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f y e o r g c C /e r^ f/o o m

k a a s

Seitdem vor einiger Zeit in allen Großstädten Deutschlands die Ne geroper " Porgy and Bess " über die Leinwand gegangen ist, gehört der Name Gershwin nicht länger zu den Unbekannten im großen Heer derer, die zur Bildung der menschlichen Kultur beigetragen haben. - Gershwin ? Ja, natürlich! Das ist doch der, von dem " Porgy and Bess" stammt! - Das weiß fast jeder. Mancher wird vielleicht noch hinzufügen, daß die "Rhapsody in Blue" und die Filmmusik zu " Ein Amerikaner in Paris " auf ihn zurückgehen , aber damit erschöpft sich schon die Kenntnis über diesen Menschen. Wer aber war nun George Gershwin eigentlich? Er wurde 1898 in Brooklyn, New York , geboren. Wie jeder amerika­ nische Junge beschäftigte er sich zuerst hauptsächlich mit Base ball; Musik interessierte ihn damals nicht. Doch eines Tages hörtener einen Mitschüler auf einer Violine spielen. Der zehnjährige George war davon so begeistert , daß er beschloß , sich der Musik zu widmen.Zuerst studierte er Bachs "Das wohltemperierte Klavier1 .' Er zerlegte dieses Werk förmlich in seine Bestandteile. __ Mit 16 Jahren komponierte er sein erstes Stück , für das er fünf Dollars bekam. Er begann, seinen Lebensunterhalt damit zu verdie­ nen , indem er in Restaurants und Warenhäusern spielte. Letzteres war damals keine Seltenheit . Man ließ sich die Notenbücher , die man kaufen wollte, prpbeweise Vorspielen , denn Schallplaten und Tonband gab es noch nicht . Für einige Zeit war er auch bei einem Verlag als sogenannter "Long - Flügger"(Berater für Unterhaltung^ musik) angestellt. Ein Broadwaymanager hörte einige von GershwirisLiedern.Er gab ihm daraufhin den Auftrag für eine Revue . Gershwin tat sich hierbei mit seinem Bruder Ira zusammen, -der den Text schrieb. So entstand denn eine ganze Anzahl von Komödien, Bühnenmusiken und Schlagern, wie "Lady be good", "Funny Face", "Strike up the Band" und ande re, mit denen der Zwanzigjährige viel Erfolg erntete. Gershwins Idee war es , die " besseren Elemente des Jazz mit der Kunstmusik zu verschmelzen , und die Basis zu schaffen für die Reihe sinfonischer Schöpfungen von typischem Ausdruck für die a merikanische Nation" Dies gelang ihm 1924 mit der " Rhapsody in Blue " , die ihn auch in Europa berühmt machte . Ihr folgten das "Klavierkonzert in F-Dur", eine "Cuban - Ouvertüre", eine " Zwei­ te Rhapsody"und 1928 die Filmmusik zu "Ein Amerikaner in Paris". Nebenbei komponierte er aber weiterhin Musicals für den Broadway und für Hollywood. Eines davon, " Of Thee I Sing " , brachte ihm 1932 den Pulitzer - Preis ein. Schließlich gelang Gershwin sein Meisterwerk. 1935 schuf er die 1. amerikanische Volksoper " Porgy and Bess ". Gershwin , der selbst kein Neger ist, zeifet in diesem wundervollen Werk das Alltagsle ben der Neger, ihre Mentalität,ihre Freuden und Leiden.Er gestal­ tet hier Jazz und Spirituals,die eigene Musik der Neger,geschickt zu einem vollkommenen, ergreifenden Ganzen. Die Oper fand überall in der Welt großen Anklang. 1937 starb George Gershwin,der als begabtester Komponist Nordame­ rikas bezeichnet werden kann, im Alter von 39 Jahren an den Fol gen einer Gehirnoperation in Hollywood. - rina-

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fja v e n s te m

Seit Herbst vorigen Jahres hat das Familienprogramm im Fernse­ hen des Bayerischen Rundfunks die Ansagerinnen gegen einen Herrn in den areissigern Jahren eingetauscht. Manche mögen darüber er­ staunt gewesen sein. Aber schon nach den ersten Sendungen erkann­ te man den Sinn dieser 'Änderung.Der Mann der von jetzt an die Sen düngen begleitet, der sich mit Lr. Rudolf Kühn auf naturwissen­ schaftliche Fragespiele einliess und Küchenchef Franz Ruhm den Apfelstrudel warm vom Backblech ass, ist mittlerweile aus unserem Programm nicht mehr wegzudenken. Sein Name ist KLAUS HAVENSTEIN Dem Wahlmünchner merkt es heute kaum noch jemand an,dass er im Schatten des Hamburger Michels geboren ist. Eigentlich sollte er Kaufmann werden und der gestrenge Papa hatte für seine Liebe zum Theater nicht allzuviel Verständnis. Kläuschen aber nahm während seiner Lehrzeit abends heimlich Schauspielunterricht und rechnete sich schon aus, wann er zum ersten Mal auf den heissen Brettern stehen könnte. Da brach der Krieg aus und aus dem gewohnten Spiel des jugendlichen Helden mit Pistole oder Degen wurde bitterer Ernst. Nach langer Gefangenschaft hiess es für Klaus von vorne anfan­ gen. Er kam nach Bayern, spielte ein wenig Theater und Kabarett, wurde hin und wieder als Sprecher beim Bayerischen Rundfunk heran gezogen und durfte auch als einer der ersten,wie er selbst einmal sagte, seinen Kopf hinhalten für die Testsendungen des jungen Fernsehens. Inzwischen gehört Klaus Havenstein seit über drei Jahren zum Kabarett "Münchener Lach- und Schiessgeseilschaft". In der freien Zeit, die ihn zwischen Kabarett , Fernsehen und Rundfunk verbleibt, braucht er sich über Langeweile nicht zu be­ klagen. Die Briefe junger Zuschauer häufen sich bei ihm zu Bergen und jeder soll ein paar nette freundliche Worte bekommen. Fortsetzung Seite 14

JA,t.

Cf* fitict* fce»ftvetCtcAcf, Diplomkosmeftikar Förth/Bay.

GustavstraBe 2r

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