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Feuilleton
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W em sollen w ir P au l B ern a's „Pferd ohne K o p f“ m eh r em pfehlen? Dem zu allerlei A b en teu ern au fgelegten S ex tan er? Dem O berklässer, d er S inn fü r das U ngetrü b te, still Beschauliche und zugleich L ebendig-F rische ein er echten Ju n g e n - u n d M ädchengeschichte hat? O der dem E rw achsenen, d e r m it v e r schm itztem , sich erin n ern d em A ugen zw inkern diese G eschichte von A n d re’s Bande, „des am schw ersten zugäng lichen aller G eheim bünde von Louv ig n y -T riag e“, einem kopflos g ew orde nen P fe rd -D re ira d -Z w itte r u n d m e h re ren alten G an g stern liest? D er V orw urf ist vergleichbar m it K ä stn e r’s „Emil und die D etek tiv e“, in der A u sfü h ru n g ab er zeigt sich typisch französischer E sprit. So w ie w ir u n sere Ju n g en erleb n isse em pfanden — oder rückschauend sie erleben, m it jenem sk u rilen H auch übersponnen, m it jenem F an tastisch U nw irklichen, so beschw ört B ern a einen R eichtum von F arb en herauf, m it w a r m er, stilistisch fein fü h lig er und leichter M anier. U rsula Rohden achtete sorgsam in der. Ü bersetzung aus dem F ran zö si schen darau f, gerade diese W esensm erk m ale einzufangen. Fidel N ebehosteny zeichnete reizende Illu stratio n en . Ein Buch, das w ir w ärm sten s em pfehlen können, w obei offen bleibt, ob ein Ju n g e oder M ädchen aus der U n ter klasse all das Schöne erfalit. H in te r B e rn a’s P lau d e rto n v ersteckt sich viel L ebensw eisheit, G üte und kaum spürb ares, deshalb um so nachhal-
Kurznachrichten
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— (jpi) — Ein in tern atio n ales Ju gendorchester w ird anläßlich des W elt kongresses d er Jeunesses M usicales, d e r zu P fingsten 1957 in W ien sta ttfin d et, zusam m engestellt. Die M itglieder w erd en aus den besten Jugendorchestern der W elt ausge w ählt. W ie n
Frankfurt/M . — (jpi) — Bisher sind achtzig hessische L eh rer zur B undesw ehr ü b erg e treten . D er L ehrerm angel, so w ird am tlich dazu m itgeteilt, sei dadurch noch größer geworden.
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Paul Berna: Das Pferd ohne Kopf. B oje-V erlag S tu ttg a rt, 189 Seiten, DM 4.90, jed es A lter Maxi Moll: Wenn ich wüßte, w ie . . . B oje-V erlag S tu ttg a rt, 161 Seiten, DM 4.90, M ädchen ab 13 Ludwig Altenhöfer: Charlotte und der Sprengring A rena-V erlag W ürzburg, 141 S., DM 4.90, Hl., ab 16
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B u x te h u d e — (jpi) — In der H alepaghenSchule, B uxtehude, fü h rte m an eine Re form in den nervenzerschleißenden m ü n d lichen A b itu rp rü fu n g en durch. D er U n ter prim a obliegt das B etreuen der O berprim a in den P ausen m it E rfrischungen, w ährend die M ädchen der K lasse 11 u n te r der L eitung zw eier L e h rerin n en fü r das leibliche Wohl d er P rü fefe. sorgen. Die U ftkosten w urd en zum Teil von der U n terp rim a sowie von den P rü fe rn beglichen, aber auch die O berpri m aner m u ß ten ih ren Obulus beisteuern.
tigeres erzieherisches A nliegen. L u d wig A lten h ö fer dagegen — „Charlotte u n d der S p ren g rin g “ — scheint das a ll zu D eutliche als besseres E rziehungs m itte l zu erachten, um seinem Schlag w o rt von „jugendgem äßer L eb en sh al tu n g u n d -g e sta ltu n g “ In h a lt zu v e r leihen. W as hier als G eschichte ein er U n terp rim a erzäh lt w ird, ü b e rtrifft stellenw eise an geistigem Schw ulst, an U nlogik u n d S en tim en talität das Maß des E rträglichen. D er A u to r h ä tte bes ser getan, U n g ereim th eiten au szu m er zen, als seine K entnis von M a rk e n ar tik eln — von K h asa n a-L ip p e n stift bis zum N inoflexm antel — zu bew eisen. Auch d er S chlußtote — O pfer fü r ju g endgem äße L eb en sh altu n g — w ird dem W ollen nicht gerecht. W ir a n e r k en n en die üb erzeu g te G läu b ig k eit und das G efühl, es könne m it vielen Ju g e n d lichen „nicht m e h r so w eiterg eh en “, das Bem ühen, etw as gegen die N ichtigkeit des Ä ußerlichen zu setzen. Das allen ge n ü g t ab er nicht, um einen w ah rh aftig en , ü b erzeugenden „Rom an fü r junge M enschen“ zu schreiben. W eitaus m eh r von jefiem Gefühl, w ie m an die „Jugend von h e u te “ anpacken muß, w ie m an aus ein er kichernden G öre ein nettes, tro tz Ü b erm u t und Ju g e n d erträgliches Backfischchen (oder eine „junge D am e“, w ie m an will) macht, bew eist M axi Moll — w enn auch au f einem v o rd erg rü n d ig en G ebiet. „W enn ich w ü ß te w ie . . .“ w ird nicht zum „A nstandsbuch“ m it erhobenem Zeigefinger, es w ird zur am üsanten P lauderei, bei der jede L eserin ganz von selbst die nötigen V erhaltensregeln, vor allem a b e r deren S inn und U num gänglichkeit erlern t. W ir m öchten das M ädchen k en n en ,das nicht nach M axi M olls M u ster eine „junge D am e“ sein möchte, noch dazu m it dem H erz am rechten Fleck. D enn au f den echten H erze n sta k t achtet die A u to rin beson ders. D aß das B üchlein im reizenden U n terh altu n g sstil geschrieben und von Lilo R asch-N ägele m it strichsicheren Illu stra tio n e n au sg estaltet w urde, e r h öht den W ert. fr. Fortsetzung: Fünf-Tage-W oche zu erteilen. S chichtunterricht b ildet die Regel. R au m n o t ü b erall. Es lä u ft letz te n E ndes auf die finanzielle F rag e h in aus. D enn eine F ünf-T age-W oche ist n u r d an n ohne V erlän g eru n g der G e sam tschulzeit möglich, w enn die Mög lichkeiten d er G anztags- und T ages heim schulen ins A uge g efaß t w erden. Noch .ist es nicht so w eit, u n d ob es je sow eit kom m en w ird, bleib t den E x p er ten im F in an z- und K u ltu sm in isteriu m überlassen, die m it psychologischem T ief- und politischem W eitblick auch dieses P roblem zu u n se r aller Z u frie d en h eit lösen w erden.