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== Schlagrahmdampfer == | == Schlagrahmdampfer == | ||
[[Datei:1935 Vitzethum.jpg|thumb|left|Schlagrahmdampfer am Ludwigskanal bei Poppenreuth 1935]] | |||
In der Erinnerung der Fürther haben sich vor allem die Schlagrahmdampfer gehalten. Diese gehen zurück auf den Bamberger Lohnschiffer Weihermann, der 1906 eine Art Wassertaxi zwischen der Schleuse 80 in Doos und 81 bei Kronach einrichtete. Für 20 Pfennig war dies ein erschwingliches Vergnügen für Fürther und Nürnberger. 1913 folgte Kapitän Ebert aus Klingenberg, der die gleiche Strecke mit einem Motorboot für 200 Personen befuhr. Die vierzigminütige Fahrt kostete bei ihm 30 Pfennig. Nach dem ersten Weltkrieg beschaffte der Gastwirt Memmert aus Kronach schließlich das Holz-Treidelschiff "Zille", mit dem er den Verkehr auf der gleichen Strecke wieder aufnahm. Die Qualität und die Preise seines Gasthofs kamen an und so wurde aus dem Taxi schnell ein Zubringer für sein Lokal. Immer mehr Passagiere machten eine Vergrößerung der Kapazitäten nötig, und ein Motorschiff mit 120 Plätzen, das er am 25. Juni 1925 auf den Namen "Antonia"<ref>Namensgebung zu Ehren der bayerischen Kronprinzengattin [https://de.wikipedia.org/wiki/Antonia_von_Luxemburg Antonia von Luxemburg] (nach Liedel/Dollhopf)</ref> taufte, ersetzte das bisherige Treidelboot. [[1927]] folgten noch zwei weitere Schiffe: "Karl"<ref>Benennung vmtl. nach dem Senior des Kronacher Gasthof- und Fahrgastschiffsunternehmens Karl Memmert (nach Thomas Schreiner))</ref> mit 150 und "Hansi"<ref>Schiffsname nach dem Sohn von Hans Weigel, Hansi W., geb. ca. 1926, gest. im 2. Weltkrieg ca. 1943 (nach Liedel/Dollhopf)</ref> mit 60 Plätzen. Das Schiff "Hansi" - vom Starnberger See nach Kronach überführt<ref>Herbert Liedel, Helmut Dollhopf: "Der alte Kanal - damals und heute". Stürtz Verlag, Würzburg, 1981, S. 29</ref> - gehörte bereits Hans Weigel aus Großgründlach, dessen Bruder Peter Weigel (?) durch Heirat in den Besitz des Gasthofs Memmert kam und ihn in [[Gasthof Weigel]] umtaufte. | In der Erinnerung der Fürther haben sich vor allem die Schlagrahmdampfer gehalten. Diese gehen zurück auf den Bamberger Lohnschiffer Weihermann, der 1906 eine Art Wassertaxi zwischen der Schleuse 80 in Doos und 81 bei Kronach einrichtete. Für 20 Pfennig war dies ein erschwingliches Vergnügen für Fürther und Nürnberger. 1913 folgte Kapitän Ebert aus Klingenberg, der die gleiche Strecke mit einem Motorboot für 200 Personen befuhr. Die vierzigminütige Fahrt kostete bei ihm 30 Pfennig. Nach dem ersten Weltkrieg beschaffte der Gastwirt Memmert aus Kronach schließlich das Holz-Treidelschiff "Zille", mit dem er den Verkehr auf der gleichen Strecke wieder aufnahm. Die Qualität und die Preise seines Gasthofs kamen an und so wurde aus dem Taxi schnell ein Zubringer für sein Lokal. Immer mehr Passagiere machten eine Vergrößerung der Kapazitäten nötig, und ein Motorschiff mit 120 Plätzen, das er am 25. Juni 1925 auf den Namen "Antonia"<ref>Namensgebung zu Ehren der bayerischen Kronprinzengattin [https://de.wikipedia.org/wiki/Antonia_von_Luxemburg Antonia von Luxemburg] (nach Liedel/Dollhopf)</ref> taufte, ersetzte das bisherige Treidelboot. [[1927]] folgten noch zwei weitere Schiffe: "Karl"<ref>Benennung vmtl. nach dem Senior des Kronacher Gasthof- und Fahrgastschiffsunternehmens Karl Memmert (nach Thomas Schreiner))</ref> mit 150 und "Hansi"<ref>Schiffsname nach dem Sohn von Hans Weigel, Hansi W., geb. ca. 1926, gest. im 2. Weltkrieg ca. 1943 (nach Liedel/Dollhopf)</ref> mit 60 Plätzen. Das Schiff "Hansi" - vom Starnberger See nach Kronach überführt<ref>Herbert Liedel, Helmut Dollhopf: "Der alte Kanal - damals und heute". Stürtz Verlag, Würzburg, 1981, S. 29</ref> - gehörte bereits Hans Weigel aus Großgründlach, dessen Bruder Peter Weigel (?) durch Heirat in den Besitz des Gasthofs Memmert kam und ihn in [[Gasthof Weigel]] umtaufte. | ||
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[[Datei:A3662.jpg|thumb|left|Der ausgetrocknete Hafen am Ludwigskanal bei Poppenreuth]] | [[Datei:A3662.jpg|thumb|left|Der ausgetrocknete Hafen am Ludwigskanal bei Poppenreuth]] | ||
[[Datei: Kilometerstein Beschriftungstafel.jpg|thumb|right|Beschriftungstafel am Kilometerstein des alten Ludwigskanals bei Poppenreuth]] | [[Datei: Kilometerstein Beschriftungstafel.jpg|thumb|right|Beschriftungstafel am Kilometerstein des alten Ludwigskanals bei Poppenreuth]] | ||
== Das Ende des Kanals == | == Das Ende des Kanals == | ||
Nach Ende des Krieges befuhr kein Frachtschiff mehr den Ludwigskanal. Zudem hatte die abrückende Wehrmacht im April [[1945]] die Kanalbrücke bei Kronach gesprengt, um die heranrückenden US-Truppen aufzuhalten. Bei einer Gewässertiefe von nur 1,46 Metern war dies ein absolut sinnloses Zerstörungswerk. Die Brücke wurde nach dem Krieg zwar wieder aufgebaut, der Kanal blieb aber ungenutzt. | Nach Ende des Krieges befuhr kein Frachtschiff mehr den Ludwigskanal. Zudem hatte die abrückende Wehrmacht im April [[1945]] die Kanalbrücke bei Kronach gesprengt, um die heranrückenden US-Truppen aufzuhalten. Bei einer Gewässertiefe von nur 1,46 Metern war dies ein absolut sinnloses Zerstörungswerk. Die Brücke wurde nach dem Krieg zwar wieder aufgebaut, der Kanal blieb aber ungenutzt. |
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