August Schmidt: Unterschied zwischen den Versionen

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Kurz zuvor war Schmidt - am [[27. August]] [[1941]] - erneut verletzt worden, dieses Mal an der Hand. So blieb Schmidt zunächst in der Führerreserve bzw. kommandierte Kurzzeitig in Vertretung die Ersatzdivision 193 und die Division 413 bevor er am [[31. Januar]] [[1942] zum neuen Kommandeur der 50. Infanterie-Division (Wehrmacht) auf der Krim versetzt wurde. Nach nur zwei Wochen brach die alte Verwundung wieder auf und machte eine Operation nötig, sodass Schmidt am [[17. Februar]] [[1942]] erneut in die Führerreserve versetzt werden musste.  
Kurz zuvor war Schmidt - am [[27. August]] [[1941]] - erneut verletzt worden, dieses Mal an der Hand. So blieb Schmidt zunächst in der Führerreserve bzw. kommandierte Kurzzeitig in Vertretung die Ersatzdivision 193 und die Division 413 bevor er am [[31. Januar]] [[1942] zum neuen Kommandeur der 50. Infanterie-Division (Wehrmacht) auf der Krim versetzt wurde. Nach nur zwei Wochen brach die alte Verwundung wieder auf und machte eine Operation nötig, sodass Schmidt am [[17. Februar]] [[1942]] erneut in die Führerreserve versetzt werden musste.  


Nach seiner Genesung übernahm Schmidt am [[5. Mai]] [[1942]] (später auf den [[26. April]] zurückdatiert) die Führung seiner angestammten 10. Infanterie-Division. Dieser Division hatte inzwischen schwere Verluste erlitten und sollte ein Jahr lang im Stellungskrieg im Raum Spas-Demensk verbringen. Auch hier wurde Schmidt von seinen Vorgesetzten (General Ferdinand Schaal - Kdr. LVI.  Panzerkorps) äußerst positiv beurteilt und erneut zur vorgezogenen Beförderung empfohlen. So stieg Schmidt bereits am [[1. Januar]] [[1943]] zum Generalleutnant auf. Daneben erzwang seine alte Verwundung mehrere Genesungsurlaube. Dennoch hielt Schaal Schmidt für fähig ein Korpskommando zu übernehmen. Aber der Oberbefehlshaber der vorgesetzten 4. Armee (Wehrmacht), General Gotthard Heinrici, wertete Schmidt nur als „''guten Durchschnitt''“ und beließ ihn auf seinem Posten.<ref>Marco Sigg: ''Der Unterführer als Feldherr im Taschenformat - Theorie und Praxis der Auftragstaktik im deutschen Heer 1869 bis 1945'', Paderborn 2014, S. 338</ref>
Nach seiner Genesung übernahm Schmidt am [[5. Mai]] [[1942]] (später zurückdatiert auf den [[26. April]]) die Führung seiner angestammten 10. Infanterie-Division. Diese Division hatte inzwischen schwere Verluste erlitten und sollte ein Jahr lang im Stellungskrieg im Raum Spas-Demensk verbringen. Auch hier wurde Schmidt von seinen Vorgesetzten (General Ferdinand Schaal - Kdr. LVI.  Panzerkorps) äußerst positiv beurteilt und erneut zur vorgezogenen Beförderung empfohlen. So stieg Schmidt bereits am [[1. Januar]] [[1943]] zum Generalleutnant auf. Daneben erzwang seine alte Verwundung mehrere Genesungsurlaube. Dennoch hielt Schaal Schmidt für fähig ein Korpskommando zu übernehmen. Aber der Oberbefehlshaber der vorgesetzten 4. Armee (Wehrmacht), General Gotthard Heinrici, wertete Schmidt nur als „''guten Durchschnitt''“ und beließ ihn auf seinem Posten.<ref>Marco Sigg: ''Der Unterführer als Feldherr im Taschenformat - Theorie und Praxis der Auftragstaktik im deutschen Heer 1869 bis 1945'', Paderborn 2014, S. 338</ref>


Erst im Januar [[1944]] führten die Umstände dazu, dass Schmidt auf einer höheren Führungsebene aktiv werden konnte. Die 10. Panzergrenadier-Division war zur 8. Armee (Wehrmacht) am Dnepr verlegt worden. Während der Schlacht um Kirowograd (1. – 16. Januar 1944) wurde die 8. Armee von überlegenen sowjetischen Truppen angegriffen. Schmidts Division und eine Reihe weitere Verbände gerieten in einen Kessel. Schmidt übernahm neben seiner eigenen Division auch die Führung über die Reste der 376. Infanterie-Division (Wehrmacht) und der 14. Panzer-Division (Wehrmacht), mit denen ihm unter schweren Verlusten ein Ausbruch aus dem Kessel gelang, nachdem die Stadt durch die russischen Truppen eingenommen worden waren. Auch in den folgenden Wochen befehligte er diese “Gruppe Schmidt” mit einem improvisierten Stab bevor Ende Februar [[1944]] das Generalkommando des XXXX. Panzerkorps (Wehrmacht) die Führung übernahm.<ref>Ulrich de Maizière: ''In der Pflicht'', Herford/ Bonn 1989, S.88</ref> Am [[18. Januar]] [[1944]] wurde Schmidt namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "''Bei den Abwehrkämpfen im Südabschnitt der Ostfront hat sich die bayerische 10. Panzergrenadierdivision unter Führung des Generalleutnants Schmidt durch unerschütterliche Standhaftigkeit hervorragend bewährt''."
Erst im Januar [[1944]] führten die Kriegsumstände und der Mangel an Führungskräften dazu, dass Schmidt auf einer höheren Führungsebene aktiv eingesetzt wurde. Die 10. Panzergrenadier-Division war zur 8. Armee (Wehrmacht) am Dnepr verlegt worden. Während der Schlacht um Kirowograd (1. – 16. Januar 1944) wurde die 8. Armee von sowjetischen Truppen angegriffen, so dass Schmidts Division und eine Reihe weitere Verbände in einen Kessel gerieten. Schmidt übernahm neben seiner eigenen Division auch die Führung über die Reste der 376. Infanterie-Division (Wehrmacht) und der 14. Panzer-Division (Wehrmacht), mit denen ihm unter schweren Verlusten ein Ausbruch aus dem Kessel gelang, nachdem die Stadt durch die russischen Truppen eingenommen worden waren. Nach sowjetischen Angaben wurden im Kessel 55.000 deutsche Soldaten getötet und 18.000 gerieten in Gefangenschaft, während der ganzen Operation waren es demnach 82.000 Tote und 20.000 Gefangene<ref><ref name="rust21662">{{Webarchiv | url=http://www.rustrana.ru/article.php?nid=21662 | wayback=20090804011827 | text=Korsun-Schewtschenkowskier Operation in ''Russische Zivilisation'', auf rustrana.ru}}</ref>. Nach deutschen Angaben hingegen gelang 40.000 Soldaten der Ausbruch, lediglich 19.000 Soldaten starben oder blieben im Kessel zurück<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46273715.html Spiegel 1965]</ref>. Trotz solcher verschiedenen Zahlen ist bekannt, dass die sechs deutschen Divisionen große Verluste hinnehmen mussten und das gesamte Kriegsgerät zurückgelassen wurde. Iwan Konew wurde für seine Verdienste in dieser Schlacht zum Marschall der Sowjetunion ernannt.
 
Auch in den folgenden Wochen befehligte er diese “Gruppe Schmidt” mit einem improvisierten Stab bevor Ende Februar [[1944]] das Generalkommando des XXXX. Panzerkorps (Wehrmacht) die Führung übernahm.<ref>Ulrich de Maizière: ''In der Pflicht'', Herford/ Bonn 1989, S.88</ref> Am [[18. Januar]] [[1944]] wurde Schmidt namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "''Bei den Abwehrkämpfen im Südabschnitt der Ostfront hat sich die bayerische 10. Panzergrenadierdivision unter Führung des Generalleutnants Schmidt durch unerschütterliche Standhaftigkeit hervorragend bewährt''."


Am [[23. Januar]] [[1944]] erhielt Schmidt für seine Leistungen in den Kämpfen um Kiriwograd das Eichenlaub zum Ritterkreuz, aber gleichzeitig wurde er noch immer kritisch beurteilt. General Nikolaus von Vormann stellte in einer dienstlichen Beurteilung fest, dass Schmidt seine Leistungsgrenze wohl erreicht habe.<ref>Marco Sigg: ''Der Unterführer als Feldherr im Taschenformat - Theorie und Praxis der Auftragstaktik im deutschen Heer 1869 bis 1945'', Paderborn 2014, S. 338f</ref>
Am [[23. Januar]] [[1944]] erhielt Schmidt für seine Leistungen in den Kämpfen um Kiriwograd das Eichenlaub zum Ritterkreuz, aber gleichzeitig wurde er noch immer kritisch beurteilt. General Nikolaus von Vormann stellte in einer dienstlichen Beurteilung fest, dass Schmidt seine Leistungsgrenze wohl erreicht habe.<ref>Marco Sigg: ''Der Unterführer als Feldherr im Taschenformat - Theorie und Praxis der Auftragstaktik im deutschen Heer 1869 bis 1945'', Paderborn 2014, S. 338f</ref>
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