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Die Beratung im Haus ist kostenfrei und frauenparteilich. Das Frauenhaus ist offen für Frauen und Kinder jeder Nationalität. Alkohol- und drogenabhängige, wohnungslose und psychisch Kranke sowie minderjährige Personen können nach eigenen Angaben nicht aufgenommen werden. | Die Beratung im Haus ist kostenfrei und frauenparteilich. Das Frauenhaus ist offen für Frauen und Kinder jeder Nationalität. Alkohol- und drogenabhängige, wohnungslose und psychisch Kranke sowie minderjährige Personen können nach eigenen Angaben nicht aufgenommen werden. | ||
Damit bietet das Frauenhaus misshandelten Frauen und ihren | Damit bietet das Frauenhaus misshandelten Frauen und ihren Kindern: | ||
* Zuflucht und Schutz | * Zuflucht und Schutz | ||
* Wohnmöglichkeit | * Wohnmöglichkeit | ||
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== Entstehung == | == Entstehung == | ||
Am [[19. August]] [[1990]] findet auf Initiative des Bezirkstages mit Vertretern der Polizei, der Fürther Frauenbeauftragten und des | Am [[19. August]] [[1990]] findet auf Initiative des Bezirkstages mit Vertretern der Polizei, der Fürther Frauenbeauftragten und des Nürnberger Frauenhauses eine Bestandsaufnahme in Sachen "Gewalt gegen Frauen" in Fürth statt. Es kommt zur ersten öffentlichen Veranstaltung im Novotel in Fürth am [[26. Oktober]] [[1990]] mit der Überschrift: "Gewalt gegen Frauen - ein Frauenhaus für Fürth". Bei der zweiten öffentlichen Veranstaltung am [[13. November]] [[1990]] werden erste Versuche zur Gründung eines Vereins in Angriff genommen, allerdings gestaltet sich die Erstellung der Vereinssatzung noch als nicht ganz einfach. Die erste Satzung wird in Anlehnung an das Nürnberger Frauenhaus von sechs engagierten Frauen am [[21. November]] [[1990]] erstellt, so dass am [[11. Dezember]] [[1990]] die Gründungsversammlung zum Verein "'''Frauenhaus Fürth - Hilfe für Frauen in Not e. V.'''" stattfinden kann. Die Gründung des Vereins fand in der Gaststätte "[[Schwarzes Kreuz|Zum Schwarzen Kreuz]]" statt. | ||
Gründungsvorstand war: | Gründungsvorstand war: | ||
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* [[Anny Heike]], [[Elisabeth Reichert]] (Revisorinnen) | * [[Anny Heike]], [[Elisabeth Reichert]] (Revisorinnen) | ||
Bereits am [[18. Januar]] [[1991]] wird der Verein durch das Finanzamt Fürth als | Bereits am [[18. Januar]] [[1991]] wird der Verein durch das Finanzamt Fürth als gemeinnützige und mildtätige Körperschaft anerkannt. Die Aufnahme in den Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband (DPWV) erfolgt am [[12. April]] [[1991]]. | ||
Auf die Anfrage des Gründungsvorstandes beim Landkreis Fürth, ob der Landkreis bei diesem Projekt mitmachen möchte, wird am [[21. Januar]] [[1991]] mit der Begründung "Kein Bedarf" abgelehnt. Auch eine Anfrage der finanziellen Unterstützung wird erneut ein Jahr später vom Landkreis abgelehnt. | Auf die Anfrage des Gründungsvorstandes beim Landkreis Fürth, ob der Landkreis bei diesem Projekt mitmachen möchte, wird am [[21. Januar]] [[1991]] mit der Begründung "Kein Bedarf" abgelehnt. Auch eine Anfrage der finanziellen Unterstützung wird erneut ein Jahr später vom Landkreis abgelehnt. | ||
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Nach der Erstellung eines ersten Konzeptes für ein Frauenhaus in Fürth im März [[1991]] erfolgten erste Gespräche mit Vertretern der Stadt Fürth. Der damalige Bürgermeister [[Horst Weidemann]] und die Amtsleiter vom Jugend- und Sozialamt sind bei den ersten Besprechungen mit dabei. Im Juni [[1991]] signalisieren alle im [[Stadtrat]] vertretenen Parteien grundsätzlich die Zustimmung zum geplanten Frauenhaus. Die Trägerschaft soll durch den Verein übernommen werden, die Kosten sollen zum Teil durch den städtischen Haushalt, aber auch durch weitere private Einnahmen und Spenden sichergestellt werden. Ein erstes Gebäude wird für diesen Zweck durch die Stadt in der [[Wilhelm-Löhe-Straße]] zur Verfügung gestellt. Die veranschlagten Kosten von ca. 200.000 DM werden für den Haushalt vorgemerkt. Am [[11. September]] [[1991]] spricht sich der [[Stadtrat]] einstimmig für das Frauenhaus aus und genehmigt bereits im Dezember [[1991]] im Verwaltungshaushalt 265.000 DM zur Finanzierung des Projektes. Gleichzeitig stellt der [[Stadtrat]] 200.000 DM in den Vermögenshaushalt für das Projekt. Zuvor ging am [[18. September]] [[1991]] das Notruf-Telefon an den Start. | Nach der Erstellung eines ersten Konzeptes für ein Frauenhaus in Fürth im März [[1991]] erfolgten erste Gespräche mit Vertretern der Stadt Fürth. Der damalige Bürgermeister [[Horst Weidemann]] und die Amtsleiter vom Jugend- und Sozialamt sind bei den ersten Besprechungen mit dabei. Im Juni [[1991]] signalisieren alle im [[Stadtrat]] vertretenen Parteien grundsätzlich die Zustimmung zum geplanten Frauenhaus. Die Trägerschaft soll durch den Verein übernommen werden, die Kosten sollen zum Teil durch den städtischen Haushalt, aber auch durch weitere private Einnahmen und Spenden sichergestellt werden. Ein erstes Gebäude wird für diesen Zweck durch die Stadt in der [[Wilhelm-Löhe-Straße]] zur Verfügung gestellt. Die veranschlagten Kosten von ca. 200.000 DM werden für den Haushalt vorgemerkt. Am [[11. September]] [[1991]] spricht sich der [[Stadtrat]] einstimmig für das Frauenhaus aus und genehmigt bereits im Dezember [[1991]] im Verwaltungshaushalt 265.000 DM zur Finanzierung des Projektes. Gleichzeitig stellt der [[Stadtrat]] 200.000 DM in den Vermögenshaushalt für das Projekt. Zuvor ging am [[18. September]] [[1991]] das Notruf-Telefon an den Start. | ||
Am [[28. April]] [[1992]] beschloss bereits die Mitgliederversammlung des Frauenhauses den Kauf eines eigenen Gebäudes. Es wird ebenfalls beschlossen für den laufenden Betrieb entsprechendes Personal zu beschäftigten, da die ehrenamtliche | Am [[28. April]] [[1992]] beschloss bereits die Mitgliederversammlung des Frauenhauses den Kauf eines eigenen Gebäudes. Es wird ebenfalls beschlossen für den laufenden Betrieb entsprechendes Personal zu beschäftigten, da die ehrenamtliche Tätigkeit den Bedarf nicht auf Dauer abdecken kann. Nach einer Kreditzusage am [[9. September]] [[1992]] durch die [[Sparkasse Fürth]] kann der Kauf des Gebäudes am [[16. Oktober]] [[1992]] umgesetzt werden. Die Umbaumaßnahmen finden durch erste Spendengelder statt, so dass das Frauenhaus am [[1. Dezember]] [[1992]] erstmals seine Türen öffnen kann. Eine staatliche Anerkennung des Vereins und die Unterstützung des Projektes durch den Landkreis lassen noch drei Jahre auf sich warten. Erst im August [[1995]] kann der Verein sowohl die staatliche Anerkennung als auch die Unterstützung des Landkreises erfolgreich vermelden. | ||
== Verein == | == Verein == |