Jürgen Mossack: Unterschied zwischen den Versionen

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Gegen die These einer Auswanderung aufgrund seiner Zugehörigkeit in der Waffen-SS spricht, dass die Mitgliedschaft in der Waffen-SS in Bayern sicherlich durch die US-Militärregierung im Rahmen der Entnazifizierung nicht unbemerkt geblieben ist. Somit wäre eine journalistische Tätigkeit nach [[1945]] durch das Entnazifizierungsgesetz per se verboten gewesen. Das Gesetz "''Zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus''" vom [[5. März]] [[1946]] regelt im Artikel 5 Abs. 7, dass die Mitgliedschaft in der SS automatisch den Beklagten in die Stufe I, der Hauptschuldigen einordnet<ref>Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus vom 5. März 1946 [http://www.verfassungen.de/de/bw/wuertt-b-befreiungsgesetz46.htm Volltext]</ref>. Für Hauptschuldige galt nach Artikel 15 Abs. 7c des Entnazifizierungsgesetzes, dass sie für mindestens 10 Jahre nicht als Redakteur oder Schriftsteller tätig sein durften<ref>Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus vom 5. März 1946 [http://www.verfassungen.de/de/bw/wuertt-b-befreiungsgesetz46.htm Volltext]</ref>. Da er allerdings nach [[1945]] bei dem "8 Uhr Blatt" als Journalist bis Ende der 1950er tätig war und [[1952]] ein [[Die letzten Tage von Nürnberg (Buch)|Buch]] unter seinem Namen veröffentlichte, war entweder seine Mitgliedschaft in der Waffen-SS allgemein nicht bekannt oder seine Zugehörigkeit zur Waffen-SS bedarf einer näheren Untersuchung. Vielleicht - und das wäre dann ebenfalls spekulativ - konnte Erhard Mossack dies zunächst verheimlichen, so dass ein vermeintlicher Karriereaufstieg für ihn durch seine NS-Vergangenheit verbaut gewesen wäre. Allerdings erscheint auch dies wenig glaubhaft, da im Jahr der Ausreise ([[1958]]) meistens dieser Abschnitt im Lebenslauf eines Berufstätigen kaum noch eine Rolle gespielt hat<ref>Siehe: Lutz Niethammer - Die Mitläuferfabrik; Die Entnazifizierung am Beispiel Bayerns 1994</ref>. Somit scheint die Ausreise aus Deutschland - mit der Begründung der Zugehörigkeit zur Waffen-SS - mehr als fraglich zu sein, und Bedarf einer eingehenderen Prüfung.  
Gegen die These einer Auswanderung aufgrund seiner Zugehörigkeit in der Waffen-SS spricht, dass die Mitgliedschaft in der Waffen-SS in Bayern sicherlich durch die US-Militärregierung im Rahmen der Entnazifizierung nicht unbemerkt geblieben ist. Somit wäre eine journalistische Tätigkeit nach [[1945]] durch das Entnazifizierungsgesetz per se verboten gewesen. Das Gesetz "''Zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus''" vom [[5. März]] [[1946]] regelt im Artikel 5 Abs. 7, dass die Mitgliedschaft in der SS automatisch den Beklagten in die Stufe I, der Hauptschuldigen einordnet<ref>Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus vom 5. März 1946 [http://www.verfassungen.de/de/bw/wuertt-b-befreiungsgesetz46.htm Volltext]</ref>. Für Hauptschuldige galt nach Artikel 15 Abs. 7c des Entnazifizierungsgesetzes, dass sie für mindestens 10 Jahre nicht als Redakteur oder Schriftsteller tätig sein durften<ref>Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus vom 5. März 1946 [http://www.verfassungen.de/de/bw/wuertt-b-befreiungsgesetz46.htm Volltext]</ref>. Da er allerdings nach [[1945]] bei dem "8 Uhr Blatt" als Journalist bis Ende der 1950er tätig war und [[1952]] ein [[Die letzten Tage von Nürnberg (Buch)|Buch]] unter seinem Namen veröffentlichte, war entweder seine Mitgliedschaft in der Waffen-SS allgemein nicht bekannt oder seine Zugehörigkeit zur Waffen-SS bedarf einer näheren Untersuchung. Vielleicht - und das wäre dann ebenfalls spekulativ - konnte Erhard Mossack dies zunächst verheimlichen, so dass ein vermeintlicher Karriereaufstieg für ihn durch seine NS-Vergangenheit verbaut gewesen wäre. Allerdings erscheint auch dies wenig glaubhaft, da im Jahr der Ausreise ([[1958]]) meistens dieser Abschnitt im Lebenslauf eines Berufstätigen kaum noch eine Rolle gespielt hat<ref>Siehe: Lutz Niethammer - Die Mitläuferfabrik; Die Entnazifizierung am Beispiel Bayerns 1994</ref>. Somit scheint die Ausreise aus Deutschland - mit der Begründung der Zugehörigkeit zur Waffen-SS - mehr als fraglich zu sein, und Bedarf einer eingehenderen Prüfung.  


Zusätzlich wird in mehreren Medien berichtet, dass Erhard Mossack in Panama "''die Seiten gewechselt hat''" und ab diesem Zeitpunkt für den US Auslandsgeheimdienst CIA arbeitete<ref>Frederik Obermaier, Bastian Obermayer, Ralf Wiegand: Der Deutsche. In: Süddeutsche Zeitung vom 3. April 2016, S. 2</ref>. Mossack Senior versuchte in der Zeit in Panama als Händler seinen Unterhalt zu verdienen und sich gleichzeit dem CIA als Spitzel im Kampf gegen den Kommunismus anzudienen. Dass zumindest würde aus Dokumenten des US Geheimdienstes hervorgehen<ref>Tagesschau: Die Panamapapers online abgerufen am 6. April 2016 | 00:56 Uhr [http://www.tagesschau.de/ausland/panamapapers-123.html#page=5&anim=slide online verfügbar]</ref>.
Zusätzlich wird in mehreren Medien berichtet, dass Erhard Mossack in Panama "''die Seiten gewechselt hat''" und ab diesem Zeitpunkt für den US Auslandsgeheimdienst CIA arbeitete<ref>Frederik Obermaier, Bastian Obermayer, Ralf Wiegand: Der Deutsche. In: Süddeutsche Zeitung vom 3. April 2016, S. 2</ref>. Mossack Senior versuchte in der Zeit in Panama als Händler seinen Unterhalt zu verdienen und sich gleichzeitig dem CIA als Spitzel im Kampf gegen den Kommunismus anzudienen. Dass zumindest würde aus Dokumenten des US Geheimdienstes hervorgehen<ref>Tagesschau: Die Panamapapers online abgerufen am 6. April 2016 | 00:56 Uhr [http://www.tagesschau.de/ausland/panamapapers-123.html#page=5&anim=slide online verfügbar]</ref>.


Bei der Rückreise nach Deutschland in den 1970er Jahren soll der Vater dann anschließend für den Bundesnachrichtendienst (BND) gearbeitet haben. Eine Nachfrage der Süddeutschen Zeitung (SZ) beim BND blieb unbeantwortet mit der Begründung: "''die Veröffentlichung vorhandener Dokumente zu Erhard Mossack könnten "das Wohl der Bundesrepublik Deutschland oder eines ihrer Länder''" gefährden." Dies wiederum ist für die Redakteure der SZ ein deutliches Indiz für seine Tätigkeit beim BND<ref>Nora Schareika: Wer ist Firmenchef Jürgen Mossack? n-tv.de online abgerufen am 6. April 2016 | 00:11 Uhr [http://www.n-tv.de/politik/Wer-ist-Firmenchef-Juergen-Mossack-article17382631.html online abrufbar]</ref>.
Bei der Rückreise nach Deutschland in den 1970er Jahren soll der Vater dann anschließend für den Bundesnachrichtendienst (BND) gearbeitet haben. Eine Nachfrage der Süddeutschen Zeitung (SZ) beim BND blieb unbeantwortet mit der Begründung: "''die Veröffentlichung vorhandener Dokumente zu Erhard Mossack könnten "das Wohl der Bundesrepublik Deutschland oder eines ihrer Länder''" gefährden." Dies wiederum ist für die Redakteure der SZ ein deutliches Indiz für seine Tätigkeit beim BND<ref>Nora Schareika: Wer ist Firmenchef Jürgen Mossack? n-tv.de online abgerufen am 6. April 2016 | 00:11 Uhr [http://www.n-tv.de/politik/Wer-ist-Firmenchef-Juergen-Mossack-article17382631.html online abrufbar]</ref>.
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