Thomas Kleinlein: Unterschied zwischen den Versionen

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|Nachname=Kleinlein
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|Geburtstag=6. November
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|Geburtsjahr=1893
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'''Thomas Kleinlein''' (geb. [[6. November]] [[1893]] in [[Stadeln]]; gest. [[19. April]] [[1982]] in [[Stadeln]]), war [[Beruf::Bürgermeister]] von [[Stadeln]] nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]].
{{Auszeichnung
|Auszeichnung=Straßenbenennung
|VerleihungAm=1993
|AuszeichnungBemerkung=in Stadeln
}}
{{Auszeichnung
|Auszeichnung=Ehrenbürger der Gemeinde Stadeln
|VerleihungAm=1976
|AuszeichnungBemerkung=Erster und einziger Ehrenbürger Stadelns
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{{Familie
|Person=Georg Kleinlein
|Verwandtschaftsgrad=Sohn
}}
{{Familie
|Person=Michael Kleinlein
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{{Familie
|Person=Günther Kleinlein
|Verwandtschaftsgrad=Enkel
}}
{{Familie
|Person=Anna Kleinlein, geb. Auer
|Verwandtschaftsgrad=Ehefrau
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{{Familie
|Person=Frieda Kleinlein
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}}
{{Familie
|Person=Anna Barbara Kleinlein
|Verwandtschaftsgrad=Schwester
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{{Familie
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{{Familie
|Person=Friederike Sybilla Kleinlein
|Verwandtschaftsgrad=Mutter
}}
'''Thomas Kleinlein''' (geb. [[6. November]] [[1893]] in [[Stadeln]]; gest. [[19. April]] [[1982]] in [[Stadeln]]), war parteiloser [[Bürgermeister]] von [[Stadeln]] nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. Kleinlein war Zeit seines Lebens bekennender Christ und arbeitete aktiv in der Kirchengemeinde und Vorstand mit.  


== Leben ==
== Leben ==
Aufgewachsen auf dem elterlichen Hof in Stadeln, stand er im Ersten Weltkrieg ohne Unterbrechung von [[1914]] bis [[1918]] an der Front. Er erhielt das Eiserne Kreuz I. und [[Auszeichnung::Eisernes Kreuz II. Klasse|II. Klasse]] und das Verdienstkreuz. Im Jahr [[1928]] wurde er erstmals in den Gemeinderat gewählt. Nach einer schweren Zeit im Dritten Reich und im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], in der er sogar kurz von der SA Stadeln inhaftiert wurde, kehrte er [[1948]] in die Kommunalpolitik zurück, als man ihn vertrauensvoll zum Bürgermeister gewählt hatte. Das Amt hatte er 18 Jahre bis [[1966]] inne.
Aufgewachsen auf dem elterlichen Hof in Stadeln, stand er im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] ohne Unterbrechung von [[1914]] bis [[1918]] an der Front. Er erhielt das [[Eisernes Kreuz I. Klasse|Eiserne Kreuz I.]] und [[Eisernes Kreuz II. Klasse|II. Klasse]] und das Verdienstkreuz. Im Jahr [[1928]] (andere Quellen sprechen von 1921) wurde er erstmals in den Gemeinderat gewählt. Aufgrund seiner aktiven Tätigkeiten im Rahmen seines Glaubens bekam er während des Nationalsozialismus zunehmend Schwierigkeiten. So hielt er 1937 der sog. "Führerideologie" entgegen: ''Bleibt treu eurem alten Gott. Denn niemand kann einen anderen Grund legen als den, der gelegt ist: Jesus Christus. Er allein!''<ref>fn: Stadelner Patriot. In: Fürther Nachrichten von 1993 (Druckausgabe) HFN</ref> Nach einer schweren Zeit im Dritten Reich und im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], in der er kurzzeitig von der SA Stadeln sogar inhaftiert wurde, kehrte er als parteiloser Kandidat Mai [[1948]] in die Kommunalpolitik zurück. Am 1. Mai 1948 wurde er zum Bürgermeister in Stadeln gewählt, zu einer Zeit als Stadeln noch nicht eingemeindet war. Das Amt hatte er bis [[1966]] inne, insgesamt also drei Wahlperioden (18 Jahre). 1966 trat er schließlich altersbedingt nicht mehr an. Sein Nachfolger bis zur Eingemeindung [[1972]] wurde Wilhelm Müller.  


Zu seinem 70. Geburtstag wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Band des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutchland überreicht. [[1966]] erhielt er zudem als erster Kommunalpolitiker die Verdienstmedaille in Silber für besondere Verdienste auf dem Gebiet der kommunalen Selbstverwaltung. Damit wurde insbesondere gewürdigt, dass er in den schwierigen Zeiten nach dem Zusammenbruch in selbstloser Weise bereit war, an die Spitze der Gemeinde zu treten, einer Zeit, in der man sich nicht auf eine intakte und umfassende Gesetzgebung oder auf 'Weisungen von oben' stützen konnte.
In seiner Amtszeit war er maßgeblich an der Schaffung einer eigenen Wasserversorgung und Kanalisation, der Ansiedlung von Industriebetrieben und der Ausweitung des Straßennetzwerkes, an der Erstellung der Schulhauserweiterung und der Schaffung eines zusätzlichen Kindergartens beteiligt. Während dieser Zeit war er auch an der Errichtung des Stadelner Rathauses mit beteiligt. Besonders der rasche Bevölkerungswachstum durch den Zustrom der ehem. deutschen Bevölkerung aus den östlichen Gebieten des Deutschen Reiches führten zu einem raschen Aufstieg und zu einer deutlichen Steigerung der Bevölkerungszahl Stadelns. Mit der Ansiedlung von Wohnungen durch die gewerkschaftsnahe Baugenossenschaft "Neue Heimat" konnte die Ansiedlung der neuen Bevölkerungsgruppen erreicht werden.  


In seiner Amtszeit war er maßgeblich an der Schaffung einer eigenen Wasserversorgung, der Ansiedlung guter Industriebetriebe, an der Erstellung des Schulhaus-Neubaus und des Kindergartens beteiligt. Lange Jahre war er als Kirchenvorsteher und Kirchenpfleger in der [[Christuskirche|Kirchengemeinde Stadeln]] tätig und war über 10 Jahre Mitglied der Verwaltung der Gesamtkirchengemeinde Fürth. Verschiedenen Ortsvereinen gehörte er als Ehrenvorstand oder in diversen Ausschüssen an.
Lange Jahre war er als Kirchenvorsteher und Kirchenpfleger in der [[Christuskirche|Kirchengemeinde Stadeln]] tätig und war über zehn Jahre Mitglied der Verwaltung der Gesamtkirchengemeinde Fürth. Verschiedenen Ortsvereinen gehörte er als Ehrenvorstand oder in diversen Ausschüssen an. [[1976]] kandidierte er nicht mehr als Amtmann für den Kirchenvorstand mit den Worten: ''Das Alter ist da, der Amtmann weiß mehr als ich''. Zum Abschied wurde Kleinlein als "erster und einzige Ehrenbürger der Gemeinde Stadeln" ernannt.
 
== Auszeichnungen ==
Zu seinem 70. Geburtstag wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Band des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. Die Initiative hierzu hatte die Kirchengemeinde gegeben. [[1966]] erhielt er zudem als erster Kommunalpolitiker die Verdienstmedaille in Silber für besondere Verdienste auf dem Gebiet der kommunalen Selbstverwaltung. Damit wurde insbesondere gewürdigt, dass er in den schwierigen Zeiten nach dem Zusammenbruch in selbstloser Weise bereit war, an die Spitze der Gemeinde zu treten, einer Zeit, in der man sich nicht auf eine intakte und umfassende Gesetzgebung oder auf 'Weisungen von oben' stützen konnte.
 
Von der Stadt Fürth wurde anläßlich der 100. Wiederkehr des Geburtstages [[1993]] im Ortsteil [[Stadeln]] die Verbindungsstraße von der [[Hans-Sachs-Straße]] mit der [[Steinacher Straße]] nach dem ehemaligen Stadelner Bürgermeister benannt.
 
== Sonstiges ==
Als [[1972]] [[Stadeln]] im Rahmen der Gebietsreform zur Stadt Fürth [[Eingemeindungen|eingemeindet]] wurde, war der amtierende Bürgermeister Stadelns krankheitsbedingt verhindert. Zur Feierstunde wurde stattdessen der Altbürgermeister Kleinlein eingeladen, der die Einladung annahm und auch an der Feierlichkeit im Rathaus teilnahm. Als "Ehrenbürger" übernahm er noch weitere Funktionen. So wurde er regelmäßig von der Stadt Fürth zu offiziellen Empfängen oder Veranstaltungen eingeladen, so auch zur Verleihung der [[Goldene Bürgermedaille|Goldenen Bürgermedaille]] der Stadt Fürth [[1975]] an [[Henry Kissinger]]. 


== Lokalberichterstattung ==
== Lokalberichterstattung ==
* ''Bürgermeister Kleinlein 70 Jahre''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 6. November 1963
* ''Bürgermeister Kleinlein 70 Jahre''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 6. November 1963
* ''Hohe Auszeichnung''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 29. September 1966
* ''Hohe Auszeichnung''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 29. September 1966
* fn: ''Stadelner Patriot - Gedenkveranstaltung erinnert an Bürgermeister Thomas Kleinlein''. In: [[Fürther Nachrichten]] 1993


==Siehe auch==
==Siehe auch==
* [[Stadeln]]
* [[Stadeln]]
* [[Thomas-Kleinlein-Straße]]
* [[Christuskirche]]
* [[Christuskirche]]
* [[Günther Kleinlein]]
==Einzelnachweise==
<references/>
== Bilder ==
{{Bilder dieser Person}}
[[Kategorie:Politik]]
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