24.154
Bearbeitungen
K (→Leben) |
|||
Zeile 38: | Zeile 38: | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Benno Berneis wurde am [[9. Mai]] [[1883]] als Sohn des jüdischen Fabrikbesitzers [[Albert Berneis]] ([[1853]] - [[1924]]) und dessen Frau Betty Berneis, geb. Neubauer | Benno Berneis wurde am [[9. Mai]] [[1883]] als Sohn des jüdischen Fabrikbesitzers [[Albert Berneis]] ([[1853]] - [[1924]]) und dessen Frau Betty Berneis, geb. Neubauer ([[1862]] - [[1935]]) in Fürth geboren. Sein Vater hatte [[1875]] zusammen mit seinem Onkel [[Louis Berneis]] ([[1854]] - [[1930]]) die Fürther [[Schuhfabrik B. Berneis]] gegründet, aus der [[1892]] die Vereinigten Fränkischen Schuhfabriken entstanden. Nach dem Besuch der Volksschule war Benno Berneis anschließend Schüler am [[Heinrich-Schliemann-Gymnasium|Humanistischen Gymnasium]] in Fürth. Dort war er auch Mitglied der Schülerverbindung [[Abituria]]. | ||
[[Datei:Benno Berneis 1901.jpg|miniatur|Benno Berneis während seiner Militärdienstzeit [[1901]]]] | [[Datei:Benno Berneis 1901.jpg|miniatur|Benno Berneis während seiner Militärdienstzeit [[1901]]]] | ||
Nach seiner Militärdienstzeit als Einjährig-Freiwilliger beim 1. Chevaulegers-Regiment in [[Nürnberg]] begann er [[1902]] sein Studium in München an der gerade gegründeten, neuen Zeichenschule von Moritz Heymann ([[1870]] - [[1937]]), einem Impressionisten aus Breslau. [[1905]] wechselte Benno Berneis seinen Studienort mit dem Umzug nach Berlin. Dort studierte er Malerei bei Max Liebermann ([[1847]] - [[1935]]), Lovis Corinth ([[1858]] - [[1925]]) und Max Slevogt ([[1868]] - [[1932]]), die zu den bedeutendsten Vertretern des deutschen Impressionismus zählen. Besonders Slevogt schien Berneis als Mentor gedient zu haben, wie es aus den Briefen des Nachlasses von Berneis hervorgeht<ref>Briefe von Max Slevogt an Benno Berneis, Sammelmappe in der Berlinerischen Galerie, Berlin</ref> | Nach seiner Militärdienstzeit als Einjährig-Freiwilliger beim 1. Chevaulegers-Regiment in [[Nürnberg]] begann er [[1902]] sein Studium in München an der gerade gegründeten, neuen Zeichenschule von Moritz Heymann ([[1870]] - [[1937]]), einem Impressionisten aus Breslau. [[1905]] wechselte Benno Berneis seinen Studienort mit dem Umzug nach Berlin. Dort studierte er Malerei bei Max Liebermann ([[1847]] - [[1935]]), Lovis Corinth ([[1858]] - [[1925]]) und Max Slevogt ([[1868]] - [[1932]]), die zu den bedeutendsten Vertretern des deutschen Impressionismus zählen. Besonders Slevogt schien Berneis als Mentor gedient zu haben, wie es aus den Briefen des Nachlasses von Berneis hervorgeht.<ref>Briefe von Max Slevogt an Benno Berneis, Sammelmappe in der Berlinerischen Galerie, Berlin</ref> | ||
Am [[13. November]] [[1906]] heiratete Benno Berneis in Berlin die jüdische Schauspielerin Betty Meyer, von der er sich jedoch bereits im Dezember [[1908]] wieder hatte scheiden lassen. Am [[16. November]] [[1915]] heiratete er erneut, während eines Heimaturlaubs in Berlin, die jüdische Schauspielerin Gertrud Martersteig, geb. Eysoldt | Am [[13. November]] [[1906]] heiratete Benno Berneis in Berlin die jüdische Schauspielerin Betty Meyer, von der er sich jedoch bereits im Dezember [[1908]] wieder hatte scheiden lassen. Am [[16. November]] [[1915]] heiratete er erneut, während eines Heimaturlaubs in Berlin, die jüdische Schauspielerin Gertrud Martersteig, geb. Eysoldt ([[1870]] - [[1955]]), mit der er bereits den fünfjährigen Sohn Peter Berneis ([[1910]] - [[1985]]) hatte. | ||
Während seiner Studienzeit in Berlin stellte Benno Berneis für sich selbst schnell fest, wo er nach dem Studium weiterhin leben und arbeiten wollte - nämlich in Berlin zusammen mit namhaften Künstlern des Impressionismus und Expressionismus. [[1912]] stellte er in der Bremer Kunsthalle seine Bilder aus, dessen Direktor Gustav Pauli ihn bereits als "Meister" titulierte, dessen Vita man dem Publikum kaum noch beschreiben müsste, da er ja "so bekannt" sei. Weiterhin wurden [[1914]] seine Bilder zusammen mit Werken des Bildhauers August Gaul und des Malers Hans Michaelson in einer Ausstellung in dem renommierten Kunstsalon des bekannten jüdischen Verlegers und Galeristen Paul Cassirer gezeigt. | Während seiner Studienzeit in Berlin stellte Benno Berneis für sich selbst schnell fest, wo er nach dem Studium weiterhin leben und arbeiten wollte - nämlich in Berlin zusammen mit namhaften Künstlern des Impressionismus und Expressionismus. [[1912]] stellte er in der Bremer Kunsthalle seine Bilder aus, dessen Direktor Gustav Pauli ihn bereits als "Meister" titulierte, dessen Vita man dem Publikum kaum noch beschreiben müsste, da er ja "so bekannt" sei. Weiterhin wurden [[1914]] seine Bilder zusammen mit Werken des Bildhauers August Gaul und des Malers Hans Michaelson in einer Ausstellung in dem renommierten Kunstsalon des bekannten jüdischen Verlegers und Galeristen Paul Cassirer gezeigt. | ||
Im gleichen Jahr beteiligte sich Benno Berneis [[1914]] an der Abspaltung der "[https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Secession Berliner Sezession]" zur neu gegründeten Künstlergruppe "[https://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Secession Freie Sezession]" rund um Max Liebermann. Die Trennung erfolgte auf Grund von inhaltlichen Verwerfungen einzelner Künstler. Der 30-jährige Berneis zählte zwar zu diesem Zeitpunkt noch zu den "Nachwuchskräften", wurde aber von den anderen Künstlerkollegen selbstverständlich aufgenommen. Per Losverfahren, wie es die Satzung der "Freien Sezession" vorsah, wurde Berneis mit 14 weiteren Künstlern in den Gründungsvorstand bestimmt. Neben Berneis waren noch bekannte Künstler im Vorstand vertreten, wie z.B. Barlach, Beckmann, Gaul, Lehmbruck, Liebermann, Slevogt, Trübner, van de Velde und Zille. | Im gleichen Jahr beteiligte sich Benno Berneis [[1914]] an der Abspaltung der "[https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Secession Berliner Sezession]" zur neu gegründeten Künstlergruppe "[https://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Secession Freie Sezession]" rund um Max Liebermann. Die Trennung erfolgte auf Grund von inhaltlichen Verwerfungen einzelner Künstler. Der 30-jährige Berneis zählte zwar zu diesem Zeitpunkt noch zu den "Nachwuchskräften", wurde aber von den anderen Künstlerkollegen selbstverständlich aufgenommen. Per Losverfahren, wie es die Satzung der "Freien Sezession" vorsah, wurde Berneis mit 14 weiteren Künstlern in den Gründungsvorstand bestimmt. Neben Berneis waren noch bekannte Künstler im Vorstand vertreten, wie z. B. Barlach, Beckmann, Gaul, Lehmbruck, Liebermann, Slevogt, Trübner, van de Velde und Zille. | ||
Sein Talent blieb in der Kunstwelt nicht verborgen. So schrieben einschlägig bekannte Zeitschriften folgendes über seine Werke: | Sein Talent blieb in der Kunstwelt nicht verborgen. So schrieben einschlägig bekannte Zeitschriften folgendes über seine Werke: |