Mathildenkino: Unterschied zwischen den Versionen

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Das erste dauerhafte Kinematograph - lebender Photographien - entstand somit im November [[1907]]. Der Mainzer W. Ofenloch stellte am [[27. November]] [[1907]] den Antrag auf "kinematographische Vorführungen im Parterrelokal Mathildenstraße 1". Der Antrag sah wie folgt aus:
Das erste dauerhafte Kinematograph - lebender Photographien - entstand somit im November [[1907]]. Der Mainzer W. Ofenloch stellte am [[27. November]] [[1907]] den Antrag auf "kinematographische Vorführungen im Parterrelokal Mathildenstraße 1". Der Antrag sah wie folgt aus:


: ''Dem wohllöblichen Magistrat Fürth, erlaub sich der ergebenst Unterzeichnete hiermit die Absicht zu unterbreiten, in dem Parterrelokal des Herrn Kißkalt, Mathildenstraße 1, auf längere Zeit kinematographische Vorführungen in den Nachmittags- und Abendstunden zu veranstalten und zwar teils belehrenden, teils unterhaltenden Inhalts. Erstere werden sich hautpsächlich auf die Länder- und Völkerkunde erstrecken und auch aus der Naturkunde manches vor Augen führen, ist doch der Kinematograph nun sogar in das Laboratorium des Gelehrten eingedrungen und hat sich ein ganz neues Aufnahmegebiet erorbert. Er führt jetzt das Leben der kleinsten Wesen, die für das menschliche Auge nur durch das Mikroskop sichtbar sind, vor Augen. Es ist gelungen, Duarte das Mikroskop hindurch kinematographische Aufnahmen zu machen und diese auf der Demontrationsleinwand in solcher Vergrößerung vor Augen zu führen, dass die Bewegungen der Kleinstlebewesen vortrefflich zu erkennen sind. Diese Vorführungen werden sich besonders für den Besuch der in coropre eignen. Die zweite Art der Vorführungen wird den Besucher durch humoristische und ernste Bilder aus dem Kaleidoskop des menschlichen Lebens erheitern und bitte ich hochwohllöblich Magistrat, dem Unternehmen eine geneigte Genehmigung zuteil werden zu lassen. Ergebnest W. Ofenloch, wohnhaft z. Zt. Gasthof Schwarzes Kreuz, ab nächster Woche Mathildenstraße 1, IV Etage. Nebenbei erlaube ich mir noch die ergebenste Bitte um geneigte Beschleunigung, füge zu diesem Zwecke Situtationspläne mit dem Bemerken, dass der Projektionsraum vom Zuschauerraum durch eine eiserne oder steinerne Wand getrennt sind. Betreffs meiner Peronalien teile ich noch mit, dass ich 30 Jahre alt, verheiratet, kath. Lehrersohn bin und die letzten drei Jahre in Mainz als Restaurateur ansässig war.''
: ''Dem wohllöblichen Magistrat Fürth, erlaub sich der ergebenst Unterzeichnete hiermit die Absicht zu unterbreiten, in dem Parterrelokal des Herrn Kißkalt, Mathildenstraße 1, auf längere Zeit kinematographische Vorführungen in den Nachmittags- und Abendstunden zu veranstalten und zwar teils belehrenden, teils unterhaltenden Inhalts. Erstere werden sich hautpsächlich auf die Länder- und Völkerkunde erstrecken und auch aus der Naturkunde manches vor Augen führen, ist doch der Kinematograph nun sogar in das Laboratorium des Gelehrten eingedrungen und hat sich ein ganz neues Aufnahmegebiet erorbert. Er führt jetzt das Leben der kleinsten Wesen, die für das menschliche Auge nur durch das Mikroskop sichtbar sind, vor Augen. Es ist gelungen, Duarte (sic) das Mikroskop hindurch kinematographische Aufnahmen zu machen und diese auf der Demontrationsleinwand in solcher Vergrößerung vor Augen zu führen, dass die Bewegungen der Kleinstlebewesen vortrefflich zu erkennen sind. Diese Vorführungen werden sich besonders für den Besuch der in corpore (sic) eignen. Die zweite Art der Vorführungen wird den Besucher durch humoristische und ernste Bilder aus dem Kaleidoskop des menschlichen Lebens erheitern und bitte ich hochwohllöblich Magistrat, dem Unternehmen eine geneigte Genehmigung zuteil werden zu lassen. Ergebnest W. Ofenloch, wohnhaft z. Zt. Gasthof Schwarzes Kreuz, ab nächster Woche Mathildenstraße 1, IV Etage. Nebenbei erlaube ich mir noch die ergebenste Bitte um geneigte Beschleunigung, füge zu diesem Zwecke Situtationspläne mit dem Bemerken, dass der Projektionsraum vom Zuschauerraum durch eine eiserne oder steinerne Wand getrennt sind. Betreffs meiner Peronalien teile ich noch mit, dass ich 30 Jahre alt, verheiratet, kath. Lehrersohn bin und die letzten drei Jahre in Mainz als Restaurateur ansässig war.''


Die Stadt Fürth genehmigte den Antrag am [[5. Dezember]] [[1907]], gab als Auflage aber Ofenloch mit, dass der Raum nicht mehr als 100 Personen aufnehmen durfte. Die Vorstellungen mussten des Weiteren um 21 Uhr beendet sein. Ofenloch begann somit samstags, sonntags und mittwochs jeweils um 14 Uhr mit seinen Vorstellungen. Die erste Vorstellung war am [[14. Dezember]] [[1907]], allerdings war der Zulauf relativ schwach. Häufig kamen nur Kinder in die Vorstellungen, erwachsenes Publikum blieb u. a. deshalb aus, da die Vorführungszeiten meist während der Arbeitszeit waren.  
Die Stadt Fürth genehmigte den Antrag am [[5. Dezember]] [[1907]], gab als Auflage aber Ofenloch mit, dass der Raum nicht mehr als 100 Personen aufnehmen durfte. Die Vorstellungen mussten des Weiteren um 21 Uhr beendet sein. Ofenloch begann somit samstags, sonntags und mittwochs jeweils um 14 Uhr mit seinen Vorstellungen. Die erste Vorstellung war am [[14. Dezember]] [[1907]], allerdings war der Zulauf relativ schwach. Häufig kamen nur Kinder in die Vorstellungen, erwachsenes Publikum blieb u. a. deshalb aus, da die Vorführungszeiten meist während der Arbeitszeit waren.  
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