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Dieses buch von Leon Uris schildert in romanhafter fprm die bemühungen des jüdischen Volkes sich in Palästina eine heimat zu schaffen und seine versuche, nach dem zweiten Weltkrieg dorthin zurückzukehren, um einen neuen Staat zu gründen. Seit den achtziger jahren des vorigen Jahrhunderts versuch ten juden aus allen teilen der weit,vornehmlich aber aus Osteuropa, in dem land, aus dem sie,vor mehr als 2000 jah­ ren vertrieben worden waren, fuß zu fassen. Es wurde eine bewegung gegründet, die sich den namen "Zionismus" gab,und für das jüdische volk die schaf fung einer rechtlichen heim­ stätte erstrebte. Sie organisierte die planmäßige einwan derung der juden, entgegen allen Widerstandes, der ihr von seiten der araber und der engländer gemacht wurde.Das land wurde kultiviert, kollektivsiedlungen gegründet und im jah re 1909 die erste rein jüdische stadt seit 2000 jahren er­ baut: Tel Aviv. Nach dem ersten Weltkrieg, den die juden auf seiten der engländer mitmachten, kam es zu Belfour-deklaration, in der die Unterstützung Englands bei der grün­ dung einer heimstätte des jüdischen Volkes gewährleistet wurde. Doch die läge begann sich drohend zuzuspitzen, als ein geheimdokument veröffentlicht wurde, das die absichten der engländer und franzosen aufdeckte,den Nahen Osten un­ ter sich aufzuteilen. Die engländer setzten ihnen ergebe ne araberführer als herrscher der neugegründeten Staaten Irak und Trans Jordanien ein, doch diese gaben sich nicht zufrieden und machten ansprüche auf Palästina geltend. So kam es zur bildung der"Hagana", dem "Selbstschutz" der ju­ den und der aktivistischen "Irgun Zwai Leumi"(militärische nationale Organisation) Nach dem zweiten Weltkrieg mit sei_

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nen grausamen ausschreitungen gegen die juden in Europa, als die Sympathien der ganzen weit auf ihrer seite standen versuchten die juden, da die engländer ihre gemachten Ver­ sprechungen auf gründung eines eigenen Staates nicht ein hielten und den zuzug nach Palästina Stark einengten,durch illegale einwanderung den druck der engländer zu zerbre chen. Von reichen landsleuten in Amerika unterstützt,char­ tern sie schiffe, um damit die blockade der engländer .zu brechen, doch werden all diese schiffe von den engländern aufgeb-r achtund die passagiere in Internierungslager auf der insei Zypern gesteckt - jene leute, die eben erst aus der holle der deutsche k z ’s entkommen waren. Leon Uris erzählt an hand von einzelschicksalen den weg der juden durch den zweiten Weltkrieg und ihren kampf um freiheit. Das schiff "Exodus" mit seinen 300 kindern an bord wird zum Sinnbild des freiheitwillens der juden. Leon Uris sagt selbst über sein buch: "Exodus ist die geschichte vom grölä ten wunder unserer zeit; ein ereignis, das in der geschieh te der menschheit ohne beispiel dasteht: die Wiedergeburt einer nation, die vor 2000 jahren in alle winde zerstreut worden war." Was machte nun Otto Preminger mit seinem gleichnamigen film aus diesem buch? Dreieinhalb stunden (ohne pause!) läuft eine mischung aus einem abenteurerfilm, gespickt mit eini­ gen kitschig-sentimentalen Szenen, und einem monumental film ab, ohne die geschichtlichen hintergründe näher zu b£ rühren und die ganze Problematik, wie sie im buch in er­ scheinung tritt, aufzuzeigen. Nur die darstellerisch gu­ ten leistungen und die ausgezeichnete musik von Ebnest Gold heben diesen film eai wenig über den durchschnitt hinaus, -rw-

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