Hans Weibrecht: Unterschied zwischen den Versionen

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Zu Jahresbeginn [[1935]] war Weibrecht zudem neben Theodor Eicke und SS-Scharrführer Ferdinand Zachmann einer von drei nachgewiesenen Mitarbeitern der sog. Zentralabteilung der Inspektion der Konzentrationslager (IKL). Stolz berichtet Eicke in einem Brief Heinrich Himmler: "''In knapp 11 Monaten habe ich 5 Konzentrationslager, von denen 4 in den Händen der SA waren, umorganisiert, ausgebaut und dort klare Verhältnisse geschaffen. Ein neues, großes und modernes Konzentrationslager in Sachsenhausen ist zur Zeit in Bau. Während dieser Zeit habe ich 4 Bataillone der SS-Totenkopfsturmbanne aus einem Nichts geschaffen. Meine Arbeit bewältige ich mit 3 Führern und einigen zuverlässigen Schreibern. Mein Familienleben war mir bisher Nebensache. Ich lebe nur meiner Pflicht an meiner mit lieb gewonnen Truppe.''"<ref>Ulrich Herbert: Die nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 1, 1998, S. 53</ref>. Die Beziehung zu Eicke scheint dabei außerordentlich eng gewesen zu sein. So erklärte Eicke anlässlich einer geplanten Versetzung seines Adjutanten schriftlich: „''Meinen Adjutanten, SS-Truppführer Weibrecht vom KLD, bitte ich mir zu belassen, da Weibrecht für mich eine unentbehrliche Stütze ist.''“<ref>Dachauer Hefte. Band 10-11 Täter und Opfer, 1994, S. 36</ref>
Zu Jahresbeginn [[1935]] war Weibrecht zudem neben Theodor Eicke und SS-Scharrführer Ferdinand Zachmann einer von drei nachgewiesenen Mitarbeitern der sog. Zentralabteilung der Inspektion der Konzentrationslager (IKL). Stolz berichtet Eicke in einem Brief Heinrich Himmler: "''In knapp 11 Monaten habe ich 5 Konzentrationslager, von denen 4 in den Händen der SA waren, umorganisiert, ausgebaut und dort klare Verhältnisse geschaffen. Ein neues, großes und modernes Konzentrationslager in Sachsenhausen ist zur Zeit in Bau. Während dieser Zeit habe ich 4 Bataillone der SS-Totenkopfsturmbanne aus einem Nichts geschaffen. Meine Arbeit bewältige ich mit 3 Führern und einigen zuverlässigen Schreibern. Mein Familienleben war mir bisher Nebensache. Ich lebe nur meiner Pflicht an meiner mit lieb gewonnen Truppe.''"<ref>Ulrich Herbert: Die nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 1, 1998, S. 53</ref>. Die Beziehung zu Eicke scheint dabei außerordentlich eng gewesen zu sein. So erklärte Eicke anlässlich einer geplanten Versetzung seines Adjutanten schriftlich: „''Meinen Adjutanten, SS-Truppführer Weibrecht vom KLD, bitte ich mir zu belassen, da Weibrecht für mich eine unentbehrliche Stütze ist.''“<ref>Dachauer Hefte. Band 10-11 Täter und Opfer, 1994, S. 36</ref>


Anlässlich der als „Röhm-Putsch“ bekannt gewordenen politischen Säuberungswelle vom [[30. Juni]] [[1934]] konnte Weibrecht karriere machen, da er zum Untersturmführer befördert wurde. Im Herbst 1936 wurde Weibrecht durch Eicke von seinen Funktionen entbunden und wechselte zur allgemeinen SS und arbeitete in der Folge auch in der Reichsstudentenführung.
In Folge der als „Röhm-Putsch“ bekannt gewordenen politischen Säuberungswelle vom [[30. Juni]] [[1934]] konnte Weibrecht Karriere machen, da er zum Untersturmführer befördert wurde. Im Herbst 1936 wurde Weibrecht durch Eicke von seinen Funktionen entbunden und wechselte zur allgemeinen SS und arbeitete in der Folge auch in der Reichsstudentenführung.


Am [[16. Oktober]] [[1939]] wurde Weibrecht als Nachfolger von Herbert Lange zum Kommandanten des Forts VII (auch KZ Posen genannt) ernannt, einem der ersten Konzentrationslager, die die SS im besetzten Polen gründete. Weibrecht führte das Lager, das sich bei Posen befand, bis zum [[15. Oktober]] [[1941]]<ref>Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Frankfurt am Main 2008, S. 660</ref>. Im Fort VII wurden unter der Oberaufsicht Weibrechts zahlreiche Polen und Juden ermordet. Des Weiteren wurden dort bereits im Oktober und November [[1939]] erstmals so genannte Geisteskranke mit Hilfe von Gas ermordet im Rahmen der ersten Euthanasieprojekte des NS-Regimes.
Am [[16. Oktober]] [[1939]] wurde Weibrecht als Nachfolger von Herbert Lange zum Kommandanten des Forts VII (auch KZ Posen genannt) ernannt, einem der ersten Konzentrationslager, die die SS im besetzten Polen gründete. Weibrecht führte das Lager, das sich bei Posen befand, bis zum [[15. Oktober]] [[1941]]<ref>Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Frankfurt am Main 2008, S. 660</ref>. Im Fort VII wurden unter der Oberaufsicht Weibrechts zahlreiche Polen und Juden ermordet. Des Weiteren wurden dort bereits im Oktober und November [[1939]] erstmals so genannte Geisteskranke mit Hilfe von Gas ermordet im Rahmen der ersten Euthanasieprojekte des NS-Regimes.