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==Fronmüllerchronik== | ==Fronmüllerchronik== | ||
:''Am 27. September 1601 lagen 600 westphälische Reiter, die der Herzog von Kleve und Jülich dem Kaiser schickte, in Fürth und Umgegend. Ihr Oberst war ein Graf von Solms. War nach damaligen Berichten „ein unnützes und räuberisches Volk"; es zog nach Ungarn und that auf dem Durchzuge dem Lande großen Schaden. - In gleichem Jahre bildeten 14 markgräfliche Schneidermeister unter dem Schutze des Markgrafen die erste Zunft in Fürth. Die Zahl der Schneidermeister war überhaupt eine unverhältmäßig große, nämlich mit den domprobsteilichen und Nürnbergern zusammen 23; möglicherweise waren sie mit Militärarbeit betraut; das örtliche Bedürfniß hätte sie unmöglich nähren können. Nach den übrigens viel zu geringen Angaben des Meistersängers Jakob Feßlein, der damals Teppichmacher in Fürth war, zählte Fürth damals nur 321 christliche und 22 jüdische Familien. Die ganze Bevölkerung mag mit Zurechnung der Knechte, Gesellen, Lehrlinge und Mägde etwas über 2000 Köpfe betragen haben. Von Handelsgewerbleuten waren damals schon hier: 11 Weber, 7 Bortenwirker, 6 Messingschläger, 3 Goldschmidte, 3 Gürtler (Ringmacher), 2 Spiegelmacher, 1 Perlenmacher, 1 Nadler, 1 Beutelringmacher, 1 Pergamentmacher. Bäcker und Bierbrauer waren es je 9. Daß auf das Trinken damals schon gut gehalten wurde, geht aus der großen Anzahl von Wein- und Bierwirthen hervor, deren es 35 waren. Metzger waren es 8, Schlosser 8, Schuster 7, Zimmerleute 6, Büttner 6, Fischer 5 u. s. w. - Die große Zahl der Backöfen - 39 - erklärt sich daraus, daß damals die vielen Bauern und Pächter ihr Brod selbft bucken. - Die Israeliten begannen damals, da zu einem öffentlichen Gebet (Minjan) wenigstens 10 Personen männlichen Geschlechtes gehören, ihren Privatgottesdienst.''<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1871, S. 54 f</ref> | :''Am 27. September 1601 lagen 600 westphälische Reiter, die der Herzog von Kleve und Jülich dem Kaiser schickte, in Fürth und Umgegend. Ihr Oberst war ein Graf von Solms. War nach damaligen Berichten „ein unnützes und räuberisches Volk"; es zog nach Ungarn und that auf dem Durchzuge dem Lande großen Schaden. - In gleichem Jahre bildeten 14 markgräfliche [[Schneidermeister]] unter dem Schutze des Markgrafen die erste Zunft in Fürth. Die Zahl der Schneidermeister war überhaupt eine unverhältmäßig große, nämlich mit den domprobsteilichen und Nürnbergern zusammen 23; möglicherweise waren sie mit Militärarbeit betraut; das örtliche Bedürfniß hätte sie unmöglich nähren können. Nach den übrigens viel zu geringen Angaben des Meistersängers [[Jakob Feßlein]], der damals Teppichmacher in Fürth war, zählte Fürth damals nur 321 christliche und 22 jüdische Familien. Die ganze Bevölkerung mag mit Zurechnung der Knechte, Gesellen, Lehrlinge und Mägde etwas über 2000 Köpfe betragen haben. Von Handelsgewerbleuten waren damals schon hier: 11 Weber, 7 Bortenwirker, 6 Messingschläger, 3 Goldschmidte, 3 Gürtler (Ringmacher), 2 Spiegelmacher, 1 Perlenmacher, 1 Nadler, 1 Beutelringmacher, 1 Pergamentmacher. Bäcker und Bierbrauer waren es je 9. Daß auf das Trinken damals schon gut gehalten wurde, geht aus der großen Anzahl von Wein- und Bierwirthen hervor, deren es 35 waren. Metzger waren es 8, Schlosser 8, Schuster 7, Zimmerleute 6, Büttner 6, Fischer 5 u. s. w. - Die große Zahl der Backöfen - 39 - erklärt sich daraus, daß damals die vielen Bauern und Pächter ihr Brod selbft bucken. - Die Israeliten begannen damals, da zu einem öffentlichen Gebet (Minjan) wenigstens 10 Personen männlichen Geschlechtes gehören, ihren Privatgottesdienst.''<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1871, S. 54 f</ref> | ||
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