Jakob Frank: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Sanitätsrat]] Dr. '''Jakob Frank'''  (geb. [[21. Mai]] [[1871]] in Forchheim; gest. [[31. Mai]] [[1953]] in New York) war ein weit über Deutschland hinaus berühmter [[Chirurg]], erster [[Direktor]] des [[Klinikum Fürth|Klinikums]] und maßgeblich an dessen Bau und Gestaltung beteiligt. [[1912]] heiratete Frank in eine bekannte und wohlhabende jüdische Familie [[Ludwig Kleefeld|Kleefeld]] ([[Spielefabrik L. Kleefeld & Co.]]) ein. Seine Ehefrau wird am [[26. Februar]] [[1912]] [[Alice Frank]] (geb. [[23. April]] [[1891]] - gest. ), geborene Kleefeld. Aus der Ehe stammt der Sohn Ludwig Frank (geb. [[14. Januar]] [[1913]], gest. [[4. April]] [[2003]]), sowie die Tochter Helene Frank (geb. [[16. Dezember]] [[1918]], gest. [[26. Januar]] [[2004]]).<ref>[[Gisela Naomi Blume|Naomi Blume]]: Chronik Fürth [[1933]] - [[1945]], S. 4</ref>
[[Titel::Sanitätsrat]] Dr. '''JakobFrank]]'''  (geb. [[Geburtstag::21. Mai]] [[Geburtsjahr::1871]] in [[Geburtsort::Forchheim]]; gest. [[Todestag::31. Mai]] [[Todesjahr::1953]] in [[Todesort::New York]]) war ein weit über Deutschland hinaus berühmter [[Beruf::Chirurg]], erster [[Beruf::Direktor]] des [[Klinikum Fürth|Klinikums]] und maßgeblich an dessen Bau und Gestaltung beteiligt. [[1912]] heiratete Frank in eine bekannte und wohlhabende jüdische Familie [[Ludwig Kleefeld|Kleefeld]] ([[Spielefabrik L. Kleefeld & Co.]]) ein. Seine Ehefrau wird am [[26. Februar]] [[1912]] [[Alice Frank]] (geb. [[23. April]] [[1891]] - gest. ), geborene Kleefeld. Aus der Ehe stammt der Sohn Ludwig Frank (geb. [[14. Januar]] [[1913]], gest. [[4. April]] [[2003]]), sowie die Tochter Helene Frank (geb. [[16. Dezember]] [[1918]], gest. [[26. Januar]] [[2004]]).<ref>[[Gisela Naomi Blume|Naomi Blume]]: Chronik Fürth [[1933]] - [[1945]], S. 4</ref>


== Leben und Wirken ==
== Leben und Wirken ==
Sanitätsrat Dr. Frank wurde am [[21. Mai]] [[1871]] als Sohn des Kaufmanns Isaak Frank in Forchheim geboren. Nach dem Abitur am Bamberger Gymnasium fing er das Studium der Humanmedizin an den Universitäten Würzburg, München und Berlin an. Sein Studium beendete er [[1895]] mit dem Erwerb des Examens. In der Folge arbeitete Frank gemäß den damaligen Bestimmungen in verschiedenen praktischen Tätigkeiten.<ref>Mitteilungsblatt Nr. 24: Nachruf Dr. Jakob Frank, 12. Juni 1953</ref> So arbeitete Frank in Berlin einige Jahre am Pathologischen Institut unter Geheimrat Dr. Rudolf Virchow, einem der damals bekanntesten Pathologen in Deutschland - wenn auch ein Widersacher und "''Lieblingsfeind''" des ebenfalls in Fürth geborenen und bekannten Pathologen [[Jakob Henle]].<ref>[[Fritz Dross]], [[Kamran Salimi]]: Jakob Henle - Bürgerliches Leben und rationelle Medicin. Schriftenreihe des Stadtarchivs und Stadtmuseum Fürth, Band 2, Fürth [[2009]], S. 65</ref> Ob Frank Henle noch zu Lebzeiten traf, ist nicht bekannt. Es folgte eine kurze Tätigkeit als Landarzt in Burgfarrnbach, dem damals noch nicht eingegliederten Ortsteil der heutigen Stadt Fürth.  
Sanitätsrat Dr. Frank wurde am [[21. Mai]] [[1871]] als Sohn des Kaufmanns Isaak Frank in Forchheim geboren. Nach dem Abitur am Bamberger Gymnasium fing er das Studium der Humanmedizin an den Universitäten Würzburg, München und Berlin an. Sein Studium beendete er [[1895]] mit dem Erwerb des Examens. In der Folge arbeitete Frank gemäß den damaligen Bestimmungen in verschiedenen praktischen Tätigkeiten.<ref>Mitteilungsblatt Nr. 24: Nachruf Dr. Jakob Frank, 12. Juni 1953</ref> So arbeitete Frank 1895/96 in Berlin am Pathologischen Institut unter Geheimrat Dr. Rudolf Virchow, einem der damals bekanntesten Pathologen in Deutschland - wenn auch ein Widersacher und "''Lieblingsfeind''" des ebenfalls in Fürth geborenen und bekannten Pathologen [[Jakob Henle]].<ref>[[Fritz Dross]], [[Kamran Salimi]]: Jakob Henle - Bürgerliches Leben und rationelle Medicin. Schriftenreihe des Stadtarchivs und Stadtmuseum Fürth, Band 2, Fürth [[2009]], S. 65</ref> Ob Frank Henle noch zu Lebzeiten traf, ist nicht bekannt. Es folgte eine kurze Tätigkeit als Landarzt in Burgfarrnbach, dem damals noch nicht eingegliederten Ortsteil der heutigen Stadt Fürth.  


Im Alter von nur 28 Jahren lässt sich Frank im Oktober [[1899]] als praktischer Arzt in Fürth nieder. Seine erste Praxis lag gegenüber dem ehem. [[Ottoschule|Ottoschulhaus]], dem heutigen [[Stadtmuseum]]. Als "''Chirurg und tüchtiger Diagnostiker''", aber vor allem als "''Arzt mit Herz''" erarbeitete Frank sich schnell einen guten Ruf im Stadtgebiet. Der Zulauf aus allen Bevölkerungsschichten war so groß, dass er bereits [[1910]] seine Praxis verlegen musste. So erwarb er von der [[Brauerei Humbser]] das herrschaftliche Einfamilienhaus in der damaligen [[Hindenburgstraße]] 29, der heutigen [[Rudolf-Breitscheid-Straße 29|Rudolf-Breitscheid-Straße]], und richtete dort seine Praxis und seinen Wohnraum ein. Neben seiner praktischen Tätigkeit als Chirurg war Frank auch Armen- und Schularzt sowie Leiter der Geschlechtskrankenfürsorge.<ref>Mitteilungsblatt Nr. 24: Nachruf Dr. Jakob Frank, 12. Juni 1953</ref>
Im Alter von nur 28 Jahren lässt sich Frank im Oktober [[1899]] als praktischer Arzt in Fürth nieder. Seine erste Praxis lag gegenüber dem ehem. [[Ottoschule|Ottoschulhaus]], dem heutigen [[Stadtmuseum]]. Als "''Chirurg und tüchtiger Diagnostiker''", aber vor allem als "''Arzt mit Herz''" erarbeitete Frank sich schnell einen guten Ruf im Stadtgebiet. Der Zulauf aus allen Bevölkerungsschichten war so groß, dass er bereits [[1910]] seine Praxis verlegen musste. So erwarb er von der [[Brauerei Humbser]] das herrschaftliche Einfamilienhaus in der damaligen [[Hindenburgstraße]] 29, der heutigen [[Rudolf-Breitscheid-Straße 29|Rudolf-Breitscheid-Straße]], und richtete dort seine Praxis und seinen Wohnraum ein. Neben seiner praktischen Tätigkeit als Chirurg war Frank auch Armen- und Schularzt sowie Leiter der Geschlechtskrankenfürsorge.<ref>Mitteilungsblatt Nr. 24: Nachruf Dr. Jakob Frank, 12. Juni 1953</ref>


Frank arbeitete bereits als Chirurg seit [[1896]] ebenfalls am [[Altes Krankenhaus|Stadtkrankenhaus]] in der [[Schwabacher Straße]]. Am [[1. Februar]] [[1911]] wurde Frank im Alter von 40 Jahren schließlich zum Oberarzt ernannt. Schwerpunkt seiner chirurgischen Tätigkeit war die operative Versorgung der Schilddrüse (Struma bzw. Kropferkankungen), aber auch alle Bereiche des Verdauungstraktes (Galle, Magen und Darm).<ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth. Geschichtsverein Fürth, 2014, S. 242 ff.</ref>
Frank arbeitete bereits als Chirurg ab Mai [[1896]] bis Mai 1899 ebenfalls am [[Altes Krankenhaus|Stadtkrankenhaus]] in der [[Schwabacher Straße]]. Den Sommer 1899 nutze Dr. Frank für einen Physikatkurs in München. Von 1901 bis 1910 arbeitete Dr. Frank in Fürth als Armenarzt sowie als Schularzt. Am [[1. Februar]] [[1911]] wurde Frank im Alter von 40 Jahren schließlich zum Oberarzt ernannt. Schwerpunkt seiner chirurgischen Tätigkeit war die operative Versorgung der Schilddrüse (Struma bzw. Kropferkankungen), aber auch alle Bereiche des Verdauungstraktes (Galle, Magen und Darm).<ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth. Geschichtsverein Fürth, 2014, S. 242 ff.</ref>  


Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] diente Dr. Frank von [[1915]] - [[1919]] als Stabsarzt im Hilfslazarett [[Berolzheimerianum]]. Für seine Verdienste erhielt er bereits [[1916]] die Preußische Medaille des Roten Kreuzes II. Klasse und das König-Ludwig-Verdienstkreuz. So wird Frank nachgesagt, dass er trotz der schwierigsten Verhältnisse erstaunliche Leistungen hervorbrachte, die "auf seinen eisernen Fleiß und seine unbeugsame Willenskraft gründeten". Frank wurde ebenfalls nachgesagt, dass er ein sehr umfangreiches Fachwissen besaß, das er laufend auf Kongressen und Auslandsaufenthalten erwarb.<ref>Mitteilungsblatt Nr. 24: Nachruf Dr. Jakob Frank, 12. Juni 1953</ref>  
Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] diente Dr. Frank von [[1915]] - [[1919]] als Stabsarzt im Hilfslazarett [[Berolzheimerianum]]. Für seine Verdienste erhielt er bereits [[1916]] die Preußische Medaille des Roten Kreuzes II. Klasse und das König-Ludwig-Verdienstkreuz. So wird Frank nachgesagt, dass er trotz der schwierigsten Verhältnisse erstaunliche Leistungen hervorbrachte, die "auf seinen eisernen Fleiß und seine unbeugsame Willenskraft gründeten". Frank wurde ebenfalls nachgesagt, dass er ein sehr umfangreiches Fachwissen besaß, das er laufend auf Kongressen und Auslandsaufenthalten erwarb.<ref>Mitteilungsblatt Nr. 24: Nachruf Dr. Jakob Frank, 12. Juni 1953</ref>  
[[Datei:1 nürnberg-fürther Israelitisches Gemeindeblatt 1. August 1931.png|mini|right|Einweihungsbericht Städtisches Krankenhaus, Nürnberg-Fürther Israelitisches Gemeindeblatt 1. August 1931]]
Als eines seiner größten Verdienste - neben seinen medizinischen Leistungen - wird auch noch aus heutiger Sicht der Bau des neuen [[Klinikum Fürth|Krankenhauses]] auf der Schwand angesehen. Das ehem. [[Altes Krankenhaus|Stadtkrankenhaus]] in der [[Schwabacher Straße]] war nach fast 100 Jahren nicht mehr der sprunghaft angestiegenen Bevölkerung gewachsen, längst fällige Modernisierungen ließen auf sich warten, und auch die Diskussion über den [[Eingemeindung Fürths nach Nürnberg|Zusammenschluss]] der Städte Nürnberg und Fürth hatten längst notwendige Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten verzögert bzw. verhindert. Dr. Franks unermüdlicher Einsatz, im alten [[Altes Krankenhaus|Stadtkrankenhaus]] trotz aller Widrigkeiten noch eine angemessene Medizin zu ermöglichen, stieß zunehmend an Grenzen, so dass der Neubau unerlässlich wurde. Frank war bereits seit [[1924]] [[Chefarzt]] des [[Altes Krankenhaus|Stadtkrankenhaus]]es, fast genauso lange kämpfte Frank für einen Neubau des [[Klinikum Fürth|Krankenhauses]]. In Zeiten knapper finanzieller Stadtmittel gelang es Frank gemeinsam mit dem [[Oberbürgermeister]] [[Robert Wild|Dr. Robert Wild]] die notwendigen Geldmittel aufzutreiben, in dem u. a. der sog. "Kohlepfennig" eingeführt wurde. Dieser sah eine kleine Erhöhung der Gas- und Strompreise vor, so dass die Finanzierung des neuen Klinikums durch einen Solidaritätspfennig der Fürther Bevölkerung ermöglicht wurde.<ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth. Geschichtsverein Fürth, 2014, S. 245</ref>


Als eines seiner größten Verdienste - neben seinen medizinischen Leistungen - wird auch noch aus heutiger Sicht der Bau des neuen [[Klinikum Fürth|Krankenhauses]] auf der Schwand angesehen. Das ehem. [[Altes Krankenhaus|Stadtkrankenhaus]] in der [[Schwabacher Straße]] war nach fast 100 Jahren nicht mehr der sprunghaft angestiegenen Bevölkerung gewachsen, längst fällige Modernisierungen ließen auf sich warten, und auch die Diskussion über den [[Eingemeindung Fürths nach Nürnberg|Zusammenschluss]] der Städte Nürnberg und Fürth hatten längst notwendige Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten verzögert bzw. verhindert. Dr. Franks unermüdlicher Einsatz, im alten [[Altes Krankenhaus|Stadtkrankenhaus]] trotz aller Widrigkeiten noch eine angemessene Medizin zu ermöglichen, stieß zunehmend an Grenzen, so dass der Neubau unerlässlich wurde. Frank war bereits seit [[1924]] Chefarzt des [[Altes Krankenhaus|Stadtkrankenhaus]]es, fast genauso lange kämpfte Frank für einen Neubau des [[Klinikum Fürth|Krankenhauses]]. In Zeiten knapper finanzieller Stadtmittel gelang es Frank gemeinsam mit dem [[Oberbürgermeister]] [[Robert Wild|Dr. Robert Wild]] die notwendigen Geldmittel aufzutreiben, in dem u. a. der sog. "Kohlepfennig" eingeführt wurde. Dieser sah eine kleine Erhöhung der Gas- und Strompreise vor, so dass die Finanzierung des neuen Klinikums durch einen Solidaritätspfennig der Fürther Bevölkerung ermöglicht wurde.<ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth. Geschichtsverein Fürth, 2014, S. 245</ref>
In einer Karteikarte im Direktorium des Oberbürgermeisters wird Dr. Frank als einer der bekanntesten Fürther Einwohner geführt. Die Karteikarte weiß zu Dr. Frank zu berichten:
Sanitätsrat Dr. Frank ist einer der angesehensten Fürther Ärzte und Bürger. Bekannt als einer der tüchtigsten Chirurgen, von weit und breit gesucht als Spezialist für Kropfoperationen. Übte vor seiner Berufung zum leitenden Oberarzt des Krankenhauses die größte Praxis in menschenfreundlichster Weise aus. Vielen armen Familien leistete er unentgeltlich seine Hilfe. Sein Ruf als Arzt und Operateur trug zur erheblichen Steigerung der Frequenz des Krankenhauses besonders bei, wo selbst er auch immer die schwierigsten Operationen mit bestem Erfolge vollzog. Während des Weltkrieges außerordentliche Verdienste um die Kriegswohlfahrtspflege sowohl als leitender Arzt des städt. Krankenhauses wie als ord. Oberarzt des diesem angegliederten Reservelazaretts. Besonders auch verdient um die Kriegsinvalidenfürsorge und als stiller ärztlicher Wohltäter für die Familien der Kriegsteilnehmer. Leiter der Fürsorgestelle für Geschlechtskranke seit 1911. Tatkräftiger Förderer aller Wohlfahrtsorganisationen und Hilfswerke. Bei der Planung und Durchführung im Mai 1928 begonnen großen modernen Krankenhausneubaus, eines 4,5 Millionenprojektes, das zunächst 380 Betten vorsieht und bis zu 935 Betten erweitert werden kann, kamen der Stadt seine reichen Erfahrungen und sein hervorragendes fachärztliches Wissen besonders zu statten. Jahrelanger Vorstand des ärztlichen Bezirksvereins und verdienter Vertreter in der Standesorganisation. Inhaber von Kriegs- und Rotkreuz- Auszeichnungen. <ref>StA Fürth, EAPL 782</ref>


== Verfolgung in der NS-Zeit ==
== Verfolgung in der NS-Zeit ==
Nach dem Bau des neuen [[Klinikum Fürth|Krankenhauses]] wurde Frank erneut zum Chefarzt und ärztlichen Leiter des Krankenhauses bestellt. Für die örtliche [[NSDAP]] war Frank bereits [[1930]] ein Dorn im Auge. So beantragte im Oktober [[1930]] die [[NSDAP]] im [[Stadtrat]], die ein Jahr zuvor in den Stadtrat gewählt worden war, die Stellenausschreibung des Ärztlichen Leiters, da man der Bevölkerung nicht verdenken könne, "''wenn sie sich dagegen wehre, von Ärzten behandelt zu werden, die nicht ihrer Rasse angehören''". [[Oberbürgermeister]] [[Robert Wild|Dr. Wild]] wies die Forderung von [[Franz Jakob]], dem Fraktionsführer der örtlichen [[NSDAP]] im [[Stadtrat]] und späteren [[Oberbürgermeister]] der Stadt Fürth, scharf zurück.  
Nach dem Bau des neuen [[Klinikum Fürth|Krankenhauses]] wurde Frank erneut zum Chefarzt und ärztlichen Leiter des Krankenhauses bestellt. Für die örtliche [[NSDAP]] war Frank bereits [[1930]] ein Dorn im Auge. So beantragte im Oktober [[1930]] die [[NSDAP]] im [[Stadtrat]], die ein Jahr zuvor in den Stadtrat gewählt worden war, die Stellenausschreibung des Ärztlichen Leiters, da man der Bevölkerung nicht verdenken könne, "''wenn sie sich dagegen wehre, von Ärzten behandelt zu werden, die nicht ihrer Rasse angehören''". [[Oberbürgermeister]] [[Robert Wild|Dr. Wild]] wies die Forderung von [[Franz Jakob]], dem Fraktionsführer der örtlichen [[NSDAP]] im [[Stadtrat]] und späteren [[Oberbürgermeister]] der Stadt Fürth, scharf zurück.  


Bereits kurz nach dem Aufstieg des [[NSDAP|NS]]-Regimes wurde Frank am [[20. März]] [[1933]] mit sofortiger Wirkung aus dem Dienst entlassen und in "Schutzhaft" genommen. Formal wurde Frank zunächst "beurlaubt" und schließlich zwei Tage später - am [[22. März]] [[1933]] - aus dem Dienst entlassen und in den Ruhestand versetzt. Mit der Inhaftierung Franks begann gleichzeitig die staatliche angeordnete "Gleichschaltung der Ärzteverbände". Der in München geborene Frauenarzt Dr. [[Arnulf Streck]] war ein glühender Anhänger des Nationalsozialismus der ersten Stunde und seit [[1931]] in Fürth aktiv als Arzt und SA-Mitglied. [[1933]] beteiligte er sich aktiv an dem Sturz des [[Oberbürgermeister]]s [[Robert Wild|Dr. Robert Wild]] und übernahm nach der Absetzung Franks seine Funktion als 1. Vorsitzender des Ärztlichen Bezirksvereins. Seine erste Amtshandlung war es, alle von ihm verhassten jüdischen Ärzte aus den berufsständischen Gremien und Funktionen zu entfernen, so z. B. Dr. Sponheimer, Dr. Oppenheimer, Dr. Dreyfuß, Dr. Uhlmann und Dr. Offenbacher. Auch Dr. [[Richard Fleischer]] und Dr. Hans Sahlmann (beide im [[Nathanstift]] tätig) wurden ihres Amtes enthoben.<ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth. Geschichtsverein Fürth, 2014, S. 256 ff.</ref> Streck nutzte die Absetzung als Karrieresprung, und setzte sich selbst als Vorsitzender des Ärztlichen Bezirksvereins und Ärztlicher Leiter des Nathanstifts ein.  
Bereits kurz nach dem Aufstieg des [[NSDAP|NS]]-Regimes wurde Frank am [[20. März]] [[1933]] mit sofortiger Wirkung aus dem Dienst entlassen und in "Schutzhaft" genommen. Aus der örtlichen Presse war zu entnehmen, dass "sehr schwere Anschuldigungen" gegen ihn erhoben wurden, "die sich nicht unterdrücken lassen ... und Gefahr für sein Leben besteht [sic!]", weshalb er in Schutzhaft genommen werden musste. Eine Untersuchungskommission – bestehend aus dem stellv. Direktor und Nachfolger Prof. Dr. [[Walther Weigeldt|Weigeldt]], dem Pfleger des Krankenhauses Stadtrat Dr. Winter sowie dem NSDAP-Vertrauensmann Dr. [[Arnulf Streck]] – sollte Klarheit schaffen.<ref>Fürther Anzeiger: Generalsäuberung im Städtischen Krankenhaus Fürth, März 1933</ref> Formal wurde Frank zunächst "beurlaubt" und schließlich zwei Tage später am [[22. März]] [[1933]] aus dem Dienst entlassen und in den Ruhestand versetzt. Mit der Inhaftierung Franks begann gleichzeitig die staatliche angeordnete "Gleichschaltung der Ärzteverbände". Der in München geborene Frauenarzt Dr. [[Arnulf Streck]] war ein glühender Anhänger des Nationalsozialismus der ersten Stunde und seit [[1931]] in Fürth aktiv als Arzt und SA-Mitglied. [[1933]] beteiligte er sich aktiv an dem Sturz des [[Oberbürgermeister]]s [[Robert Wild|Dr. Robert Wild]] und übernahm nach der Absetzung Franks seine Funktion als 1. Vorsitzender des Ärztlichen Bezirksvereins. Seine erste Amtshandlung war es, alle von ihm verhassten jüdischen Ärzte aus den berufsständischen Gremien und Funktionen zu entfernen, so z. B. Dr. Sponheimer, Dr. Oppenheimer, Dr. Dreyfuß, Dr. Uhlmann und Dr. Offenbacher. Auch Dr. [[Richard Fleischer]] und Dr. Hans Sahlmann (beide im [[Nathanstift]] tätig) wurden ihres Amtes enthoben.<ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth. Geschichtsverein Fürth, 2014, S. 256 ff.</ref> Streck nutzte die Absetzung als Karrieresprung, und setzte sich selbst als Vorsitzender des Ärztlichen Bezirksvereins und Ärztlicher Leiter des Nathanstifts ein.  


Frank konnte zunächst noch am [[Jüdisches Krankenhaus|jüdischen Krankenhaus]] weiter arbeiten. Zusätzlich konnte Frank anfänglich noch in seiner Praxis privat Patienten behandeln. Mit dem Entzug der Approbation aller jüdischen Ärzte am [[30. September]] [[1938]] war selbst dieser Betätigungsbereich für Frank nicht mehr möglich. Als sog. "jüdischer Behandler" durfte er lediglich noch eigene Glaubensgenossen behandeln, die jedoch schon zu einem großen Teil emigriert oder deportiert waren.  
Frank konnte zunächst noch am [[Jüdisches Krankenhaus|jüdischen Krankenhaus]] weiter arbeiten, sein Nachfolger im Krankenhaus als Direktor wurde Prof. Dr. [[Walther Weigeldt]], in der Chirurgischen Klinik Dr. [[Fritz Gastreich]]. Zusätzlich konnte Frank anfänglich noch in seiner Praxis privat Patienten behandeln. Mit dem Entzug der Approbation aller jüdischen Ärzte am [[30. September]] [[1938]] war selbst dieser Betätigungsbereich für Frank nicht mehr möglich. Als sog. "jüdischer Behandler" durfte er lediglich noch eigene Glaubensgenossen behandeln, die jedoch schon zu einem großen Teil emigriert oder deportiert waren. Das Ende seiner Tätigkeit am [[Jüdisches Krankenhaus|Jüdischen Krankenhaus]] am 28. Februar [[1939]] wird in einer Mitteilung der Ärztlichen Bezirksvereinigung Erlangen-Fürth über dortige personelle Veränderungen genannt: "''Dr. Jakob Israel Frank, Fürth Hindenburgstr. 29 hat am 28.II.39 seine Tätigkeit in der jüdischen Behandlungsstelle in Fürth aufgegeben.''"<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 5/85, Die praktischen Ärzte, 3. Band - Schreiben vom 22. Februar 1939 an das staatl. Gesundheitsamt Fürth</ref>


In der Pogromnacht am 9. auf [[10. November]] [[1938]] musste der inzwischen 67-jährige Dr. Frank mit den noch in Fürth verbliebenen Menschen jüdischen Glaubens in Eiseskälte auf der [[Fürther Freiheit]] stramm stehen, bis man ihn gegen 6 Uhr früh ins jüdische Hospital entließ, damit er sich um die "Kristallnacht-Verletzten" kümmern konnte.  
In der Pogromnacht am 9. auf [[10. November]] [[1938]] musste der inzwischen 67-jährige Dr. Frank mit den noch in Fürth verbliebenen Menschen jüdischen Glaubens in Eiseskälte auf der [[Fürther Freiheit]] stramm stehen, bis man ihn gegen 6 Uhr früh ins jüdische Hospital entließ, damit er sich um die "Kristallnacht-Verletzten" kümmern konnte.  


Frank erkannte inzwischen, dass er keine Zukunft in Fürth mehr hatte. So flüchtete er mit Hilfe einiger ihm noch nahestehenden Fürther Bürger am [[22. März]] [[1939]] über Schweden in die USA.<ref name="Fürther Nachrichten190909">Gabi Pfeiffer: "Berufsverbot als Schritt ins Verderben", [[Fürther Nachrichten]] vom 19.09.2009. Online [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/berufsverbot-als-schritt-ins-verderben-1.576762 online abrufbar] '''Anmerkung:''' Abweichend hiervon gibt Adolf Schwammberger: "Fürth von A bis Z", S. 127 an: ''"[[1934]] musste er als Jude emigrieren. Er lebte in den USA, wo er als Arzt einige Altersheime betreute."''</ref> Die [[Fürther Nachrichten]] kommentierten [[1953]] anlässlich seines Todes die Flucht Franks aus Fürth lapidar mit den Worten, dass Frank mit 70 Jahren nach Amerika auswanderte - die Fürther dem alten Mann aber bis zuletzt die Treue gehalten hätten.  
Frank erkannte inzwischen, dass er keine Zukunft in Fürth mehr hatte. So flüchtete er mit Hilfe einiger ihm noch nahestehenden Fürther Bürger am [[22. März]] [[1939]] über Schweden in die USA.<ref name="Fürther Nachrichten190909">Gabi Pfeiffer: Berufsverbot als Schritt ins Verderben. In: Fürther Nachrichten vom 19. September 2009 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/berufsverbot-als-schritt-ins-verderben-1.576762 online] '''Anmerkung:''' Abweichend hiervon gibt Adolf Schwammberger: "Fürth von A bis Z", S. 127 an: ''"[[1934]] musste er als Jude emigrieren. Er lebte in den USA, wo er als Arzt einige Altersheime betreute."''</ref> Die [[Fürther Nachrichten]] kommentierten [[1953]] anlässlich seines Todes die Flucht Franks aus Fürth lapidar mit den Worten, dass Frank mit 70 Jahren nach Amerika auswanderte - die Fürther dem alten Mann aber bis zuletzt die Treue gehalten hätten.  


In den USA angekommen, musste Dr. Frank feststellen, dass die in Deutschland [[1938]] aberkannte Approbation nicht erneut ausgestellt wurde, so dass er in den Vereinigten Staaten nicht als Arzt arbeiten durfte. So musste er im hohen Alter als Krankenpfleger in einem Altenheim seinen Unterhalt verdienen. Erschwerend kam hinzu, dass Frank während seiner Tätigkeit in Fürth sich durch die damals nicht präzisen Röntgengeräte mehrfach starke Verbrennungen an den Händen zugezogen hatte, so dass die Hände stark vernarbt waren und jede Bewegung sehr schmerzhaft war. Jede körperliche Anstrengung mit den Händen - neben dem inzwischen hohen Alter - als Pfleger im Altenheim musste eine zusätzliche Belastung für ihn dargestellt haben.
In den USA angekommen, musste Dr. Frank feststellen, dass die in Deutschland [[1938]] aberkannte Approbation nicht erneut ausgestellt wurde, sodass er in den Vereinigten Staaten nicht als Arzt arbeiten durfte. So musste er im hohen Alter als Krankenpfleger in einem Altenheim seinen Unterhalt verdienen. Erschwerend kam hinzu, dass Frank während seiner Tätigkeit in Fürth sich durch die damals nicht präzisen Röntgengeräte mehrfach starke Verbrennungen an den Händen zugezogen hatte, sodass die Hände stark vernarbt waren und jede Bewegung sehr schmerzhaft war. Jede körperliche Anstrengung mit den Händen neben dem inzwischen hohen Alter als Pfleger im Altenheim musste eine zusätzliche Belastung für ihn dargestellt haben.


[[1953]] stirbt Frank in New York im Alter von 82 Jahren nur kurz nach seinem Geburtstag in bescheidenen Verhältnissen. Frank kehrte nach der Flucht [[1939]] nicht mehr nach Fürth zurück. Es wird jedoch berichtet, dass ihn viele Fürther in New York besuchten, so z. B. die ehem. Stadträtin Liselotte Bühler. Er soll die Fürther mit großer Freude empfangen haben, um sich nach seinen alten Freunden zu erkundigen.  
[[1953]] stirbt Frank in New York im Alter von 82 Jahren nur kurz nach seinem Geburtstag in bescheidenen Verhältnissen. Frank kehrte nach der Flucht [[1939]] nicht mehr nach Fürth zurück. Es wird jedoch berichtet, dass ihn viele Fürther in New York besuchten, so z. B. die ehem. Stadträtin Liselotte Bühler. Er soll die Fürther mit großer Freude empfangen haben, um sich nach seinen alten Freunden zu erkundigen.  
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Heute ist ihm in dankbarem Gedenken seiner großen Verdienste um die gesundheitlichen Einrichtungen Fürths ein Bau des Klinikums gewidmet; sein Porträt hängt im Eingangsbereich des Klinikums. Ihm zu Ehren wurde [[1946]] die [[Dr.-Frank-Straße]] in der [[Südstadt]] benannt. Im Nachruf von [[1953]] wird fälschlicherweise das Datum der Straßenbenennung mit [[1936]] angegeben.
Heute ist ihm in dankbarem Gedenken seiner großen Verdienste um die gesundheitlichen Einrichtungen Fürths ein Bau des Klinikums gewidmet; sein Porträt hängt im Eingangsbereich des Klinikums. Ihm zu Ehren wurde [[1946]] die [[Dr.-Frank-Straße]] in der [[Südstadt]] benannt. Im Nachruf von [[1953]] wird fälschlicherweise das Datum der Straßenbenennung mit [[1936]] angegeben.


== Ehrung ==
Im Juli [[2016]] besuchte die Urenkelin Franks Courtney Steinberg mit ihrem Mann und ihren drei Kindern die Stadt Fürth. Bei dieser Gelegenheit sprach der amtierende [[Oberbürgermeister]] [[Thomas Jung|Dr. Thomas Jung]] der Familie sein tiefes Bedauern aus. Die Stadt Fürth würdige das Werk Jakob Franks weiterhin und Dr. Jung wies darauf hin, dass sich die Stadt aktuell erneut mit dem Gedanken trägt, ein Gebäude des Klinikums nach Courtney Steinbergs berühmtem Vorfahren zu benennen.<ref>Peter Kunz: Nazis demütigten Klinikum-Mitbegründer Jakob Frank. In: Fürther Nachrichten vom 6. Juli 2016 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/nazis-demutigten-klinikum-mitbegrunder-jakob-frank-1.5321921 online]</ref>
[[Datei:Jakob Frank Bild Enthüllung 1 2003.jpg|miniatur|rechts|Bild-Enthüllung im Eingangsbereich des Klinikums, 2003]]
 
Auf Initiative von Dr. Hans-Georg Ohm und seiner Frau [[Barbara Ohm]] wurde zum Gedenken an den ehem. Ärztlichen Direktor ein noch im [[Stadtarchiv]] befindliches Porträt-Gemälde von Dr. Frank am [[3. Juli]] [[2003]] im Eingangsbereich des [[Klinikum Fürth|Klinikums]] enthüllt. Mit dabei waren der [[Oberbürgermeister]] Dr. jur. [[Thomas Jung]] und der damalige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde [[Chaim Rubinstein]], ebenfalls dabei der damalige Ärztliche Direktor Prof. Dr. med. Joseph Gmeinwieser. Neben einer kurzen Biografie Dr. Franks wurde auch der ursprüngliche Segensspruch im Eingangsbereich wieder angebracht. Dr. Frank, der ursprünglich als Ärztlicher Direktor und wesentlicher Initiator des neuen Krankenhauses hier erwähnt wurde, wurde durch die [[Nationalsozialisten]] auf der Gedenkschrift zunächst entfernt. Auch bei der Sanierung in den 1990er Jahren wurde Dr. Frank nicht erneut genannt, vielmehr ließ sich der ehem. Krankenhausleiter [[Uwe Lichtenberg]] auf der Gedenktafel namentlich anbringen. Erst seit [[2003]] kann man wieder den ursprünglichen Text aus dem Jahr [[1931]] lesen, auf dem Dr. Frank mit erwähnt wird.  
== Ehrungen ==
[[Datei:Jakob Frank Bild Enthüllung 1 2003.jpg|miniatur|rechts|Porträtenthüllung im Eingangsbereich des Klinikums, 2003]]
Eine während der NS-Zeit in der [[Südstadt]] angelegte Straße (Ritter-von-Aldebert-Straße) wurde im Oktober [[1946]] nach Dr. Jakob Frank umbenannt.
 
Auf Initiative von Dr. Hans-Georg Ohm und seiner Frau [[Barbara Ohm]] wurde zum Gedenken an den ehem. Ärztlichen Direktor ein noch im [[Stadtarchiv]] befindliches Porträtgemälde von Dr. Frank am [[3. Juli]] [[2003]] im Eingangsbereich des [[Klinikum Fürth|Klinikums]] enthüllt. Mit dabei waren der [[Oberbürgermeister]] Dr. jur. [[Thomas Jung]] und der damalige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde [[Chaim Rubinstein]], ebenfalls dabei der damalige Ärztliche Direktor Prof. Dr. med. Joseph Gmeinwieser. Neben einer kurzen Biografie Dr. Franks wurde auch der ursprüngliche Segensspruch im Eingangsbereich wieder angebracht. Dr. Frank, der ursprünglich als [[Ärztlicher Direktor]] und wesentlicher Initiator des neuen Krankenhauses hier erwähnt wurde, wurde durch die [[Nationalsozialisten]] auf der Gedenkschrift zunächst entfernt. Auch bei der Sanierung in den 1990er Jahren wurde Dr. Frank nicht erneut genannt, vielmehr ließ sich der ehem. Krankenhausleiter [[Uwe Lichtenberg]] auf der Gedenktafel namentlich anbringen. Erst seit [[2003]] kann man wieder den ursprünglichen Text aus dem Jahr [[1931]] lesen, auf dem Dr. Frank erwähnt wird.  
 
Am [[20. März]] [[2007]] – genau 74 Jahre nach dem Entzug der Approbation durch die NS-Diktatur – wurde die ehem. Kinderklinik auf dem Gelände des [[Klinikum Fürth|Klinikums Fürth]] zu Ehren von Dr. Frank in "Dr.-Jakob-Frank-Haus" umbenannt. In der ehem. Kinderklinik befanden sich der Ärztliche Kreisverband, die Notfallpraxis, die Hygiene-Abteilung des Klinikums, die Betriebsärztin und das Künstlerprojekt "CLINC". Das Gebäude wurde im Frühjahr [[2016]] abgerissen; seit dieser Zeit suchte das [[Klinikum Fürth]] ein neues Gebäude auf dem Klinikum-Gelände, das erneut an den ehem. Ärztlichen Direktor Dr. Frank erinnern sollte.<ref>BmPA: Kinderklinik erinnert an ersten Direktor. Pressemitteilung der Stadt Fürth vom 27. März 2007 - [http://www.fuerth.de/home/leben-in-fuerth/gesundheit-soziales/klinikum/kinderklinik-erinnert-an-ersten-direktor.aspx online verfübar]</ref>


Am [[20. März]] [[2007]] - genau 74 Jahre nach dem Entzug der Approbation durch die NS-Diktatur - wurde die ehem. Kinderklinik auf dem Gelände des [[Klinikum Fürth|Klinikums Fürth]] zu Ehren von Dr. Frank in "Dr.-Jakob-Frank-Haus" umbenannt. In der ehem. Kinderklinik befanden sich der Ärztliche Kreisverband, die Notfallpraxis, die Hygiene-Abteilung des Klinikums, die Betriebsärztin und das Künstlerprojekt "CLINC". Das Gebäude wurde im Frühjahr [[2016]] abgerissen; seit dieser Zeit sucht das [[Klinikum Fürth]] ein neues Gebäude auf dem Klinikum-Gelände, dass erneut an den ehem. Ärztlichen Direktor Dr. Frank erinnern soll.<ref>BmPA: Kinderklinik erinnert an ersten Direktor. Pressemitteilung der Stadt Fürth vom 27. März 2007 [http://www.fuerth.de/home/leben-in-fuerth/gesundheit-soziales/klinikum/kinderklinik-erinnert-an-ersten-direktor.aspx online verfübar]</ref>
Nach dem Abriss der ehem. Kinderklinik im Jahr [[2016]] – und dem damit verbunden Verlust der ehrenden Namensgebung als Dr.-Jakob-Frank-Haus – wurde am [[2. März]] [[2020]] nun das sog. Haupthaus aus dem Jahr 1931 in '''Dr.-Jakob-Frank-Haus''' benannt. Insbesondere die Historikerin [[Barbara Ohm]], aber auch der Anästhesist Dr. Axel Brandt hatten sich für die erneute Benennung eines Gebäudes nach dem Gründer des heutigen Krankenhauses engagiert.


== Lokalberichterstattung ==
== Lokalberichterstattung ==
* FN: ''Sanitätsrat Dr. Jakob Frank gestorben''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 10. Juni 1953
* FN: ''Sanitätsrat Dr. Jakob Frank gestorben''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 10. Juni 1953
* Stadt Fürth: ''Nachruf: Sanitätsrat Dr. Jakob Frank''. In: Mitteilungsblatt No. 24 vom 12. Juni 1953
* Stadt Fürth: ''Nachruf: Sanitätsrat Dr. Jakob Frank''. In: Mitteilungsblatt No. 24 vom 12. Juni 1953
* Peter Kunz: ''Nazis demütigten Klinikum-Mitbegründer Jakob Frank''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 6. Juli 2016 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/nazis-demutigten-klinikum-mitbegrunder-jakob-frank-1.5321921 online abrufbar]
* Manfred Mümmler: ''Hetze und Isolation'' In: [[Fürther Nachrichten]] vom 11./12. März 1995, S. 91 (Druckausgabe)
* Peter Kunz: ''Nazis demütigten "Arzt mit Herz"''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 6. Juli 2016 (Druckausgabe) bzw. ''Nazis demütigten Klinikum-Mitbegründer Jakob Frank''. In: nordbayern.de vom 6. Juli 2016 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/nazis-demutigten-klinikum-mitbegrunder-jakob-frank-1.5321921 online]
* Johannes Alles: ''Erinnerung an einen großen Arzt''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 4. März 2020, S. 31 (Druckausgabe) bzw. ''Signal: Fürther Klinikum würdigt jüdischen Mediziner''. In: nordbayern.de vom 5. März 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/1.9900021 online]
* ''Unvergessener Arzt geehrt'' . In: Fürth StadtZeitung, Nr. 05 vom 11. März 2020, S. 9 – [http://www.fuerth.de/PortalData/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2020/SZ_05_20.pdf PDF-Datei]


==Literatur==
==Literatur==
* ''Frank, Jakob''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 127
* ''Frank, Jakob''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 127
* Gabi Pfeiffer: ''Berufsverbot als Schritt ins Verderben. Die Nazis waren rücksichtslos gegen jüdische Ärzte - Ausstellung im Klinikum''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 19. September 2009 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/berufsverbot-als-schritt-ins-verderben-1.576762 online abrufbar]
* Gabi Pfeiffer: ''Berufsverbot als Schritt ins Verderben. Die Nazis waren rücksichtslos gegen jüdische Ärzte - Ausstellung im Klinikum''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 19. September 2009 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/berufsverbot-als-schritt-ins-verderben-1.576762 online]
* ''Kinderklinik erinnert an ersten Direktor'', (Aktuelles aus dem Klinikum vom 27.3.2007, Stadt Fürth) [http://www.fuerth.de/desktopdefault.aspx/tabid-160/614_read-15355/613_read-6616/]
* ''Kinderklinik erinnert an ersten Direktor'', (Aktuelles aus dem Klinikum vom 27.3.2007, Stadt Fürth) [http://www.fuerth.de/desktopdefault.aspx/tabid-160/614_read-15355/613_read-6616/]
* Barbara Ohm: ''Geschichte der Juden in Fürth''. Geschichtsverein Fürth, Fürth 2014
* Barbara Ohm: ''Geschichte der Juden in Fürth''. Geschichtsverein Fürth, Fürth 2014
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* [[Klinikum Fürth]]
* [[Klinikum Fürth]]
* [[Rudolf-Breitscheid-Straße 29]]
* [[Rudolf-Breitscheid-Straße 29]]
* [[Dr.-Frank-Straße]]


== Bilder ==
== Bilder ==