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[[Datei:Adenaueranlage fw.jpg|thumb|right|Adenauer-Anlage in den 1960er Jahren]][[Bild:Musikpavillion Adenauer-Anlage.jpg|thumb|Der markante | [[Datei:Adenaueranlage fw.jpg|thumb|right|Adenauer-Anlage in den 1960er Jahren]][[Bild:Musikpavillion Adenauer-Anlage.jpg|thumb|Der markante Musikpavillon in der Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage.]]Die "'''Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage'''" (früher: ''Englische Anlage'', neuzeitlich: ''Stadtgarten'') ist ein Platz in der Fürther [[Stadtteil::Innenstadt]] und befindet sich an der [[Rudolf-Breitscheid-Straße]], gegenüber der [[Fürther Freiheit]]. | ||
__TOC__ | __TOC__ | ||
== Entstehung == | == Entstehung == | ||
[[1827]] entstand als erste städtische Anlage in Fürth die sog. "Englische Anlage". Sie entstand auf einem Teil des Pfarrfeldes der [[Kirche St. Michael|St. Michaels Kirche]]. Die Initiative ging von den damaligen [[Bürgermeister]]n [[Franz Joseph von Bäumen|von Bäumen]] und [[Adolph Schönwald|Schönwald]] aus. Der zweite Bürgermeister [[Adolph Schönwald]] beantragte am [[13. Juli]] [[1827]] im [[Stadtrat|Magistrat]] der Stadt, dass ein Teil der Pfarrfelder "''zu einer öffentlichen Promenade benützt und entsprechend angelegt werde''"<ref>[[Barbara Ohm|Barbara Ohm]]: ''Fürther Gartenkultur im 18. und 19. Jahrhundert. Die englische Anlage''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], 4/2013, S.138</ref>. Dieser Antrag war für die Zeit durchaus ungewöhnlich, da die Kommune eine öffentliche Anlage für alle Bürger zugänglich machen wollte, nicht nur für wohlhabende. Der Zweck der Anlage war ebenfalls dem Antrag zu entnehmen: die Anlage sollte zum Spazierengehen (=Promenade) dienen. Nach Ansicht Schönwalds und der Stadt war die Zielgruppe der Anlage klar definiert, nämlich die arbeitende Bevölkerung, um nach getaner Arbeit sich in der Anlage bewegen und neue Kraft für den nächsten Tag sammeln zu können. | [[1827]] entstand als erste städtische Anlage in Fürth die sog. "Englische Anlage". Sie entstand auf einem Teil des Pfarrfeldes der [[Kirche St. Michael|St.-Michaels-Kirche]]. Die Initiative ging von den damaligen [[Bürgermeister]]n [[Franz Joseph von Bäumen|von Bäumen]] und [[Adolph Schönwald|Schönwald]] aus. Der zweite Bürgermeister [[Adolph Schönwald]] beantragte am [[13. Juli]] [[1827]] im [[Stadtrat|Magistrat]] der Stadt, dass ein Teil der Pfarrfelder "''zu einer öffentlichen Promenade benützt und entsprechend angelegt werde''"<ref>[[Barbara Ohm|Barbara Ohm]]: ''Fürther Gartenkultur im 18. und 19. Jahrhundert. Die englische Anlage''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], 4/2013, S.138</ref>. Dieser Antrag war für die Zeit durchaus ungewöhnlich, da die Kommune eine öffentliche Anlage für alle Bürger zugänglich machen wollte, nicht nur für wohlhabende. Der Zweck der Anlage war ebenfalls dem Antrag zu entnehmen: die Anlage sollte zum Spazierengehen (=Promenade) dienen. Nach Ansicht Schönwalds und der Stadt war die Zielgruppe der Anlage klar definiert, nämlich die arbeitende Bevölkerung, um nach getaner Arbeit sich in der Anlage bewegen und neue Kraft für den nächsten Tag sammeln zu können. | ||
== Verschiedene Varianten == | == Verschiedene Varianten == | ||
[[Datei:Englische Anlage V1.jpg|thumb|right|1 Variante für den Englischen Garten (1827)]] | [[Datei:Englische Anlage V1.jpg|thumb|right|1. Variante für den Englischen Garten (1827)]] | ||
Dem Antrag [[Adolph Schönwald|Schönwalds]] wurde zugestimmt und bereits Ende August [[1827]] legte der Kunstgärtner Friedrich Jobst Foerster zwei Entwürfe für die künftige Anlage vor. Der erste Vorschlag, in dem es keine geraden Wege und geometrische Anlagen mehr geben sollte, folgte einer neuen "Gartenmode". Deshalb beinhaltete der der Vorschlag nur runde Wege. Dazwischen plante Foerster "zweckmässige Fruchtbäume", z.B. Zwetschgen und Weichseln (=Sauerkirsche). Zusätzlich sollten Vogelbeerbäume, weißblühende Buschakazien und Sträucher gepflanzt werden. Als Kostenrahmen wurden 245 Gulden und 45 Kreuzer veranschlagt. | Dem Antrag [[Adolph Schönwald|Schönwalds]] wurde zugestimmt und bereits Ende August [[1827]] legte der Kunstgärtner Friedrich Jobst Foerster zwei Entwürfe für die künftige Anlage vor. Der erste Vorschlag, in dem es keine geraden Wege und geometrische Anlagen mehr geben sollte, folgte einer neuen "Gartenmode". Deshalb beinhaltete der der Vorschlag nur runde Wege. Dazwischen plante Foerster "zweckmässige Fruchtbäume", z.B. Zwetschgen und Weichseln (=Sauerkirsche). Zusätzlich sollten Vogelbeerbäume, weißblühende Buschakazien und Sträucher gepflanzt werden. Als Kostenrahmen wurden 245 Gulden und 45 Kreuzer veranschlagt. | ||
[[Datei:Englische Anlage V2.jpg|thumb|right|2 Variante für den Englischen Garten (1827)]] | [[Datei:Englische Anlage V2.jpg|thumb|right|2. Variante für den Englischen Garten (1827)]] | ||
Die zweite Variante unterschied sich gänzlich von der ersten Variante. Hier wurde ein mit regelmäßigen Abständen mit Bäumen bepflanzter Platz vorgesehen, ähnlich dem [[Lindenhain]], lediglich mit mehr Bäumen. Foerster bezeichnete die Anlage als "eine Allee mit Frucht- und anderen Bäumen". Aufgrund der einfacheren Struktur der Anlage war die Umsetzung der Variante 2 deutlich billiger als die erste Variante mit den runden Wegen. Die Kosten beliefen sich lediglich auf 96 Gulden und 3 Kreuzer, also über die Hälfte günstiger als die Variante 1. | Die zweite Variante unterschied sich gänzlich von der ersten Variante. Hier wurde ein mit regelmäßigen Abständen mit Bäumen bepflanzter Platz vorgesehen, ähnlich dem [[Lindenhain]], lediglich mit mehr Bäumen. Foerster bezeichnete die Anlage als "eine Allee mit Frucht- und anderen Bäumen". Aufgrund der einfacheren Struktur der Anlage war die Umsetzung der Variante 2 deutlich billiger als die erste Variante mit den runden Wegen. Die Kosten beliefen sich lediglich auf 96 Gulden und 3 Kreuzer, also über die Hälfte günstiger als die Variante 1. | ||
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== Erste Umgestaltung == | == Erste Umgestaltung == | ||
[[Datei:Adenaueranlage 1905.jpg|miniatur|rechts| | [[Datei:Adenaueranlage 1905.jpg|miniatur|rechts|Pavillon der Adenaueranlage, ca. 1905]] | ||
[[Datei:Pavillon Englischer Garten 1910.jpg|miniatur|rechts|Pavillon, ca. 1910]] | [[Datei:Pavillon Englischer Garten 1910.jpg|miniatur|rechts|Pavillon, ca. 1910]] | ||
[[Datei:Englische Anlage V3.jpg|thumb|left|Erste Veränderungen der Anlage, ca. (1887)]] | [[Datei:Englische Anlage V3.jpg|thumb|left|Erste Veränderungen der Anlage, ca. (1887)]] | ||
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Die Verschönerungskommission, die ihre Ursprünge im Gartenbauverein hatte und sich [[1879]] gründete<ref>Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen., S. 512</ref>, beriet [[1886]] über eine Umgestaltung der Anlage. Der Verein vertrat die Ansicht, dass ''"in der hiesigen Bevölkerung (sich)... der Wunsch verbreitet, dass die englische Anlage eine hübschere Gestaltung erhalte.'' Vor allem ''ein Springbrunnen sollte gebaut werden, um die Anlage wirklich zur Zierde der Stadt zu machen''. | Die Verschönerungskommission, die ihre Ursprünge im Gartenbauverein hatte und sich [[1879]] gründete<ref>Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen., S. 512</ref>, beriet [[1886]] über eine Umgestaltung der Anlage. Der Verein vertrat die Ansicht, dass ''"in der hiesigen Bevölkerung (sich)... der Wunsch verbreitet, dass die englische Anlage eine hübschere Gestaltung erhalte.'' Vor allem ''ein Springbrunnen sollte gebaut werden, um die Anlage wirklich zur Zierde der Stadt zu machen''. | ||
[[Datei:Kartenausschnitt 1908.jpg|miniatur|links|Lageplan der Anlage 1908]] | [[Datei:Kartenausschnitt 1908.jpg|miniatur|links|Lageplan der Anlage 1908]] | ||
Auch ein Pavillon für Konzerte wurde in der Anlage gebaut<ref>''[[Barbara Ohm|Barbara Ohm]]: ''Fürther Gartenkultur im 18. und 19. Jahrhundert. Die englische Anlage''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], 4/2013, S.139</ref>. Der Pavillon entstand im April [[1902]], vermutlich noch aus Holz. Hier spielten vor allem | Auch ein Pavillon für Konzerte wurde in der Anlage gebaut<ref>''[[Barbara Ohm|Barbara Ohm]]: ''Fürther Gartenkultur im 18. und 19. Jahrhundert. Die englische Anlage''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], 4/2013, S.139</ref>. Der Pavillon entstand im April [[1902]], vermutlich noch aus Holz. Hier spielten vor allem Sonntag mittags die Kapellen der in Fürth stationierten Regimenter. Die Promenadenkonzerte erfreuten sich bei der Fürther Bevölkerung größter Beliebtheit, so dass die Englische Anlage stets gut besucht war. Das erste Konzert im neu errichteten Pavillon gab das hiesige 1. Bataillon des 21. Infanterieregiments unter dem Musikdirigenten Julius Schreck am [[6. April]] [[1902]].<ref>Käppner Chronik 1901 - 1910. Bearbeitet von Bernd Jesussek, Städtebilder-Verlag Fürth, 2003, S. 10</ref> | ||
[[Datei:1916 Anlage-Weinstraße.jpg|miniatur|links|Englische Anlage 1916, hier ist der Pavillon noch rechts (Osten), in der Mitte ein Springbrunnen]] | [[Datei:1916 Anlage-Weinstraße.jpg|miniatur|links|Englische Anlage 1916, hier ist der Pavillon noch rechts (Osten), in der Mitte ein Springbrunnen]] | ||
[[Datei:Ludwigsbahnhof 1935 - A5887.jpg|miniatur|rechts|Blick vom Parkhotel auf die Anlage, rechts der Ludwigsbahnhof]] | [[Datei:Ludwigsbahnhof 1935 - A5887.jpg|miniatur|rechts|Blick vom Parkhotel auf die Anlage, rechts der Ludwigsbahnhof]] | ||
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== Veränderungen während der NS-Zeit == | == Veränderungen während der NS-Zeit == | ||
[[Datei:Schlageterplatz NSDAP - A4852.jpg|miniatur|links|Im Hintergrund die Englische Anlage, bereits 1933 durch die NSDAP verunstaltet als Aufmarschplatz]] [[Datei:Hindenburganlage Eintopfsonntag.jpg|miniatur|NS Propagandaveranstaltung "Eintopfsonntag", ca. 1942]] | [[Datei:Schlageterplatz NSDAP - A4852.jpg|miniatur|links|Im Hintergrund die Englische Anlage, bereits 1933 durch die NSDAP verunstaltet als Aufmarschplatz]] [[Datei:Hindenburganlage Eintopfsonntag.jpg|miniatur|NS Propagandaveranstaltung "Eintopfsonntag", ca. 1942]] | ||
[[1933]] wurde das Mittelstück der Anlage in einen kiesbestreuten Aufmarschplatz mit Pavillon umgewandelt. Zuvor stand hier noch ein Springbrunnen<ref>Gerd Walther: Fürth - Die Kleeblattstadt. Städtebilder-Verlag Fürth, 1991, S. 69</ref>. Im Ostteil entstand der heutige Kinderspielplatz und im Westteil der Fontänenhof<ref>Adolf Schwamberger. Fürth A-Z, Fürth 1967, S. 154</ref>. Vermutlich nutzte die [[NSDAP]] den Platz für Aufmärsche, bis sie [[1938]] den ehem. [[Ludwigsbahnhof]] | [[1933]] wurde das Mittelstück der Anlage in einen kiesbestreuten Aufmarschplatz mit Pavillon umgewandelt. Zuvor stand hier noch ein Springbrunnen<ref>Gerd Walther: Fürth - Die Kleeblattstadt. Städtebilder-Verlag Fürth, 1991, S. 69</ref>. Im Ostteil entstand der heutige Kinderspielplatz und im Westteil der Fontänenhof<ref>Adolf Schwamberger. Fürth A-Z, Fürth 1967, S. 154</ref>. Vermutlich nutzte die [[NSDAP]] den Platz für Aufmärsche, bis sie [[1938]] den ehem. [[Ludwigsbahnhof]] abreißen und die heutige [[Fürther Freiheit|Freiheit]] als geeigneteres Aufmarschgelände nutzen konnte. | ||
[[Datei:Luftaufnahme Innenstadt 210345.jpg|miniatur|rechts|Luftaufnahme März 1945 - gut zu sehen der Fontänenhof und der Pavillon]] | [[Datei:Luftaufnahme Innenstadt 210345.jpg|miniatur|rechts|Luftaufnahme März 1945 - gut zu sehen der Fontänenhof und der Pavillon]] | ||
Der heute noch existierende Pavillon aus Stein muss bereits während des [[NSDAP|Nationalsozialismus]] gebaut worden sein. Dafür spricht, dass der Pavillon bereits auf einem Foto zu sehen ist, das an einem sog. "Eintopfsonntag" entstanden ist - vermutlich im Jahr [[1942]]. Der Eintopfsonntag wurde ab dem [[1. Oktober]] [[1933]] als Propagandaaktion des NS-Regime eingeführt, als ein Zeichen der Solidarisierung mit der Volksgemeinschaft. Zudem konnte die sog. Fettlücke, die nur durch devisenträchtige Importe ausgeglichen werden konnte, reduziert werden<ref>Wikipedia: Eintopfsonntag. Online abgerufen am 3. August 18.03 Uhr [http://de.wikipedia.org/wiki/Eintopfsonntag Wikipedia]</ref>. Demzufolge muss der Pavillon nach [[1933]] (Umgestaltung der Englischen Anlage zu einem Exerzierplatz) entstanden sein, aber noch vor Februar [[1945]] - da die Gebäude in der Moststraße im Hintergrund des Fotos durch einen Luftangriff der US Alliierten am [[21. Februar]] [[1945]] zerstört wurden<ref>Fürther Geschichtswerkstatt: Kriegsjahre in Fürth 1939 - 1945. Städtebilder-Verlag & Verlag Fürth, Fürth, 2002, S. 27</ref>. | Der heute noch existierende Pavillon aus Stein muss bereits während des [[NSDAP|Nationalsozialismus]] gebaut worden sein. Dafür spricht, dass der Pavillon bereits auf einem Foto zu sehen ist, das an einem sog. "Eintopfsonntag" entstanden ist - vermutlich im Jahr [[1942]]. Der Eintopfsonntag wurde ab dem [[1. Oktober]] [[1933]] als Propagandaaktion des NS-Regime eingeführt, als ein Zeichen der Solidarisierung mit der Volksgemeinschaft. Zudem konnte die sog. Fettlücke, die nur durch devisenträchtige Importe ausgeglichen werden konnte, reduziert werden<ref>Wikipedia: Eintopfsonntag. Online abgerufen am 3. August 18.03 Uhr [http://de.wikipedia.org/wiki/Eintopfsonntag Wikipedia]</ref>. Demzufolge muss der Pavillon nach [[1933]] (Umgestaltung der Englischen Anlage zu einem Exerzierplatz) entstanden sein, aber noch vor Februar [[1945]] - da die Gebäude in der Moststraße im Hintergrund des Fotos durch einen Luftangriff der US-Alliierten am [[21. Februar]] [[1945]] zerstört wurden<ref>Fürther Geschichtswerkstatt: Kriegsjahre in Fürth 1939 - 1945. Städtebilder-Verlag & Verlag Fürth, Fürth, 2002, S. 27</ref>. | ||
== Umbenennung der Anlage == | == Umbenennung der Anlage == | ||
[[1917]] erhielt die Englische Anlage anlässlich des 70. Geburtstages von Generalfeldmarschall [https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_von_Hindenburg Paul von Hindenburg] (2. Oktober) den Namen "''Hindenburg-Anlage''". Die Anlage wurde aus patriotischen Gründen umbenannt, zum einen, weil England zu den Kriegsgegnern gehörte, zum anderen, um Hindenburg zu ehren. | [[1917]] erhielt die Englische Anlage anlässlich des 70. Geburtstages von Generalfeldmarschall [https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_von_Hindenburg Paul von Hindenburg] (2. Oktober) den Namen "''Hindenburg-Anlage''". Die Anlage wurde aus patriotischen Gründen umbenannt, zum einen, weil England zu den Kriegsgegnern gehörte, zum anderen, um Hindenburg zu ehren. | ||
Im April [[1946]] wurde die Anlage erneut aus politischen Gründen umbenannt. Sie hieß fortan "''Anlage an der Fürther Freiheit''", oder kurz "''Freiheitsanlage''". Die Benennung nach Hindenburg erschien nach [[1945]] politisch als nicht mehr opportun<ref>Stadtratsakte Straßenbenennungen, 4. Band, Stadtarchiv Fürth (6/202), Recherche Peter Frank, September 2007</ref>, da dieser dem Nationalsozialismus maßgeblich zur Macht verholfen hat. Dies geschah einerseits durch die [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Hitler#Errichtung_der_Diktatur Ernennung Hitlers zum Reichskanzler] (30. Januar 1933), andererseits durch die Verordnungen des Reichspräsidenten im Februar und März 1933<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Verordnung_des_Reichspr%C3%A4sidenten_zum_Schutze_des_Deutschen_Volkes Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz des Volkes] vom 4. Februar 1933, die [https://de.wikipedia.org/wiki/Verordnung_des_Reichspr%C3%A4sidenten_zum_Schutz_von_Volk_und_Staat Verordnung des | Im April [[1946]] wurde die Anlage erneut aus politischen Gründen umbenannt. Sie hieß fortan "''Anlage an der Fürther Freiheit''", oder kurz "''Freiheitsanlage''". Die Benennung nach Hindenburg erschien nach [[1945]] politisch als nicht mehr opportun<ref>Stadtratsakte Straßenbenennungen, 4. Band, Stadtarchiv Fürth (6/202), Recherche Peter Frank, September 2007</ref>, da dieser dem Nationalsozialismus maßgeblich zur Macht verholfen hat. Dies geschah einerseits durch die [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Hitler#Errichtung_der_Diktatur Ernennung Hitlers zum Reichskanzler] (30. Januar 1933), andererseits durch die Verordnungen des Reichspräsidenten im Februar und März 1933<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Verordnung_des_Reichspr%C3%A4sidenten_zum_Schutze_des_Deutschen_Volkes Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz des Volkes] vom 4. Februar 1933, die [https://de.wikipedia.org/wiki/Verordnung_des_Reichspr%C3%A4sidenten_zum_Schutz_von_Volk_und_Staat Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat] vom 28. Februar 1933 sowie das ebenfalls von Hindenburg unterzeichnete [https://de.wikipedia.org/wiki/Erm%C3%A4chtigungsgesetz#Erm.C3.A4chtigungsgesetz_vom_24._M.C3.A4rz_1933 Ermächtigungsgesetz] vom 24. März 1933.</ref>, mit denen verschiedene Grundrechte bis 1945 außer Kraft gesetzt wurden, was u.a. einige Aspekte des nationalsozialistischen Terrors formalrechtlich absicherte. Abgesehen davon ist Hindenburg maßgeblich verantwortlich für die Kriegsführung im Ersten Weltkrieg, die in den auch heute noch rechtsverbindlichen Versailler Friedensverträgen als völkerrechtswidrig eingestuft wird. In diesem Zusammenhang wurde es nur als Randnote angesehen, dass sich Hindenburg der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten - unter anderem aus persönlicher Abneigung gegen Hitler - zwischen Juli 1932 und Januar 1933 entgegenstellte. | ||
Ihren heutigen Namen erhielt sie am [[17. Mai]] [[1967]] zum Gedenken an [https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_Adenauer Dr. Konrad Adenauer], dem ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Adenauer war kurz zuvor (am [[19. April]] [[1967]]) verstorben, so dass die Stadt Fürth ihn auf diese Art und Weise ehrte. | Ihren heutigen Namen erhielt sie am [[17. Mai]] [[1967]] zum Gedenken an [https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_Adenauer Dr. Konrad Adenauer], dem ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Adenauer war kurz zuvor (am [[19. April]] [[1967]]) verstorben, so dass die Stadt Fürth ihn auf diese Art und Weise ehrte. | ||
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Die Adenaueranlage beherbergte bis zu ihrer letzten Erneuerung das Heringsbraterdorf der [[Fürther Kirchweih]] sowie eine unterirdische öffentliche Toilettenanlage. | Die Adenaueranlage beherbergte bis zu ihrer letzten Erneuerung das Heringsbraterdorf der [[Fürther Kirchweih]] sowie eine unterirdische öffentliche Toilettenanlage. | ||
Die heutige Anlage besteht aus einer Springbrunnenanlage (Fontänenhof) mit Bänken im westlichen Teil, einer Grünanlage mit Wetterstation und Musikpavillon in der Mitte und einem Kiosk, einer unterirdischen Transformatorenstation | Die heutige Anlage besteht aus einer Springbrunnenanlage (Fontänenhof) mit Bänken im westlichen Teil, einer Grünanlage mit Wetterstation und Musikpavillon in der Mitte und einem Kiosk, einer unterirdischen Transformatorenstation und einem Spielplatz im östlichen Teil, u.a. mit einer dem [[Ludwigseisenbahn|Adler]] nachempfundenen Kletter-Holzeisenbahn. Bereits [[1949]] wurden erste Veränderungen an der Anlage vorgenommen, [[1968]] wurde der in die Jahre gekommene Pavillon renoviert<ref>Beschriftung an einer der Säulen des Pavillons: Renov. 1968 Robert Bohn</ref>. [[1952]] wurde im Pavillon das [[Kriegsgefangenendenkmal]] des Fürther Künstlers [[Karl Dörrfuß]] aufgestellt, das an die aus dem Kriege nicht Heimgekehrten bzw. in Kriegsgefangenschaft gestorbenen Fürther erinnern sollte<ref>Gerd Walther: Fürth - Die Kleeblattstadt. Städtebilder-Verlag Fürth, 1991, S. 69</ref>. Das Mahnmal wurde [[2004]] in den [[Stadtpark]] versetzt, da man eine andere Nutzung für den Pavillon vorsah. Angefragt hatte in diesem konkreten Fall die [[Tucher Bräu|Brauerei Tucher]], noch unter der Führung des Münchner Brauereibesitzers Dr. Inselkammer. Er beabsichtigte, an der Stelle des Pavillons einen Biergarten zu eröffnen, musste allerdings nach den ersten Planungen von seiner Idee Abstand nehmen, da sich aufgrund wirtschaftlicher und ökologischer Gründe zu große Bedenken ergaben. | ||
[[Datei:Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage.jpg|miniatur|rechts|Adenauer-Anlage heute]] | [[Datei:Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage.jpg|miniatur|rechts|Adenauer-Anlage heute]] | ||
Einen neuen Vorstoß zur Nutzung der Anlage machte in den 2000er Jahren die [[CSU]]-Frauenunion mit dem Vorschlag, hier einen Marktplatz zu etablieren. Auch diese Pläne verliefen im Sande, bis im April [[2014]] der Geschäftsmann [[Jochen Schreier]] einen neuen Vorschlag zur Nutzung der Anlage der Fürther Bevölkerung präsentierte. Er schlug vor, die Anlage als "[[Schnabuliermarkt]]" zu nutzen, eine Mischung aus Gastronomie und festen Marktständen. | Einen neuen Vorstoß zur Nutzung der Anlage machte in den 2000er Jahren die [[CSU]]-Frauenunion mit dem Vorschlag, hier einen Marktplatz zu etablieren. Auch diese Pläne verliefen im Sande, bis im April [[2014]] der Geschäftsmann [[Jochen Schreier]] einen neuen Vorschlag zur Nutzung der Anlage der Fürther Bevölkerung präsentierte. Er schlug vor, die Anlage als "[[Schnabuliermarkt]]" zu nutzen, eine Mischung aus Gastronomie und festen Marktständen. |
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