Albert Rosenfelder (Kommerzienrat): Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Bildermappe 1909 (111).jpg|miniatur|"Evora-Haus" in der [[Königswarterstraße 52]] (1907)]]
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Von April bis August [[1893]] reiste Albert Rosenfelder in die Vereinigten Staaten, um dort die Weltausstellung in Chicago zu besuchen. Am [[28. August]] [[1893]] heiratete er in Heidelberg die aus Würzburg stammende, jüdische Bankierstochter Dora Heim ([[1872]] - [[1970]]). Das Paar bekommt 3 Kinder, die zwei Töchter Johanna Gertrud (1898 - 1995) und Lisbeth Rosenfelder ([[1907]] - [[1907]]), sowie den Sohn [[Ernst Rosenfelder]], der ab [[1916]] die Bilderbücherfabrik Löwensohn bis zu ihrem Verkauf 1937 zusammen mit den Brüdern [[Robert Löwensohn|Robert]] und [[Gustav Löwensohn]] leitete. Die Familie wohnte in der [[Hornschuchpromenade 5 / Nürnberger Straße 46|Hornschuchpromenade 5]] und später, ab [[1901]], im 2. Stock der [[Königswarterstraße 52]], dem sogenannten „Evora-Haus“, benannt nach dem Erbauer [[Wilhelm Evora]], Mitinhaber der Fürther [[Brauerei Evora & Meyer]]. Bereits mehrere Jahre zuvor wurde ihm ''durch Beschl.''[uss] ''des [[Magistrat|Magistrats Fürth]] vom [[25. Januar|25. I.]] [[1894]]'' [...] ''gestattet, den Vornamen Albert anzunehmen und zu führen.''<ref>Aus: [[Stadtarchiv Fürth]], Familienbögen, Albert Rosenfelder</ref>
Von April bis August [[1893]] reiste Albert Rosenfelder in die Vereinigten Staaten, um dort die Weltausstellung in Chicago zu besuchen. Am [[28. August]] [[1893]] heiratete er in Heidelberg die aus Würzburg stammende, jüdische Bankierstochter Dora Heim ([[1872]] - [[1970]]). Das Paar bekommt 3 Kinder, die zwei Töchter Johanna Gertrud (1898 - 1995) und Lisbeth Rosenfelder ([[1907]] - [[1907]]), sowie den Sohn [[Ernst Rosenfelder]], der ab [[1916]] die Bilderbücherfabrik Löwensohn bis zu ihrem Verkauf 1937 zusammen mit den Brüdern [[Robert Löwensohn|Robert]] und [[Gustav Löwensohn]] leitete. Die Familie wohnte in der [[Hornschuchpromenade 5 / Nürnberger Straße 46|Hornschuchpromenade 5]] und später, ab [[1901]], im 2. Stock der [[Königswarterstraße 52]], dem sogenannten „Evora-Haus“, benannt nach dem Erbauer [[Wilhelm Evora]], Mitinhaber der Fürther [[Brauerei Evora & Meyer]].  
Am [[1. Januar]] [[1909]] wurde Albert Rosenfelder zum [[Kommerzienrat]] ernannt, im November [[1914]] zum Königlichen [[Handelsrichter]] berufen. Im selben Jahr listete man Albert Rosenfelder, wie auch [[Theodor Löwensohn]], außerdem im ''Jahrbuch des Vermögens und Einkommens der Millionäre in Bayern'' als Millionär mit einem Vermögen von 1 bis 2 Millionen Goldmark, was heute etwa 8 bis 19 Millionen Euro entspricht.<ref>In: Historische Kommission: Geschichte des Deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhunderts | Band 1: Das Kaiserreich [[1871]] - [[1918]], Frankfurt a. M. [[2001]], S. 230 - 231</ref>
 
Bereits mehrere Jahre zuvor wurde ihm ''durch Beschl.''[uss] ''des [[Magistrat|Magistrats Fürth]] vom [[25. Januar|25. I.]] [[1894]]'' [...] ''gestattet, den Vornamen Albert anzunehmen und zu führen.''<ref>Aus: [[Stadtarchiv Fürth]], Familienbögen, Albert Rosenfelder</ref>
Am [[1. Januar]] [[1909]] wurde Albert Rosenfelder zum [[Kommerzienrat]] ernannt, im November [[1914]] zum Königlichen [[Handelsrichter]] berufen.  


Als während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] immer mehr Soldaten, vor allem Offiziere, an der Front benötigt wurden, verpflichtete man auch ältere Offiziere für die Abteilungen in den Garnisonen. Albert Rosenfelder, der sich bereits bei [[Erster Weltkrieg|Kriegsausbruch]] [[1914]] als Offizier zur Verfügung gestellt hatte, wurde am [[9. Januar]] [[1915]] mit seinem Dienstantritt zum Hauptmann befördert und war Kompanieführer des II. Rekruten-Depots im Ersatzbataillon des [[21. Infanterieregiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“|21. Infanterieregiments]] und war so für die Schulung neuer Soldaten zuständig. Dabei wurde er am [[1. Juli]] [[1916]] um 9:55 Uhr auf "''Platz 3 des [[Truppenübungsplatz Hainberg|Hainbergs]]'' […] ''im sogenannten Birkenwäldchen, zwischen Neumühl[e] und Gebersdorf'' […] ''gegen den Südhang der Rednitzstufe''"<ref>Aus: Bayerisches Hauptstaatsarchiv; München; Abteilung IV Kriegsarchiv. Offiziers Personalakten 47321; In: ''Abschlussbericht'' [zur] ''Feststellung der Todesursache des Hauptmann Albert Rosenfelder, E / [[21. Infanterieregiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“|21. I. R.]] (gen. KME v. 9/11/12 N 2 31200 Zoff. 1b)''</ref>, auf seinem Pferd sitzend, durch einen Kopfschuss getötet.
Als während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] immer mehr Soldaten, vor allem Offiziere, an der Front benötigt wurden, verpflichtete man auch ältere Offiziere für die Abteilungen in den Garnisonen. Albert Rosenfelder, der sich bereits bei [[Erster Weltkrieg|Kriegsausbruch]] [[1914]] als Offizier zur Verfügung gestellt hatte, wurde am [[9. Januar]] [[1915]] mit seinem Dienstantritt zum Hauptmann befördert und war Kompanieführer des II. Rekruten-Depots im Ersatzbataillon des [[21. Infanterieregiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“|21. Infanterieregiments]] und war so für die Schulung neuer Soldaten zuständig. Dabei wurde er am [[1. Juli]] [[1916]] um 9:55 Uhr auf "''Platz 3 des [[Truppenübungsplatz Hainberg|Hainbergs]]'' […] ''im sogenannten Birkenwäldchen, zwischen Neumühl[e] und Gebersdorf'' […] ''gegen den Südhang der Rednitzstufe''"<ref>Aus: Bayerisches Hauptstaatsarchiv; München; Abteilung IV Kriegsarchiv. Offiziers Personalakten 47321; In: ''Abschlussbericht'' [zur] ''Feststellung der Todesursache des Hauptmann Albert Rosenfelder, E / [[21. Infanterieregiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“|21. I. R.]] (gen. KME v. 9/11/12 N 2 31200 Zoff. 1b)''</ref>, auf seinem Pferd sitzend, durch einen Kopfschuss getötet.
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==Soziales Engagement==
==Soziales Engagement==


Kommerzienrat Albert Rosenfelder war während seiner Zeit in Fürth in einer Vielzahl von Vereinen und Organisationen aktiv und unterstützte diese vor allem auch finanziell. Bis zu seinem Tod [[1916]] war er:
[[1914]] wurde [[Kommerzienrat]] Albert Rosenfelder im ''Jahrbuch des Vermögens und Einkommens der Millionäre in Bayern'' als Millionär mit einem Vermögen von 1 bis 2 Millionen Goldmark, was heute etwa 8 bis 19 Millionen Euro entspricht, gelistet. <ref>In: Historische Kommission: Geschichte des Deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhunderts | Band 1: Das Kaiserreich [[1871]] - [[1918]], Frankfurt a. M. [[2001]], S. 230 - 231</ref>
 
Einen großen Teil dieses Vermögens behielt er jedoch nicht für sich, sondern stiftete es gemäß seiner jüdischen Glaubenseinstellung bis zu seinem Tod [[1916]] für die verschiendensten Zwecke und Einrichtungen. Außerdem war Albert Rosenfelder in einer Vielzahl von Vereinen und Organisationen aktiv tätig  und unterstützte diese vor allem auch finanziell. Bis zu seinem Tod [[1916]] war er:


* Ortsdelegierter des [[Rotes Kreuz|Roten Kreuzes]]
* Ortsdelegierter des [[Rotes Kreuz|Roten Kreuzes]]
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* 2. Vorsitzender im ''Fachverein chromolithographischer Anstalten von Nürnberg und Fürth''
* 2. Vorsitzender im ''Fachverein chromolithographischer Anstalten von Nürnberg und Fürth''
* 1. Vorsitzender im ''Arbeitgeber-Verband der Papier-, Cartonnagen und Portefeuille-Industrie in Mittelfranken''
* 1. Vorsitzender im ''Arbeitgeber-Verband der Papier-, Cartonnagen und Portefeuille-Industrie in Mittelfranken''
* Mitglied im "[[Erster_Weltkrieg#Die_F.C3.BCrther_Nagels.C3.A4ule|Vorbereitenden Ausschuss für die  
* Mitglied im "[[Nagelsäule|Vorbereitenden Ausschuss für die  
Errichtung eines Kriegswahrzeichens]]" in Fürth unter der Leitung des damaligen 1. Bürgermeisters [[Robert Wild|Dr. Wild]]  
Errichtung eines Kriegswahrzeichens]]" in Fürth unter der Leitung des damaligen 1. Bürgermeisters [[Robert Wild|Dr. Wild]]  
* Vorsitzender der sogenannten ''Liebesgabenstelle'' der Fürther Kriegsfürsorge, die während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] für den Versand von Paketen mit Liebesgaben (Zigaretten, Schokolade, Strümpfe, Pulswärmer, etc.) für Soldaten der Fürther Regimenter an der Front zuständig war.
 
Zusätzlich war [[Kommerzienrat]] Albert Rosenfelder während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] Vorsitzender der sogenannten Liebesgabenstelle der Fürther Kriegsfürsorge, die für den Versand von Paketen mit Liebesgaben (Zigaretten, Schokolade, Strümpfe, Pulswärmer, etc.) für Soldaten der Fürther [[Militär|Regimenter]] an die Front zuständig.


==Literatur==
==Literatur==
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[[Kategorie:Fiorda]]
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[[Kategorie:Söhne und Töchter der Stadt Fürth]]
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