Rotes Kreuz: Unterschied zwischen den Versionen

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===Aufbau der Sanitätskolonne 1866 - 1913===
===Aufbau der Sanitätskolonne 1866 - 1913===
Am [[28. Juni]] [[1866]] hatte sich wieder ein Frauenkomitee zur Pflege Verwundeter in Fürth gebildet. Bei den Unterzeichnerinnen erkennt man wieder Namen bekannter Fürther Familien, u.a. [[Fürther Opfer der Shoah|Arnstein]], [[Salomon Berolzheimer|Berolzheimer]], [[Konrad Hätzner|Hätzner]], von Haller, [[Johann Humbser|Humbser]], [[Emilie Lehmus|Lehmus]], [[Daniel Ley (1812-1884)|Ley]], Münch, [[Martin Segitz|Segitz]], Wollner, [[Johann Karl Zäh|Zäh]]. Kurz darauf, am [[7. Juli]] [[1866]] verkündet ein Zeitungsaufruf, dass sich auch ein Männerverein, zuständig für die Unterstützung Verwundeter und die Erstellung eines Lazarettes, zusammengeschlossen hatte.
Am [[28. Juni]] [[1866]] hatte sich wieder ein Frauenkomitee zur Pflege Verwundeter in Fürth gebildet. Bei den Unterzeichnerinnen erkennt man wieder Namen bekannter Fürther Familien, u. a. [[Fürther Opfer der Shoah|Arnstein]], [[Salomon Berolzheimer|Berolzheimer]], [[Konrad Hätzner|Hätzner]], von Haller, [[Johann Humbser|Humbser]], [[Emilie Lehmus|Lehmus]], [[Daniel Ley (1812-1884)|Ley]], Münch, [[Martin Segitz|Segitz]], Wollner, [[Johann Karl Zäh|Zäh]]. Kurz darauf, am [[7. Juli]] [[1866]] verkündet ein Zeitungsaufruf, dass sich auch ein Männerverein, zuständig für die Unterstützung Verwundeter und die Erstellung eines Lazarettes, zusammengeschlossen hatte.


Im gleichen Jahr meldete Pfarrer [[Friedrich Lehmus]] einen Zweigverein der ''Felddiakonie'' beim Fürther Magistrat an. Man bildete Diakone aus, um sie zur Pflege Verwundeter an die Front zu schicken. Mit diesen ersten ''Sanitätern'' gehört der auch auf anderen Gebieten sozialen Fortschritts beispielgebende Pfarrer Lehmus zu den Fürther Persönlichkeiten, die tatkräftig die Rotkreuzidee vorweggenommen haben.  
Im gleichen Jahr meldete Pfarrer [[Friedrich Lehmus]] einen Zweigverein der ''Felddiakonie'' beim Fürther Magistrat an. Man bildete Diakone aus, um sie zur Pflege Verwundeter an die Front zu schicken. Mit diesen ersten ''Sanitätern'' gehört der auch auf anderen Gebieten sozialen Fortschritts beispielgebende Pfarrer Lehmus zu den Fürther Persönlichkeiten, die tatkräftig die Rotkreuzidee vorweggenommen haben.  
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Ab dem [[1. Februar]] [[1904]] verfügt Fürth sogar über eine rund um die Uhr besetzte Sanitätswache im [[Rathaus]], Zimmer Nr. 46. Damit stieg auch die Zahl der täglichen Transporte deutlich. War es im ersten Jahr pro Tag nur ein Transport, so waren es nach vier Jahren schon zwei. Die Transporte erfolgten mit dem Tragstuhl, mit der Räderbahre, der Fahrradbahre oder mit dem 'bespannten' Wagen. Die Zahl der Mitglieder war [[1905]] auf 70 angestiegen.
Ab dem [[1. Februar]] [[1904]] verfügt Fürth sogar über eine rund um die Uhr besetzte Sanitätswache im [[Rathaus]], Zimmer Nr. 46. Damit stieg auch die Zahl der täglichen Transporte deutlich. War es im ersten Jahr pro Tag nur ein Transport, so waren es nach vier Jahren schon zwei. Die Transporte erfolgten mit dem Tragstuhl, mit der Räderbahre, der Fahrradbahre oder mit dem 'bespannten' Wagen. Die Zahl der Mitglieder war [[1905]] auf 70 angestiegen.


Bald wurden die Unterbringungsmöglichkeiten für Material, Transportfahrzeuge und Mitglieder immer beengter. Dies regte den Königlich Bayerischen Hofrat und Fürther Stifter [[Alfred Louis Nathan|Alfred Nathan]] zu einer Spende an, die u.a. zur Errichtung eines Hauses verwendet werden sollte, "''das der ersten Hilfeleistung an erkrankte und verunglückte Personen gewidmet ist''". <ref>Schenkungsbrief von L.A. Nathan an die Stadtgemeinde Fürth vom 20.10.1910 (Registratur der Stadt Fürth)</ref>
Bald wurden die Unterbringungsmöglichkeiten für Material, Transportfahrzeuge und Mitglieder immer beengter. Dies regte den Königlich Bayerischen Hofrat und Fürther Stifter [[Alfred Louis Nathan|Alfred Nathan]] zu einer Spende an, die u. a. zur Errichtung eines Hauses verwendet werden sollte, "''das der ersten Hilfeleistung an erkrankte und verunglückte Personen gewidmet ist''".<ref>Schenkungsbrief von L. A. Nathan an die Stadtgemeinde Fürth vom 20.10.1910 (Registratur der Stadt Fürth)</ref>


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Schon am [[31. März]] [[1912]] wurde das 1. Fürther Sanitätskolonnenhauses eingeweiht. Standort war am Stadtpark an der Nordstraße, heute [[Otto-Seeling-Promenade 7]]. Dem gleichen Stifter verdankten die Bürger weitgehend auch die Beschaffung des ersten Fürther Sanitätsautos, eines Elektromobils, das allerdings wegen technischer Anfälligkeiten die bisherigen Pferdekutschen nicht überflüssig machen konnte.
Schon am [[31. März]] [[1912]] wurde das 1. Fürther Sanitätskolonnenhaus eingeweiht. Standort war am Stadtpark an der Nordstraße, heute [[Otto-Seeling-Promenade 7]]. Dem gleichen Stifter verdankten die Bürger weitgehend auch die Beschaffung des ersten Fürther Sanitätsautos, eines Elektromobils, das allerdings wegen technischer Anfälligkeiten die bisherigen Pferdekutschen nicht überflüssig machen konnte.


Die Finanzierung des damals schon als ''Rettungsdienst'' bezeichneten Unternehmens erfolgte zu je einem Drittel aus eigenen Einnahmen, aus Zuschüssen der Stadt und aus Spendengeldern.
Die Finanzierung des damals schon als ''Rettungsdienst'' bezeichneten Unternehmens erfolgte zu je einem Drittel aus eigenen Einnahmen, aus Zuschüssen der Stadt und aus Spendengeldern.
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===Schwierige Jahre 1914 - 1932===
===Schwierige Jahre 1914 - 1932===
[[Datei:Baracken 26 April 1915.jpg|miniatur|rechts|Barackenlazarett auf der Hard, 1915]]
[[Datei:Baracken 26 April 1915.jpg|miniatur|rechts|Barackenlazarett auf der Hard, 1915]]
Schon bald nach Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]s richtete man im September [[1914]] eine ständige Wache am [[Hauptbahnhof]] ein. In den weiteren Jahren bis [[1918]] folgten 9 Lazarette, davon 2 rotkreuzeigene ''Vereinslazarette''. Viele Freiwillige meldeten sich zum Sanitätsdienst und durchliefen eine Notausbildung, darunter auch [[Liesl Kießling]]. Schon bald kamen in Fürth die ersten Verwundeten an und da es immer mehr wurden, rüstete man behelfsweise auch Möbelwagen und Speditionsfuhrwerke mit Krankentragen aus. Neben dem Barackenlazarett auf der Hard fanden die Verwundeten Aufnahme u.a. im Helm-, Mai-, Pfister- und Rosenschulhaus. Auch das [[Berolzheimerianum]] und die Turnhalle des [[TV Fürth 1860|TV 1860]] dienten als Lazarett. Während des Krieges trafen allein in Fürth 186 Lazarettzüge mit zusammen 51298 Verwundeten ein.
Schon bald nach Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]s richtete man im September [[1914]] eine ständige Wache am [[Hauptbahnhof]] ein. In den weiteren Jahren bis [[1918]] folgten 9 Lazarette, davon 2 rotkreuzeigene ''Vereinslazarette''. Viele Freiwillige meldeten sich zum Sanitätsdienst und durchliefen eine Notausbildung, darunter auch [[Liesl Kießling]]. Schon bald kamen in Fürth die ersten Verwundeten an und da es immer mehr wurden, rüstete man behelfsweise auch Möbelwagen und Speditionsfuhrwerke mit Krankentragen aus. Neben dem Barackenlazarett auf der Hard fanden die Verwundeten Aufnahme u. a. im Helm-, Mai-, Pfister- und Rosenschulhaus. Auch das [[Berolzheimerianum]] und die Turnhalle des [[TV Fürth 1860|TV 1860]] dienten als Lazarett. Während des Krieges trafen allein in Fürth 186 Lazarettzüge mit zusammen 51298 Verwundeten ein.


Nach einem schweren Explosionsunglück im hiesigen [[Pulvermagazin]] am [[27. Juni]] [[1917]] gab es auch in Fürth selbst viele Verwundete und Tote.
Nach einem schweren Explosionsunglück im hiesigen [[Pulvermagazin]] am [[27. Juni]] [[1917]] gab es auch in Fürth selbst viele Verwundete und Tote.
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Dass es trotzdem langsam wieder aufwärts ging, zeigte sich aber auch darin, dass im Januar [[1923]] eine ''Sänger- und Theaterabteilung'' der Sanitätskolonne gegründet wurde. [[1927]] gab es dann wieder 4 Berufssanitäter, die mit vielen Freiwilligen 10 - 20 Krankentransporte pro Tag durchführten.
Dass es trotzdem langsam wieder aufwärts ging, zeigte sich aber auch darin, dass im Januar [[1923]] eine ''Sänger- und Theaterabteilung'' der Sanitätskolonne gegründet wurde. [[1927]] gab es dann wieder 4 Berufssanitäter, die mit vielen Freiwilligen 10 - 20 Krankentransporte pro Tag durchführten.


Am [[10. Juni]] [[1928]] wurde das Rote Kreuz, neben etlichen anderen Hilfsorganisationen, zu einem Großeinsatz bei einem Eisenbahnunglück in Siegelsdorf gerufen. Ein D-Zug war in voller Fahrt entgleist und hatte mehr als hundert Meschen unter den Trümmern begraben.
Am [[10. Juni]] [[1928]] wurde das Rote Kreuz, neben etlichen anderen Hilfsorganisationen, zu einem Großeinsatz bei einem Eisenbahnunglück in Siegelsdorf gerufen. Ein D-Zug war in voller Fahrt entgleist und hatte mehr als hundert Menschen unter den Trümmern begraben.


Die hiesige Kolonne wuchs inzwischen sogar zur zweitgrößten in Mittelfranken heran. [[1930]] erhielt sie den modernsten Krankenkraftwagen Bayerns. Das Besondere war die luftgefüllte Bereifung, eine gefederte Auflage der Krankenliege und ein spezielles Schaltgetriebe.
Die hiesige Kolonne wuchs inzwischen sogar zur zweitgrößten in Mittelfranken heran. [[1930]] erhielt sie den modernsten Krankenkraftwagen Bayerns. Das Besondere war die luftgefüllte Bereifung, eine gefederte Auflage der Krankenliege und ein spezielles Schaltgetriebe.
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Mit Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]es wurden viele der Fürther Sanitäter zur Wehrmacht einberufen. Gleichzeitig wurden verstärkt vor allem weibliche Mitglieder angeworben und ausgebildet. Im September [[1939]] wurde am [[Hauptbahnhof]] wieder eine Fürsorgestelle eingerichtet, die während der Kriegszeit und auch während der ersten Nachkriegsjahre erhalten blieb. In den Kriegsjahren von [[1939]] bis sogar [[1946]] waren Rotkreuzhelferinnen in den Lazaretten im Stadt- und Landbereich Fürth im Einsatz.  
Mit Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]es wurden viele der Fürther Sanitäter zur Wehrmacht einberufen. Gleichzeitig wurden verstärkt vor allem weibliche Mitglieder angeworben und ausgebildet. Im September [[1939]] wurde am [[Hauptbahnhof]] wieder eine Fürsorgestelle eingerichtet, die während der Kriegszeit und auch während der ersten Nachkriegsjahre erhalten blieb. In den Kriegsjahren von [[1939]] bis sogar [[1946]] waren Rotkreuzhelferinnen in den Lazaretten im Stadt- und Landbereich Fürth im Einsatz.  


In der Nacht vor der Eroberung durch die Amerikaner kam es noch einmal zu starkem Artilleriefeuer mit nachfolgenden Bränden an verschiedenen Stellen der Stadt. Unter großen Schwierigkeiten und unter fortdauerndem Beschuss konnten acht Schwwerverletzte mit den Krankenwagen zum Operationsbunker am Stadtpark gebracht werden. Das Kolonnenhaus überstand bis auf einige geringe Gebäudeschäden alle Wirrnisse und Angriffe.
In der Nacht vor der Eroberung durch die Amerikaner kam es noch einmal zu starkem Artilleriefeuer mit nachfolgenden Bränden an verschiedenen Stellen der Stadt. Unter großen Schwierigkeiten und unter fortdauerndem Beschuss konnten acht Schwerverletzte mit den Krankenwagen zum Operationsbunker am Stadtpark gebracht werden. Das Kolonnenhaus überstand bis auf einige geringe Gebäudeschäden alle Wirrnisse und Angriffe.


===Neuanfang nach dem Krieg 1945 - 1960===
===Neuanfang nach dem Krieg 1945 - 1960===
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Im Juni [[1946]] wird die ''Wasserwachtabteilung Fürth'' und im Mai [[1948]] die erste Jugendrotkreuzgruppe Bayerns in Fürth-[[Unterfarrnbach]]/[[Burgfarrnbach]] gegründet. Zu den ständigen Leistungen der Fürther Sanitätswache gehörte seit Dezember [[1948]] auch die Vermittlung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes, die bis zur Umstellung auf eine Großraumvermittlung im Jahre [[1973]] funktionierte.
Im Juni [[1946]] wird die ''Wasserwachtabteilung Fürth'' und im Mai [[1948]] die erste Jugendrotkreuzgruppe Bayerns in Fürth-[[Unterfarrnbach]]/[[Burgfarrnbach]] gegründet. Zu den ständigen Leistungen der Fürther Sanitätswache gehörte seit Dezember [[1948]] auch die Vermittlung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes, die bis zur Umstellung auf eine Großraumvermittlung im Jahre [[1973]] funktionierte.


Immer schwieriger wurden in dieser Zeit die Krankentransporte, weil die sechs Krankenwagen immer mehr Beschädigungen und Mängel aufwiesen. 35% der Fahrzeuge konnten alleine wegen total abgefahrener oder geplatzter Reifen nicht eingesetzt werden. Im Juni [[1950]] wurde ein zusätzlicher Garagenbau im Hof des Kolonnenhauses erstellt, um zumindest die Unterstellungsmöglichkeiten zu verbessern. Auch erkannte man die Notwendigkeit, bei immer dichter werdendem Verkehr die Fahrzeuge des Roten Kreuzes, wie bereits die von Polizei und Feuerwehr, mit einem Sondersignal von Blaulicht und Sirene auszustatten. Dies scheiterte jedoch lange Jahre an den Behörden, die dies für überflüssig erachteten. [[1957]] wurden die Fahrzeuge dann immerhin mit nur nach vorn blinkenden kleinen Blaulichtern versehen.
Immer schwieriger wurden in dieser Zeit die Krankentransporte, weil die sechs Krankenwagen immer mehr Beschädigungen und Mängel aufwiesen. 35 % der Fahrzeuge konnten alleine wegen total abgefahrener oder geplatzter Reifen nicht eingesetzt werden. Im Juni [[1950]] wurde ein zusätzlicher Garagenbau im Hof des Kolonnenhauses erstellt, um zumindest die Unterstellungsmöglichkeiten zu verbessern. Auch erkannte man die Notwendigkeit, bei immer dichter werdendem Verkehr die Fahrzeuge des Roten Kreuzes, wie bereits die von Polizei und Feuerwehr, mit einem Sondersignal von Blaulicht und Sirene auszustatten. Dies scheiterte jedoch lange Jahre an den Behörden, die dies für überflüssig erachteten. [[1957]] wurden die Fahrzeuge dann immerhin mit nur nach vorn blinkenden kleinen Blaulichtern versehen.


Ebenfalls [[1957]], im Juni, wurden zwei Krankenwagen mit UKW-Sprechfunk-Geräten ausgestattet, damit sie ständig erreichbar blieben. Sie waren allerdings zunächst nur mit der Fürther Polizeizentrale verbunden, weil die Mittel für eine rotkreuzeigene Feststation fehlten. [[1958]] wurde dann zwar auf dem Dach des Krankenhauses ein eigener BOS-Funk Sendemast errichtet und auch weitere Sprechfunkgeräte angeschafft, aber es fehlte zuerst an Funkfrequenzen, weshalb Fürth auf eine Warteliste gesetzt wurde.
Ebenfalls [[1957]], im Juni, wurden zwei Krankenwagen mit UKW-Sprechfunk-Geräten ausgestattet, damit sie ständig erreichbar blieben. Sie waren allerdings zunächst nur mit der Fürther Polizeizentrale verbunden, weil die Mittel für eine rotkreuzeigene Feststation fehlten. [[1958]] wurde dann zwar auf dem Dach des Krankenhauses ein eigener BOS-Funk-Sendemast errichtet und auch weitere Sprechfunkgeräte angeschafft, aber es fehlte zuerst an Funkfrequenzen, weshalb Fürth auf eine Warteliste gesetzt wurde.


Die Aufgaben des Roten Kreuzes in Fürth wurden in den fünfziger Jahren immer mehr erweitert. Am [[1. Mai]] [[1955]] beginnt z.B. die ABC-Ausbildung mit anschließender Gründung des ''Strahlenschutzdienstes''. Auch die Unterrichtung von Fahrschülern in Erster Hilfe wird seit Oktober [[1958]] angeboten.  
Die Aufgaben des Roten Kreuzes in Fürth wurden in den fünfziger Jahren immer mehr erweitert. Am [[1. Mai]] [[1955]] beginnt z. B. die ABC-Ausbildung mit anschließender Gründung des ''Strahlenschutzdienstes''. Auch die Unterrichtung von Fahrschülern in Erster Hilfe wird seit Oktober [[1958]] angeboten.  


===Aufbau einer modernen Rettungsorganisation 1960 - 1986===
===Aufbau einer modernen Rettungsorganisation 1960 - 1986===
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Im November [[1972]] wurde in Fürth der erste großräumige Notarzt- und Rettungswagen, der auch die Durchführung verschiedener Intensivmaßnahmen erlaubte, in Betrieb genommen. Schon ein Jahr später verfügte man über drei Notarztwagen mit immer besserer Ausrüstung. Um bei schweren Unfällen auch zur Nachtzeit oder sonntags wirksame Hilfe leisten zu können, wurde ab August [[1974]] das 'Rendezvoussystem' eingeführt. Es sah vor, dass einzelne Rotkreuzärzte zu dieser Zeit in Bereitschaft waren und im Bedarfsfall von zu Hause durch einen Rettungssanitäter abgeholt wurden. Hr. Fritz Geyer hatte dazu im Dezember [[1974]] einen gebrauchten Pkw gestiftet, der von freiwilligen Helfern in ein Einsatzfahrzeug mit Blaulicht, roten Leuchtstreifen und beleuchtbarem Notarzttransparent umgebaut wurde. Schon in den ersten 15 Monaten wurden so rund 600 Einsätze gefahren.
Im November [[1972]] wurde in Fürth der erste großräumige Notarzt- und Rettungswagen, der auch die Durchführung verschiedener Intensivmaßnahmen erlaubte, in Betrieb genommen. Schon ein Jahr später verfügte man über drei Notarztwagen mit immer besserer Ausrüstung. Um bei schweren Unfällen auch zur Nachtzeit oder sonntags wirksame Hilfe leisten zu können, wurde ab August [[1974]] das 'Rendezvoussystem' eingeführt. Es sah vor, dass einzelne Rotkreuzärzte zu dieser Zeit in Bereitschaft waren und im Bedarfsfall von zu Hause durch einen Rettungssanitäter abgeholt wurden. Hr. Fritz Geyer hatte dazu im Dezember [[1974]] einen gebrauchten Pkw gestiftet, der von freiwilligen Helfern in ein Einsatzfahrzeug mit Blaulicht, roten Leuchtstreifen und beleuchtbarem Notarzttransparent umgebaut wurde. Schon in den ersten 15 Monaten wurden so rund 600 Einsätze gefahren.


Lange Jahre hatte das Kolonnenhaus am Stadtpark gute Dienste geleistet. Immer wieder wurde es dazu renoviert und den Erfordernissen angepasst. Allerdings nahm die Raumnot durch das stetige Wachstum des Fürther Roten Kreuzes immer mehr zu. [[1967]] wurden Anbauten erwogen, zeigten aber keine endgültige Lösung auf. Schließlich gaben Spenden, u.a. der Sparkasse, den Anstoß, einen Neubau zu planen. Er entstand auf einem Gelände der [[Untere Fischerstraße|Unteren Fischerstraße]], im ehemaligen Hochwassergebiet, auf dem vor der letzten Pegnitzumleitung das Flussbett gelegen war. Mit der Planung und späteren Durchführung wurden die Architekten E. Wilfert und H. Ditterich beauftragt.
Lange Jahre hatte das Kolonnenhaus am Stadtpark gute Dienste geleistet. Immer wieder wurde es dazu renoviert und den Erfordernissen angepasst. Allerdings nahm die Raumnot durch das stetige Wachstum des Fürther Roten Kreuzes immer mehr zu. [[1967]] wurden Anbauten erwogen, zeigten aber keine endgültige Lösung auf. Schließlich gaben Spenden, u. a. der Sparkasse, den Anstoß, einen Neubau zu planen. Er entstand auf einem Gelände der [[Untere Fischerstraße|Unteren Fischerstraße]], im ehemaligen Hochwassergebiet, auf dem vor der letzten Pegnitzumleitung das Flussbett gelegen war. Mit der Planung und späteren Durchführung wurden die Architekten E. Wilfert und H. Ditterich beauftragt.


Bei den Aushubarbeiten tauchten zwar unerwartete Schwierigkeiten auf - der Schwemmsanduntergrund machte Zusatzarbeiten erforderlich - und es mussten auch viele Spenden eingesammelt werden, darunter eine große Spende von [[Gustav Schickedanz]], aber schließlich konnte das neue Fürther Rotkreuzhaus am [[24. Januar]] [[1976]] an der [[Henri-Dunant-Straße 11]], damals noch Brandenburger Straße, eingeweiht werden. In dem Neubau waren nun alle BRK-Einrichtungen in Fürth vereinigt. Das alte Kolonnenhaus wurde 1981/82 zum Gemeindehaus umgebaut. Der Umbau erfolgte dabei nach modernen Gesichtspunkten und in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege.
Bei den Aushubarbeiten tauchten zwar unerwartete Schwierigkeiten auf - der Schwemmsanduntergrund machte Zusatzarbeiten erforderlich - und es mussten auch viele Spenden eingesammelt werden, darunter eine große Spende von [[Gustav Schickedanz]], aber schließlich konnte das neue Fürther Rotkreuzhaus am [[24. Januar]] [[1976]] an der [[Henri-Dunant-Straße 11]], damals noch Brandenburger Straße, eingeweiht werden. In dem Neubau waren nun alle BRK-Einrichtungen in Fürth vereinigt. Das alte Kolonnenhaus wurde 1981/82 zum Gemeindehaus umgebaut. Der Umbau erfolgte dabei nach modernen Gesichtspunkten und in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege.
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Die Entwicklung der Rettungsorganisation ging aber weiter. Im August [[1977]] wird in Fürth ein Behinderten-Fahrdienst eingerichtet. Im Januar [[1980]] wird das Altenheim an der Würzburger Straße vom Fürther Roten Kreuz übernommen und [[1983]] wird ein Hausnotruf für gebrechliche Menschen vom BRK installiert.
Die Entwicklung der Rettungsorganisation ging aber weiter. Im August [[1977]] wird in Fürth ein Behinderten-Fahrdienst eingerichtet. Im Januar [[1980]] wird das Altenheim an der Würzburger Straße vom Fürther Roten Kreuz übernommen und [[1983]] wird ein Hausnotruf für gebrechliche Menschen vom BRK installiert.


Vom [[15. Januar]] [[1979]] an wurde die Fürther Sanitätswache an die neu errichtete Rettungsleitstelle in Nürnberg angeschlossen, die von da an die zentrale Vermittlung der Einsätze übernahm<ref>Geschichte des Roten Kreuzes in Stadt- und Landkreis Fürth in Bayern, Franz Kimberger, Fürth, 1986</ref>.
Vom [[15. Januar]] [[1979]] an wurde die Fürther Sanitätswache an die neu errichtete Rettungsleitstelle in Nürnberg angeschlossen, die von da an die zentrale Vermittlung der Einsätze übernahm.<ref>Geschichte des Roten Kreuzes in Stadt- und Landkreis Fürth in Bayern, Franz Kimberger, Fürth, 1986</ref>
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Henri-Dunant-Str. 11, 90762 Fürth
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Telefon: 0911 / 77 98 1-0
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