Georg Peßler: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Georg Peßler''' ist der letzte Pfarrer in einer Reihe von mehreren Jahrhunderten, der als Pfarrer von Peter und Paul in Poppenreuth und Probst von St. Sebald in Nürnberg beide Pfarreien innehatte. In der Nachfolgezeit sind die beiden Gemeinden endgültig getrennt. Vergessen die Streitigkeiten, die 100 Jahre zuvor sogar die Kurie in Rom beschäftigten.
'''Georg Peßler''' ist der letzte Pfarrer in einer Reihe von mehreren Jahrhunderten, der als Pfarrer von Peter und Paul in Poppenreuth und Probst von St. Sebald in Nürnberg beide Pfarreien innehatte. In der Nachfolgezeit sind die beiden Gemeinden endgültig getrennt. Vergessen die Streitigkeiten, die 100 Jahre zuvor sogar die Kurie in Rom beschäftigten.
Mit Peßler zieht die Reformation nicht nur in Nürnberg ein, auch Poppen-reuth wird evangelisch. Die Verbundenheit Peßlers zu dem alten Mutterkirchort im Knoblauchsland wird am Ende seines Lebens noch einmal deutlich. Er lässt sich 1536 im Chor von St. Peter und Paul begraben.
Mit Peßler zieht die Reformation nicht nur in Nürnberg ein, auch Poppenreuth wird evangelisch. Die Verbundenheit Peßlers zu dem alten Mutterkirchort im Knoblauchsland wird am Ende seines Lebens noch einmal deutlich. Er lässt sich 1536 im Chor von St. Peter und Paul begraben.


==Leben und Wirken ==
==Leben und Wirken ==


Etwa um das Jahr 1480 muss Georg Peßler in Nürnberg geboren worden sein. Während seiner Ausbildung kam er viel herum, studierte in Wien, Ingolstadt und zuletzt auch an der jungen sächsischen Universität in Wittenberg. Letztgenannte Universität war gerade 1502 von Friedrich dem Weisen gegründet worden. Da Peßler ein verhältnismäßig langes Studium erst 1514 mit dem „Doctor utriusque juris“ (also beider Rechte Doktor, dem kirchlichen und dem weltlichen) abschloss, dürfte er auch Martin Luther kennen gelernt haben. Jedenfalls gehörte er nach seiner Ernennung zum Probst in Nürnberg und Pfarrer in Poppenreuth zu einem Kreis überzeugter Lutherfreunde.
Etwa um das Jahr 1480 muss Georg Peßler in Nürnberg geboren worden sein. Der Vater war Amtmann für den Sebalder Wald <ref> Friedrich Wachter: General-Personal-Schematismus der Erzdiözese Bamberg 1007-1907; Bamberg 1908; Seite 42 [[http://digital.bib-bvb.de/view/bvbsingle/single.jsp?dvs=1491579117386~673&locale=de_DE&VIEWER_URL=/view/bvbsingle/single.jsp?&DELIVERY_RULE_ID=39&bfe=view/action/singleViewer.do?dvs=&frameId=1&usePid1=true&usePid2=true  online abrufbar]]</ref>.
Während seiner Ausbildung kam er viel herum, studierte in Wien, Ingolstadt und zuletzt auch an der jungen sächsischen Universität in Wittenberg. Letztgenannte Universität war gerade 1502 von Friedrich dem Weisen gegründet worden. Da Peßler ein verhältnismäßig langes Studium erst 1514 mit dem „Doctor utriusque juris“ (also beider Rechte Doktor, dem kirchlichen und dem weltlichen) abschloss, dürfte er auch Martin Luther kennen gelernt haben. Jedenfalls gehörte er nach seiner Ernennung zum Probst in Nürnberg und Pfarrer in Poppenreuth zu einem Kreis überzeugter Lutheranhänger. Seinen Investitureid als neu ernannter Propst leistete Peßler am 29. Dezember 1521 <ref>ebenda</ref>.


Im Februar 1524 hielt er die erste Taufe in deutscher Sprache auf Nürnberger Gebiet. Als dann im Juni 1524 gar noch der Kelch den Gläubigen beim Abendmahl gereicht wurde, war das Maß gegen Peßler voll. Das kirchliche Gericht des Bischofs von Bamberg enthob ihn wegen kirchenspalterischen Ungehorsams aller Ämter (excommunicatio major). Doch da war die Reformation schon zu weit vorangeschritten. Der Rat der Stadt maß solchen Entscheidungen keine Bedeutung mehr bei. Ein Jahr später – 1525 und damit im gleichen Jahr wie Martin Luther – heiratete Georg Peßler Margaretha Schultheiß.
Am Martinstag 1524 "''täufete er deutsch''" <ref>ebenda</ref>, d.h. er hielt damit die erste Taufe in deutscher Sprache auf Nürnberger Gebiet. Als dann im Juni 1524 gar noch der Kelch den Gläubigen beim Abendmahl gereicht wurde, war das Maß gegen Peßler voll. Das kirchliche Gericht des Bischofs von Bamberg enthob ihn wegen kirchenspalterischen Ungehorsams aller Ämter (excommunicatio major). Doch da war die Reformation schon zu weit vorangeschritten. Der Rat der Stadt maß solchen Entscheidungen keine Bedeutung mehr bei. Ein Jahr später – 1525 und damit im gleichen Jahr wie Martin Luther – heiratete Georg Peßler Margaretha Schultheiß.


[[Datei: Baudatum 1522.jpg|thumb|left| Baudatum 1522]]
[[Datei: Baudatum 1522.jpg|thumb|left| Baudatum 1522]]
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