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Bereits zwei Tage nach dem Tod von Kommerzienrat Albert Rosenfelder fand am [[3. Juli]] [[1916]], 4 Uhr die Trauerfeier im Krematorium des Nürnberger Westfriedhofs statt. Die Anteilnahme war außergewöhnlich groß | Bereits zwei Tage nach dem Tod von Kommerzienrat Albert Rosenfelder fand am [[3. Juli]] [[1916]], 4 Uhr die Trauerfeier im Krematorium des Nürnberger Westfriedhofs statt. Die Anteilnahme war außergewöhnlich groß: | ||
:"'' | :"''Schon lange vor Beginn der Trauerfeier hatte sich eine große Menschenmenge aus Fürth und [[Nürnberg]] vor dem Krematorium am Westfriedhof eingefunden. Der Vorplatz des Krematoriums war durch eine Ehrenkompanie und durch Militärspalier abgeschlossen. Verschiedene Vereine und Vereinigungen Fürths, deren Ehrenmitglied oder Vorsitzender er war, hatten sich eingefunden, mehrere waren durch Deputationen mit ihren Fahnen vertreten. Fast sämtliche Spitzen der Fürther Gesellschaft, allen voran der [[1. Bürgermeister]] von Fürth [[Robert Wild|Dr. Wild]], Vertreter des [[Magistratsrat|Stadtmagistrats]] und des Gemeindekollegiums, der Kultusgemeinde, hohe Beamte und Funktionäre hatten sich zur Trauerfeier eingefunden. Das [[Militär]] war durch den kommandierenden General Exc. v. Könitz, durch Stabsoffiziere des Generalkommandos und durch eine große Anzahl von Offizieren vertreten. Auch die Fürther Vereinigungen und die Kriegsfürsorge, für welche der Verstorbene seit [[Erster Weltkrieg|Kriegsbeginn]] tätig war, hatten ihre Abgesandten zur Leichenfeier beordert und man konnte an der großen Beteiligung sehen, wie beliebt, geschätzt und geachtet [[Kommerzienrat]] Albert Rosenfelder im Kreise aller Schichten der Bevölkerung war. Die Trauerrede hielt Rabbiner Dr. Freudenthal nach den üblichen Zeremonien in der Halle des Krematoriums vor dem Sarg des Verblichenen, der hinter einer Riesenfülle von Kränzen und Blumenspenden beinahe verschwand. Dr. Freudenthal stützte seine Trauerrede auf das Leitmotiv des biblischen Königsweges, den der Verstorbene im wahrsten Sinne des Wortes gewandelt sei, schilderte den Werdegang des Verblichenen, der sich aus ganz kleinen Verhältnissen heraus in [[Nürnberg]] und später in Fürth in eine hochgeachtete gesellschaftliche Position emporarbeitete, sich bei Reich und Arm durch seine außerordentlichen Herzensgaben, durch seine Güte und Hilsbeflissenheit der größten Beliebtheit erfreute, so daß sein plötzliches, unerwartetes und tragisches Ableben allgemeine Erschütterung wachrief. Nach der Trauerrede des Rabbiners Dr. Freudenthal wurden durch Vertreter des [[21. Infanterieregiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“|Ersatz=Bataillons]], des Rekruten=Depots II und der Richtervereinigung Fürth unter kurzen Ansprachen Kränze auf die Bahre des Verstorbenen niedergelegt. Hierauf ergriff der [[1. Bürgermeister]] von Fürth [[Robert Wild|Dr. Wild]] das Wort zu einer längeren Ansprache, in welcher er der großen Verdienste gedachte, welche sich der so tragisch Verschiedene um das Allgemeinwohl der Stadt Fürth, um die Kriegswohlfahrtspflege und um die sonstigen humanitären Einrichtungen erwarb, und der Versicherung Ausdruck verlieh, daß die Erinnerung an den Verstorbenen in der Stadt Fürth nie erlöschen werde. Nach Schluß der Rede legte [[Bürgermeister]] [[Robert Wild|Dr. Wild]] im Namen der Stadt Fürth, im Namen der Kriegsfürsorge, im Namen des Fürther Wohltätigkeits= und Frauenvereins mehrere Kränze am Sarge des Verblichenen nieder. Nachdem der [[1. Bürgermeister]] den viel zu früh heimgegangenen, schaffensfreudigen Menschenfreund den Scheidegruß zugerufen hatte, legte ein Offizier im Namen des zweiten Bayerischen Ersatz=Bataillons nach einer kurzen Ansprache einen Kranz auf der Bahre des Verstorbenen nieder. Auch die Unteroffiziere des Rekrutendepots beteiligten sich an der Trauerfeierlichkeit durch eine Deputation und Kranzspende, so auch die Jagdfreunde des Verblichenen, der Bayerische Wehrkraftverein Fürth, das [[Rotes Kreuz|Rote Kreuz]] in Fürth, das Personal der [[Bilderbücherfabrik Löwensohn|Firma Löwensohn]], viele Vereinigungen, Vereine und eine Unmenge von Privatpersonen. Der Raum vor dem Sarge glich einem wahren Blumengarten, so viel Kränze waren an der Bahre des Verstorbenen niedergelegt worden. Nach mehreren kurzen Ansprachen wurden seitens des Rabbiners Dr. Freudenthal die zeremoniellen Gebete verrichtet. Draußen vor dem Krematorium ertönten kurze militärische Befehle an die aufgestellte Ehrenkompanie, die Musikkapelle spielte den Präsentiermarsch und drei Ehrensalven krachten über den stillen Raum des ewigen Friedens. Damit war die ergreifende Leichenfeierlichkeit zu Ende. ''" <ref>Aus: [[Stadtarchiv|Stadtarchiv Fürth]], [[Paul Rieß|Rieß-Chronik]] [[1916]], [[3. Juli]] [[1916]], Bl. 119</ref> | ||
Dies alles, zeugt von der Bekanntheit und dem großen Ansehen Albert Rosenfelders in der Fürther Bevölkerung. | Dies alles, zeugt von der Bekanntheit und dem großen Ansehen Albert Rosenfelders in der Fürther Bevölkerung. |
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