P ro zen t ben ö tig ten zw ischen 50 und 103 M ark und ebensoviele zwischen 100 und 200 M ark. F ü r 6 P ro zen t k osteten die F erien reisen m eh r als 200 M ark; ein 19jähriger O berschüler ist d aru n te r, der fü r eine 16tägige P a rfo rce -R u n d fa h rt .mit dem A uto durch die Schweiz S ü d fran k reich - S panien - F ra n k re ich B elgien - D eutschland 650 M ark ausge­ geben hat. Das G eld h a tte der „K ilo­ m e te ra k tiv ist“ durch F e rie n a rb e it auf dem Bau, teilw eise sogar in N acht­ schichten, aufgebracht. 3200 M ark v e r­ schlang die F lu g reise eines 14jährigen O berrealschülers nach den USA. Die Reise w a r ein K onfirm ationsgeschenk sein er E ltern. Eltern zahlten das m eiste „Wie w u rd e das G eld fü r die Reise b esch afft?“, la u te te ein w ichtiger P u n k t u n se re r U m frage. Bei 65,5 P rozent w a re n die E lte rn ganz oder zum g rö ß ­ te n T eil an d e r F in an zieru n g der R eise­ k o sten beteiligt. Die restlichen 34,5 P ro ­ zen t m u ß ten sich das G eld durch S p a­ ren des T aschengelds (17 Prozent), oder durch F e rie n a rb e it (17,5 P rozent) b e­ schaffen. E ine b en eid en sw erte Schüle­ rin b rach te es allerd in g s nach ih re n A ngaben fertig, das Geld „aus dem Ä rm el zu sch ü tteln “. W ir b itten die b e­ tre ffe n d e Schülerin, sich um gehend auf u n se re r R ed ak tio n zu m elden und u n sere K assen fü h ru n g zu übernehm en!