Wilhelm Löhe: Unterschied zwischen den Versionen

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== Theologische Akzente ==
== Theologische Akzente ==
Die [[1845]] erschienenen Drei Bücher von der Kirche beleben im entstehenden Neuluthertum die Diskussion um das Wesen von Kirche. Schon [[1847]] veröffentlichte der Erlanger Franz Delitzsch seine Vier Bücher von der Kirche explizit in Bezug auf das Löhe-Werk. Löhe ging es, wie er Delitzsch schreibt, in seinem Buch darum, »[...] in der Zerrissenheit der Kirche denjenigen Fleck aufzuzeigen, wo die Wahrheit ihr völligstes Zeugnis gibt" Und: "[...] in den Bekenntnissen unserer Väter [haben wir] [...] den historischen Boden wieder gefunden [...], auf welchem wir fortschreiten können«. Die lutherische Kirche aber ist dabei die einigende »Mitte der Konfessionen«.
Die [[1845]] erschienenen ''„Drei Bücher von der Kirche“'' belebten im entstehenden Neuluthertum die Diskussion um das Wesen von Kirche. Schon [[1847]] veröffentlichte der Erlanger Franz Delitzsch seine ''„Vier Bücher von der Kirche“'' explizit in Bezug auf das Löhe-Werk. Löhe ging es, wie er Delitzsch schreibt, in seinem Buch darum,''„[...] in der Zerrissenheit der Kirche denjenigen Fleck aufzuzeigen, wo die Wahrheit ihr völligstes Zeugnis gibt“''. Und: ''„[...] in den Bekenntnissen unserer Väter [haben wir] [...] den historischen Boden wieder gefunden [...], auf welchem wir fortschreiten können“''. Die lutherische Kirche aber ist dabei die einigende »Mitte der Konfessionen«.


Löhe wandte sich gegen einen Unionismus in der Evangelischen Kirche; er unterschied stark zwischen reformiert und lutherisch. Sein Biograph Friedrich Wilhelm Kantzenbach hat auf Mißverständlichkeiten hingewiesen. Löhes Ekklesiologie beispielsweise mit einer an Cyprian angelehnten Forderung, dass »jeder, welcher zur unsichtbaren Kirche zu gehören wünscht, auch zur sichtbaren gehören müsse«, blieb nicht unbestritten.
Löhe wandte sich gegen einen Unionismus in der Evangelischen Kirche; er unterschied stark zwischen ''reformiert'' und ''lutherisch''. Sein Biograph Friedrich Wilhelm Kantzenbach hat auf Mißverständlichkeiten hingewiesen. Löhes Ekklesiologie beispielsweise mit einer an Cyprian angelehnten Forderung, daß ''»jeder, welcher zur unsichtbaren Kirche zu gehören wünscht, auch zur sichtbaren gehören müsse«'', blieb nicht unbestritten.


Schließlich geriet Löhe mit seinem Verständnis vom Amt, das er als begründenden Ausgangspunkt der Gemeinde, nicht ihr Resultat, sah, dann noch mit Oberkonsistorialpräsident Adolf Harleß aneinander - wurde von diesem aber rasch wieder in die Kirche eingebunden.
Schließlich geriet Löhe mit seinem Verständnis vom Amt, das er als begründenden Ausgangspunkt der Gemeinde, nicht ihr Resultat, sah, dann noch mit Oberkonsistorialpräsident Adolf Harleß aneinander, wurde von diesem aber rasch wieder in die Kirche eingebunden.


In praktischer Konsequenz versuchte Löhe, die altlutherische Liturgie wiederzubeleben, akzentuierte den Begriff der Kirchenzucht neu und griff selbst (und auch mittels seiner zunehmenden Anhängerschar) oft in das kirchenpolitische Tagesgeschehen ein. So wird auf ihn die ab [[1853]] bestehende Selbstbezeichnung der evangelischen Kirche Bayerns als »evangelisch-lutherisch« zurückgeführt (Schumann).
In praktischer Konsequenz versuchte Löhe, die altlutherische Liturgie wiederzubeleben, akzentuierte den Begriff der Kirchenzucht neu und griff selbst (und auch mittels seiner zunehmenden Anhängerschar) oft in das kirchenpolitische Tagesgeschehen ein. So wird auf ihn die ab [[1853]] bestehende Selbstbezeichnung der evangelischen Kirche Bayerns als »evangelisch-lutherisch« zurückgeführt (Schumann).
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