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Rosenthal war während der NS-Zeit mit einer "Arierin" verheiratet und konnte so der Deportation in den Tod entgehen. Er musste sich dennoch [[1933]] beruflich aus der Schuhfabrik "Schloß" zurückziehen und wurde später zur Zwangsarbeit verpflichtet. Rosenthal wurde ebefalls Opfer der Arisierungen in Fürth. So musste er im November [[1938]] seine Häuser in der [[Gebhardtstraße 5 / 5a|Gebhardtstraße 5]] und in der [[Schwabacher Straße]] 9 unter Androhung von Gewalt an die [[NSDAP]] überschreiben. In einem späteren Spruchkammerverfahren gegen [[Hans Sandreuter]] schrieb er folgendes zur Ariseriung: | Rosenthal war während der NS-Zeit mit einer "Arierin" verheiratet und konnte so der Deportation in den Tod entgehen. Er musste sich dennoch [[1933]] beruflich aus der Schuhfabrik "Schloß" zurückziehen und wurde später zur Zwangsarbeit verpflichtet. Rosenthal wurde ebefalls Opfer der Arisierungen in Fürth. So musste er im November [[1938]] seine Häuser in der [[Gebhardtstraße 5 / 5a|Gebhardtstraße 5]] und in der [[Schwabacher Straße]] 9 unter Androhung von Gewalt an die [[NSDAP]] überschreiben. In einem späteren Spruchkammerverfahren gegen [[Hans Sandreuter]] schrieb er folgendes zur Ariseriung: | ||
: ''Am 12. November 1938 musste ich im Rathaus erscheinen, wurde in den Rathauskeller geführt, musste mich ausziehen, Gesicht an die Wand. Im Keller war ein nasser Sandhaufen (Urin), nun musste ich Sand schaufeln, dazwischen wurde ich immer wieder mit dem Kopf in den nassen Sand gestossen. Gleichzeitig bekam ich 2 mal 25 Schläge. Um die Schreie der Opfer zu übertönen, kratzte 1 Mann ständig mit der Kohlenschaufel am Boden. Dann musste ich mich anziehen, abputzen (vor Amt muss man ja anständig erscheinen, wurde mir gesagt) mit der Taschenlampe abgeleuchtet. Es wurde mir ein Revolver an die Stirn gehalten und mir erklärt, wenn ich ein Wort über vorgenannte Vorgänge verlauten liesse, würde ich erschossen. Daraufhin wurde ich Sandreuter vorgeführt, wurde von demselben gefragt, wie hoch die Hypothek auf meinem Haus sind und zu diesem | : ''Am 12. November 1938 musste ich im Rathaus erscheinen, wurde in den Rathauskeller geführt, musste mich ausziehen, Gesicht an die Wand. Im Keller war ein nasser Sandhaufen (Urin), nun musste ich Sand schaufeln, dazwischen wurde ich immer wieder mit dem Kopf in den nassen Sand gestossen. Gleichzeitig bekam ich 2 mal 25 Schläge. Um die Schreie der Opfer zu übertönen, kratzte 1 Mann ständig mit der Kohlenschaufel am Boden. Dann musste ich mich anziehen, abputzen (vor Amt muss man ja anständig erscheinen, wurde mir gesagt) mit der Taschenlampe abgeleuchtet. Es wurde mir ein Revolver an die Stirn gehalten und mir erklärt, wenn ich ein Wort über vorgenannte Vorgänge verlauten liesse, würde ich erschossen. Daraufhin wurde ich Sandreuter vorgeführt, wurde von demselben gefragt, wie hoch die Hypothek auf meinem Haus sind und zu diesem Preis das Haus dann verkauft worden und ich musste meine Unterschrift dazu geben. | ||
:''Sandreuter hat die Befehle zum Niederbrennen der Synagoge gegeben. Mit der größten Brutalität führte er die Enteignung der Juden durch. Jeder Jude fürchtete sich vor Sandreuter und Kandel zu erscheinen, denn nur unter Todes- und Konzentrationslager-Androhungen wurden die Verhandlungen geführt.'' | :''Sandreuter hat die Befehle zum Niederbrennen der Synagoge gegeben. Mit der größten Brutalität führte er die Enteignung der Juden durch. Jeder Jude fürchtete sich vor Sandreuter und Kandel zu erscheinen, denn nur unter Todes- und Konzentrationslager-Androhungen wurden die Verhandlungen geführt.'' | ||
:''Sandreuter entfernte die Juden aus ihren Wohnungen und verschacherte die Möbel an seine Parteigenossen zu Spottpreisen. Es ist unmöglich, alles anzuführen, was Sandreuter getan hat an den Fürther Juden. Als die Fürther Feuerwehr den Synagogenbrand löschen wollte, gab S. den Befehl, das Löschen sofort einzustellen und alles niederbrennen zu lassen – damit die ganze Judenbrut vernichtet würde.''<ref>Staatsarchiv Nürnberg, Spruchkammerakten Hans Sandreuter, Schreiben von Leo Rosenthal 23. August 1945</ref> | :''Sandreuter entfernte die Juden aus ihren Wohnungen und verschacherte die Möbel an seine Parteigenossen zu Spottpreisen. Es ist unmöglich, alles anzuführen, was Sandreuter getan hat an den Fürther Juden. Als die Fürther Feuerwehr den Synagogenbrand löschen wollte, gab S. den Befehl, das Löschen sofort einzustellen und alles niederbrennen zu lassen – damit die ganze Judenbrut vernichtet würde.''<ref>Staatsarchiv Nürnberg, Spruchkammerakten Hans Sandreuter, Schreiben von Leo Rosenthal 23. August 1945</ref> |