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Der Dienst am Nächsten ist ih r Ideal

J>wMHeÜMet am Hmmikentett Kasseler O berschülerinnen helfen im Krankenhaus (NFSZ) — Dem Gedanken, den kranken Mitmenschen zu helfen, haben sich die Unterprimanerinnen der Kasseler Heinrich-Schütz-Schule verschrieben. Sie verzichten jeden Monat einm al auf ihre Sonntagsvergnügungen und helfen statt dessen den Krankenschwestern des Hessischen D iakonissen­ hauses in K assel bei ihrem aufopferungsvollen Dienst. Sie tun das vollkom men freiw illig und niemand entlohnt sie für ihre Tätigkeit. Und doch macht den freiw illigen Kranken­ schwester-H elferinnen ihre Arbeit große Freude. Noch mehr freuen sich natürlich die Schwestern; sie, die oft w eit mehr als 48 Stunden in der Woche arbeiten müssen, erhalten durch die H ilfe der Oberschülerinnen jetzt hin und w ieder einen

Nach einem arbeitsreichen Sonntag verabschieden sich die drei P rim anerinnen, die am Sonntag freiw illig im K asseler D iakonissenhaus K ra n ken d ien st versahen, vo n den B eru fs­ krankenschw estern. „Wir ko m m en bald w ied er“, versprechen sie und freu en sich schon a uf das nächste Mal. F o to : E b e rth -

zusätzlichen freien Sonntag. D ie Idee zu diesem freiw illigen K ra n ­ k en d ien st stam m t von dem L eiter un d C h efarzt des D iakonissenhauses, Dr. T heodor B lackert. E r w an d te sich vor einem J a h r an die U n terp rim a d e r H einrich-S chütz-Schule m it dem V or­ schlag, die M ädchen sollten den Schw e­ ste rn einm al bei ih re r an strengenden A rb eit helfen u nd sie dadurch etw as en tlasten . D er E rfolg w a r verblüffend. A uf A nhieb m eldeten sich gleich 24 M äd­ chen; je v ier bis sechs v erb rin g en jede v ie rte oder sechste Woche einm al einen S onntag im K rankenhaus. Nur einfache Handreichungen Die M ädchen kom m en frü h um 9 U h r ins K ra n k en h a u s u n d arb e ite n d o rt bis 14 U hr. D en m eisten g efällt freilich der D ienst so gut, daß sie oft noch län g er bleiben; m anchm al verlassen sie das K ra n k en h a u s e rst um 20.00 U h r abends. „W ir m üssen sie m itu n te r fa st zwingen, nach H ause zu gehen, so se h r sind sie von ih re r A ufgabe e rfü llt“, erzäh lt Dr. T heodor B lackert. Die P rim an e rin n e n d ü rfe n n atü rlich n u r solche A rbeiten au sfü h ren, die sie ohne irgendw elche beruflichen V orkenntnisse bew ältigen können: A rbeiten in d e r Küche, w ie ab ­ spülen, fegen, boh n ern u nd Essen au s­ teilen u nd hilflose K ra n k e fü tte rn . W enn sie sich dan n bei diesen H a n d re i­ chungen b e w ä h rt haben, d ü rfe n sie auch den P u ls zählen, F ieb er m essen oder einen H alsum schlag anlegen. Ä rzte u nd S chw estern sind erstaunt, m it w elcher H ingabe u nd B egeisterung sich die w eiblichen Jü n g e r Ä skulaps bei d e r K ran kenpflege einsetzen. U nd die P atien tin n en selbst — die M ädchen sind n u r au f F ra u en sta tio n e n eingesetzt — sehen die frohen u nd frischen G esichter d er M ädchen gern, wo im m er sie a u f­ tauchen. D ie M ädchen freilich w ollen nicht viel A ufhebens von ih rem Tun m achen, so daß sie sich nicht einm al fo to g rafieren lassen w ollten. „W ir kom ­ m en, um zu arbeiten, und nicht, um m it u n se re r H ilfsbereitschaft zu p rah le n !“

Beitrag zum inneren Wachsen Die Schule sta n d der außerschulischen B etätigung ih re r U n terp rim a anfangs etw as skeptisch gegenüber, da m an ein A bsinken d er L eistungen argw öhnte. Doch d era rtig e B efürchtungen erw iesen sich bald als u n b eg rü n d et; die H au sau f(-------------------------------------------- ------------Ein

lO e ilriia c lifsp re isa u ssc h re ib en st die Überraschung unserer nächsten Nummer. W e r G rip s und etwas Glück hat, kann dabei prächtige Jugendbü­ cher gewinnen.

kenpflege k ö n n ten so ab er die M ädchen sp äter ein m al selbst zu H ause ih re k ra n k e n K in d er pflegen. Das B eispiel der freiw illigen Schw este rn -H elfe rin n en in K assel h a t inzw i­ schen in ein er R eihe von K ra n k e n h ä u ­ sern in d er B u n d esrep u b lik Schule ge­ m acht. F reilich sind sich alle Ä rzte d a r ­ in einig, daß durch den E insatz der Schülerinnen der eigentliche Schw e­ stern m an g el nicht behoben w erd en kan n . Dr. B lackert: „Von ein er w irk sa ­ m en E n tlastu n g k an n n atü rlich keine Rede sein. A ber w enigstens le rn e n L aien aus eigener A nschauung die ü b erau s a n ­ stren g en d e und finanziell u n b efried i­ gend bezah lte T ätig k eit der K ra n k e n ­ schw estern k en n en .“

____ _______________ __________ gaben w u rd en eben b ereits am S am stag gem acht. Die L eh rer sehen in der T ätig ­ k eit ih re r S chülerinnen je tz t sogar einen w ichtigen B eitrag zum in n eren W achsen u nd R eifen und zur E rk en n tn is der m it­ m enschlichen Beziehungen. „D ieser a k ­ tive H ilfsdienst ist bed eu tsam er als alle theoretischen Ü berlegungen im U n te r­ rich t“, zieht O b erstu d ien rätin Dr. Am elie Wicke das pädagogische Resüm ee. Sie lernen für ihre Familie Dr. T heodor B lackert, der In itia to r des H ilfsdienstes, sieh t in diesem „echt fraulichen D ien st“ w ertv o lle erzieh eri­ sche G esichtspunkte. Die Schülerinnen le rn ten durch ih re A rb eit nicht n u r aus eigener A nschauung die A nstren g u n g en des S chw esternberufs kennen, sondern auch das befriedigende G efühl des H elfens schätzen. Doch auch die p rak tisch en K enntnisse, die sich die S chülerinnen bei ih re r K ra n k en h a u stä tig k e it angeeignet haben, seien au ß ero rd en tlich w ertvoll. N ur w enige F ra u en seien heu te noch in d er Lage, daheim k ra n k e F am ilien an g e­ hörige zu pflegen; nicht zu letzt deshalb seien ja auch die K ra n k en h ä u ser so ü b erfü llt, „Die p rim itiv ste n P fle g ek e n n t­ nisse sind verlorengegangen.“ D urch das E rlern en einfacher R egeln der K ra n ­

Jugendliche Kinofans (ijpd) — 88 P ro zen t aller Ju g e n d ­ lichen besuchen nach ein er M itteilung des Ju g en d sch u tzb eau ftrag ten . d er E vangelischen L andeskirche H am burg regelm äßig das Kino. Da sow ohl die ü b erw ieg en d e M eh rh eit d e r Ju g e n d als auch der E lte rn dem F ilm ziemlich kritik lo s gegenüberstehe, ist es nach A uffassung des Ju g e n d sch u tzb eau ftrag ­ te n A ufgabe d er kirchlichen Ju g e n d a r­ beit, die E rzieh u n g sarb eit au f diesem G ebiet w esentlich zu v erstärk en .

Schüler helfen den Südfirolern (jpi) ■— D ie O b erte rtia des K ep le r­ gym nasium s F re u d en sta d t h a t einer k lein eren G em einde in S ü d tiro l fü n f P ak ete m it deutschen B üchern, die die Schüler en tb eh ren konnten, geschickt. D a die deutschen S ch ulkinder in S ü d ­ tiro l zum U n terrichtsgebrauch m eist italienische Bücher, die e rst ins D eu t­ sche ü b erse tzt w erd en m üssen, e rh a l­ ten, b ed eu ten die Schulbücher der F re u d e n stä d te r G ym nasiasten fü r die sü d tiro ler S chüler eine w ertv o lle H ilfe im U nterricht. Die G em einde h a t m itt­ lerw eile durch ih ren O rtsobm ann d er K lasse d an k en und ih re F re u d e ü b er das In teresse aussprechen lassen.