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:''Dr. Lehmann, früher in Schnaittach, trat am 2. Januar 1870 seine ärztliche Praxis in Fürth an. [...]. Den 1. Februar entstand ein Frauenverein zur Unterstützung bedürftiger ehelicher Wöchnerinnen. Erste Vorsteherin war Kaufmannsgattin Betty Kolb. - Der städtische Revierförster Julius Huber erhielt den Titel Oberförster. - Die Gemeinden Obermichelbach, Tuchenbach und Veitsbronn wurden vom Rentamte Cadolzburg abgetrennt und dem Rentamte Fürth zugetheilt. [...]. Auf einen hiesigen Kaufmann fiel durch ein österreichisches Hundertguldenloos ein Gewinn von 220,000 fl. - Am 29. März Morgens gegen 6 Uhr entstand ein Brand im Hause des Metzgermeisters Fortmeier, untere Königsstraße Nr. 164, der den Dachstuhl und das obere Stockwerk desselben zerstörte. Auch die Häuser der Wirthstochter Konrad und des Bäckermeisters Schmerler erlitten Brandbeschädigung. [...]. Weitläufige Verhandlungen, welche zu öffentlichen Diskussionen Anlaß gaben, wurden dadurch hervorgerufen, daß der Magistrat von dem Getreidverein für die Benützung des von der Gemeinde im Jahre [[1854]] mit einem Kostenaufwand von 20,700 fl. erbauten Getreidemagazins eine entsprechende Miethe in Anspruch nahm. [...]. Am 24. April hat die Gabriel Rießer'sche Stipendienstiftung am Geburtstage des Stifters zum vierten Male Stipendien vertheilt. [...]. Den 17. April Morgens entlud sich ein heftiges Gewitter mit Hagel und erschreckte die Bewohner der Stadt durch heftige Donnerschläge. Ein Blitzstrahl traf das Dach des Hirt'schen Hauses in der [[Gustavstraße]] (Nr. 37), trieb die Ziegel auseinander, versengte einige Sparren, fuhr durch die Schuhmacher Sterzer'sche Mansardenwohnung und ohne weitere zündende Wirkung durch das Fenster wieder hinaus. Auch das Dach des Albrecht'schen Hauses (obere Königsstraße Nr. 62) nächst der katholischen Kirche erlitt einige Verletzungen. - Am 30. April wurde hier zum ersten Male die Oper: „Rigoletto“ von Verdi gegeben. Das Sommertheater im Garten des Gastwirths [[Konrad Hohlweg]] ([[Nürnberger Landstraße]] Nr. 89) wurde am 1. Mai durch Direktor Zinker's Gesellschaft wieder eröffnet. An die Schülerinnen des vom Gebwerbvereine eingerichteten Buchhaltungskurses, welche einer Prüfung sich freiwillig unterzogen und dieselbe mit Erfolg bestanden hatten, wurden durch den Vorstand des Gewerbvereins die hierüber ausgestellten Diplome im Pfrüfungssaale der [[Gewerbschule]] überreicht. [...]. Am 10. Mai fand im großen Rathhaussaale die Einsetzung des Rentbeamten August Behm, früheren Rechnungscommissärs in Regensburg, statt. - Am 12. Mai wurden zwei neue Vereine begründet: ein Ortsverein für Maschinenbauer und Metallarbeiter, und ein Schreinerverein. - Am 14. Mai wurde das Hofgebäude des Spiegelfabrikanten [[Benedikt Leber]] ([[Theaterstraße]] Nr. 8) durch Brand beschädigt. [...]. Am 14. Mai ist in München der Bildhauer [[Joseph Otto Entres|Jos. Otto Entres]] gestorben, der vielfache Verdienste für die Wiederbelebung und die Kenntniß der altdeutschen Kunst hatte, besonders in Bezug auf die Holzschnitzerei. Geboren in Fürth, übte sich der frühverwaiste Knabe zuerst im Zeichnen und Modelliren bei den Gebrüdern Oehme und fertigte schon im Alter von 15 Jahren tüchtige Holzskulpturen und selbst lebensgroße Steinbilder. [...]. Bei dem am 25. Mai abgehaltenen Aushebungstermine der Altersklasse 1849 betrug die Gesammtzahl der Wehrpflichtigen 162, [...]. J. K. Popp, Gastwirth [[zum Kronprinzen von Preußen]] (Königsstr. Nr. 36a), erbaut in seinem Hof einen Glassalon mit schöner Aussicht. [...]. Am 12. Juni hielt Hans von Bülow im Saale des Hotel Reindel ein Concert zum Besten des Hans Sachs-Denkmals in Nürnberg, welches 200 fl. Reinertrag abwarf. - Die protestantische vierte Pfarrstelle wurde dem zweiten Pfarrer in Roth, [[Johann Wilhelm Scherer]], verliehen. - Am 29. Juni Brandbeschädigung des Wohnahuses des Schleifermeisters [[Johann Kaiser]] (Theaterstr. Nr. 21). - Am 1. Juli trat das neue Civilprozeßgesetz ins Leben. [...]. Obergerichtsschreiber wurde Bezirksgerichtssekretär Wilhem Hauck. [...]. Am 7. Juli fanden bei dem Handelsgerichte die ersten Verhandlungen nach dem neuen Civilproceß statt. - Das Zinker'sche Sommertheater wurde wegen Differenzen zwischen dem Theaterdirektor und Wirth Hohlweg auf einen Bauplatz der Wirthswittwe Rös im [[Pfarrgarten]] transferirt. - Am 8. Juni bildete sich die Gesellschaft Ressource zum Zwecke geselliger Unterhaltung unter Vorstandschaft des Schlauchfabrikanten Jordan. - Freitag den 15. Juli traf die Nachricht vom Bruche Frankreichs mit Preußen ein, was große Aufregung bei der Einwohnerschaft bewirkte, am 16. von der Mobilisirung der preußischen Armee, sowie von der Kriegserklärung Frankreichs an Preußen, gleichzeitig von der Unfehlbarkeitserklärung des Papstes durch das Concil in Rom. Am 17. Juli wurde der Befehl zur Mobilisirung der bayerischen Armee bekannt. [...]. Der frühere rechtskundige Magistratsrath J. Aldinger wurde Advokat in Fürth. - Zur Unterstützung der in hohem Grade durch die Kriegsereignisse nothleidenden Gewerbtreibenden und Arbeiter bildete sich ein Hilfsverein, der bei den Wohlhabenden wöchentliche Beiträge einsammelte. Das Begründungs-Comité bestand aus Dr. Aldinger, Holzhändler Beck, Dr. Degen, Kaufmann Eismann, G. Fortmeyer, Hesse, Kronacher, Dr. Landmann. - Der Magistrat regelte die Einquartierungs-Verhältnisse. - Am 23. Juli bildete sich ein Verein von Frauen und Jungfrauen der Stadt zur Pflege, Unterstützung und Erquickung der verwundeten Soldaten. Ebenso organisirte sich zum ärztlichen Dienste bei demselben der ärztliche Verein. Ein Wohnungsausschuß bildete sich zur Aufnahme von verwundeten und kranken Kriegern in Privathäusern. Die Schützengesellschaft stellte ihre Lokalitäten zur Verfügung. [...]. Angesichts des ernsten Kampfes wurde am 7. August ein Buß- und Bettag kirchlich begangen. [...]. Fabrikant [[Engelhardt]] setzte die Summa von 2000 fl. aus, um 25 ordentliche Familienväter bei den Arbeiten an der neuen Anlage hinter dem Friedhofe am Pegnitzufer zu beschäftigen. [...]. Alle Vereine wetteiferten unter sich, durch Beiträge den Verwundeten Unterstützung zu gewähren. - Der erste Soldat aus Fürth, der verwundet aus dem Kriege zurückkam, war Bräuninger vom 14. Infanterie-Regiment. - Münchener Hofschauspieler veranstalteten eine Vorstellung im Theater zum Besten der verwundeten Krieger, welche eine Caffa-Einnahme von 283 fl. ertrug. - Hundert Mitglieder der Schützengesellschaft beschlossen, auf die Dauer des Krieges zum Schutze der Bevölkerung eine eigene Schützenkompagnie zu bilden. - Am 23. August begaben sich mehrere Fürther Aerzte, Dr. Wollner, Dr. Kiderlin, Dr. Fronmüller jun. sowie Notar Dr. Ortenau und Kaufmann [[Philipp Dettelbacher]] auf den Kriegsschauplatz, um als zweite Sendung des Fürther Hilfsvereines eine Anzahl Kisten mit Verbandzeug, Wäsche und Lebensmitteln, acht Fäßer Bier und Anderes zu überbringen. - Den 24. August gab Concertmeister Dötsch zum Besten der hilfsbedürftigen Familien der im Felde stehenden Soldaten ein Kirchenconcert. - Aus Bürgern Fürths bildete sich ein Sicherheitskorps mit sechs Compagnien unter Führung des Schlauchfabrikanten Jordan. - Durch Vermittlung des Gewerbvereines wurde eine Commission organisirt zur Herbeiziehung von Arbeitskräften und neuen Industriezweigen aus der Reihe der aus Frankreich ausgewiesenen Industriellen, zugleich zur Unterstützung der letzteren. Im Auftrage des Gewerbvereines begab sich Großhändler [[Sigmund Ullmann]] nach Cöln, und der k. Lehrer der [[Gewerbschule]], Brunotte, nach Basel, um in diesem Sinne dort wirksam zu fein. Die nöthigen Geldmittel wurden theils durch eine Sammlung, die 1600 fl. ertrug, theils durch Zuschüsse des Gewerbvereines beschafft. Sonnabend den 3. September Morgens wurde die Nachricht vom großen Siege bei Sedan, an dem die bayerischen Truppen ruhmvollen Antheil nahmen, und von der Gefangennehmung des Kaisers Napoleon bekannt. Sie erregte die freudigste Stimmung in der Stadt, deren Straßen sich rasch mit Fahnen schmückten. Sonntag den 4. in den Abendstunden war Dankgottesdienst, dem eine Illumination der Stadt folgte in einem Glanze, wie sie früher noch nie daselbft erlebt worden war. [...]. Es kam die Nachricht, daß Hieronymus Decker, verheiratheter Landwehrmann, gefallen, Lieutenant Barbeck, der eine Reihe von interessanten Berichten über seine Erlebnisse im Tagblatt bekannt gab, und Soldat Michael Grometer verwundet und Soldat Johann Adelmann vermißt war. - Am 13. September kam auf der Eisenbahn eine Anzahl von Verwundeten und Reconvalescenten an, wovon 70 Mann in der Turnhalle, 25 im christlichen, 6 im israelitischen Spitale und 60 in Privathäusern untergebracht wurden. - Am 18. September wurde von Stadtpfarrer Lehmus über das Schicksal der nach Frankreich gesendeten Diakonen in einer Sitzung des Vereines für Felddiakonie Bericht erstattet. [...]. Am 9. September Nachts kamen neuerdings vierzig theils leicht verwundete theils von den Strapazen angegriffene Soldaten auf der Eisenbahn an und wurden in die Turnhalle gebracht. - Dem bisherigen Kommandanten des neubegründeten Sicherheitscorps, F. Jordan, wurde auf seinen Wunsch vom Magistrate der Rücktritt von seinem Posten gestattet. Seine Stelle übernahm am 26. Sept. Notar J. G. Wolf. [...]. Bei dem Handelsgerichte wurden wegen Mehrung der Verhandlungen zwei Gerichtstage in der Woche festgesetzt. - Die am 29. in Fürth eingelaufene Nachricht vom Falle Straßburgs erregte freudige Sensation unter den Einwohnern und gab Veranlassung zur Beflaggung der Häuser. [...]. Am ersten Kirchweihtage beförderte die Ludwigs-Eisenbahn 12,000, am zweiten 6500 Personen. - [[Georg Winkler]], Elfenbeingraveur, Vertriebener aus Paris, läßt sich hier den 4. Oktober nieder. - Den 12. Oktober Abends 10 Uhr sind 29 verwundete und kranke Soldaten hier eingetroffen und in der Turnhalle untergebracht worden. - Am 15. Oktober erließ ein aus der Bürgerschaft hervorgegangenes Comité einen Aufruf zur Darreichung von Beiträgen für die nothleidende Stadt Straßburg. - Der Verein zur Unterstützung der durch den Krieg nothleidenden Handwerkerfamilien hatte am 15. Oktober nach elfwöchentlicher Dauer 7230 fl. zur Vertheilung gebracht und blieben noch 1600 zur Verfügung. - Bei dem Handelsgerichte wurde Kaufmann L. Engelmann seiner Funktion als Er-gänzungsrichter auf Ansuchen enthoben. Dagegen wurden die Kaufleute S. E. Berolzheimer, M. Liefer, H. Hornschuch und Eduard Ley zu Assessoren, die Kaufleute J. Mohr und J. F. Morgenstern zu Ergänzungsrichtern ernannt. - Zum Armenwundarzte wurde vom Magistrate S. Springer an Stelle des verstorbenen Oppel gewählt. - Am 20. Oktober wurde in der Wohnung des Wirthes Fürst (im Hotel Union) ein bedeutender Diebstahl an Pretiosen und an Effekten verübt. Der Verdacht lenkte sich auf einen Drechslergesellen. Bei einer noch in der Nacht in der Wohnung seiner Geliebten vorgenommenen Haussuchung fand man einen großen Theil der gestohlenen Gegenstände in deren Koffer, den Dieb selbst in einem Schranke versteckt. - An gleichem Tage entstand ein Brand im Kesselhaus der Bleistiftfabirk Berolzheimer und Illfelder (Schwabacherstr. Nr. 35). - Dienstag Abend den 25. Oktober war ein starkes Nordlicht zu sehen, dem am 26. ein orkanartiger Sturmwind folgte, welcher von Abends 9 1/4 bis Morgens 2 1/2 Uhr Fürth und Umgegend in einem Grade heimsuchte, wie dies seit Menschengedenken nicht der Fall gewesen ist. An einem großen Theile der Dächer wurden Ziegel und Schieferplatten abgerissen, ebenso am Dache des Rathhausthurmes ein Theil der Kupferplatten. Das Thürmchen auf dem Theatergebäude wurde weggerissen, wie auch der Dampfschlot auf der Bernstein'schen Dampfwaschanstalt. Eine massive Giebelwand wurde vom Stumpner'schen Neubau herabgestürzt. Mehrere Waggons rissen sich bei Siegelsdorf los und liefen auf der Staatseisenbahn bis gegen den Fürther Bahnhof. Eine Menge Gartenzäune wurden niedergelegt, ebenso viele Bäume entwurzelt, so fünf kolossale Lindenbäume auf dem [[Schießplatz]], über 40 Pappelbäume auf der Straße nach [[Burgfarrnbach]] und über 100 auf der nach Nürnberg. Glücklicherweise kam keine Beschädigung an Menschen vor. - Die Stadt litt um diese Zeit sehr durch die in Folge des Krieges eingetretene Stockung in der Güterbeförderung, was zu mehrfachen Reklamationen von Seiten des Handelsgremiums und der Gemeindebehörden Veranlassung gab. - Am 28. Oktober wurde die Kapitulation von Metz und Gefangennehmung der Bazaine'schen Armee bekannt, was zu freudiger Bewegung der Einwohnerschaft und Beflaggung der Häuser Veranlassung gab. - Die für die nothleidenden Bewohner von Kehl und Straßburg veranstaltete Sammlung ergab über 1600 fl. - Am 2. November starb im Krankenhause Wilhelm Gaudl aus Altenbamberg, Soldat im 8. Infanterieregiment, an Typhus. Wurde unter ehrenvoller Leichenbegleitung zur Erde bestattet. [...]. Die Frage wegen Aufhebung des Schulgeldes für Volks-, Latein- und Realschule beschäftigte vielfach die Gemeindekollegien und wurde auch in den öffentlichen Blättern besprochen. Es kam bis dahin noch zu keinem Beschlusse, da die Durchführung dieser Maßregel eine Erhöhung der gemeindlichen Abgaben von mehr als 20 Procent zur Folge gehabt hätte. - Den 11. November wurde Erhard Memmert, Soldat im 5. Infanterieregiment, der an den Folgen der Ruhr im Hospitale gestorben war, feierlich beerdigt. [...]. Nikolaus Baumgärtner aus Fürth, Soldat im 14. Infanterieregiment, erlag zu Versailles in Folge ausgestandener Strapazen dem Typhus, ebenso Friedrich Krieger, Chevauxleger, in Chalons, Johann Michael Lorenz in Corbeil, Leonhard Bernhard Kundinger, Artillerist, in Soify. - Emilie Spahn, Hospitalverwalterstochter, welche mit besonderer Aufopferung, wie auch schon im Jahre 1866, die Verpflegung der kranken und verwundeten Soldaten unter der Aegide des Frauenvereins besorgt hatte, erhielt von dem letzteren zum Andenken eine goldene Damenuhr nebst Kette, gezeichnet mit dem Worten: „Zur Erinnerung an den Frauenverein in Fürth.“ - Von dem allgemein todtgeglaubten, als Soldaten in Frankreich befindlichen Turnlehrer Wiedenmann kam zur Freude seiner Verwandten und Freunde ein Brief aus Plessis-Piquet, wonach er gesund und wohl war. Das Gleiche ereignete sich mit Dr. Falkner, der aus Jgny schrieb. [...]. Der praktische Arzt Dr. Degen in Fürth, welcher als Militärarzt bei dem ersten Infanterieregimente den französischen Feldzug mitmachte, kam in einem Gefechte vor Orleans am 1. Dezember in französische Gefangenschaft und wurde nach Tours gebracht, kam dann glücklich in die Heimath zurück. - Am 20. Dezember wurde ein im belagerten Paris aufgestiegener Luftballon, von Westen nach Osten fliegend, beobachtet, der bei Zwiesel niederfiel. An gleichem Tage ging ein Wagen mit Liebesgaben für die im Felde stehenden Fürther unter Leitung des Oberdiakons Pfäfflein nach Frankreich ab. - An Weihnachten wurden 208 Kinder und 138 Frauen der im Felde stehenden Landwehrmänner und Soldaten vom Frauenverein reichlich beschenkt und für die Verwundeten und Kranken im Lazarethe der Turnhalle ein Christbaum aufgestellt, wobei Lehrer Mäyer mit den von ihm unterrichteten Sängern und Geigern die Freude erhöhte. - Am 26. Dezember Nachts fand man den Taglöhner Georg Rotter, 42 Jahre alt, und dessen zwölfjährige Tochter Kunigunde in der [[Mohrenstraße]] Nr. 6 an Kohlendampf erstickt. Seine Frau, welche bis 11 Uhr Morgens betäubt war, erholte sich wieder. - Ende Dezember standen 129 verheirathete Männer aus Fürth im Felde; 48 davon hatten bereits selbstständige Gewerbe betrieben. - Das Werk des K. Reallehrer Dr. H. W. Langhans über "Chemische Analysen des Trink- und Flußwassers von Fürth", Fürth, 1870, erhielt besondere Anerkennung von oben. - Die Kriegsereignisse des Jahres 1870 verursachten große Störungen im industriellen Leben der Stadt. Es kamen zwar 325 Anmeldungen vor, 183 für mechanische Kunst und Handwerke, 150 für Handelsgeschäfte, 4 für Frachtfuhrwerke, 36 für Gast- und Schenkwirtschaften, 2 für Fabriken, dagegen 607 Abmeldungen, 286 für mechanische Kunst und Handwerke, 249 für Handelsgeschäft, 10 für Frachtfuhrwerke, 54 für Gast- und Schenkwirthschaften, 8 für Fabriken. [...]. In der Rednitz war am 13. Juli ein Mädchen, in der Pegnitz am 11. August ein Arbeiter ertrunken. - Stiftungen: Dr. [[Wilhelm Königswarter]] stiftete die Summe von tausend Gulden zur Anschaffung von Büchern für die Stadtbibliothek, zur städtischen Hospitalstiftung vermachte die Mühlbesitzerswittwe Marg. Eckart 300 fl., [...]. - Zahl der Neubauten: 21, worunter das Fabrikgebäude des Optikers [[Stephan Scheidig]] im ehemaligen Reichmann'schen Anwesen ([[Nürnberger Landstraße]] Nr. 79), die israelitische Leichenhalle, die einstöckige Schießhalle auf dem [[Schießplatz]], der Saalbau im [[Weißengarten]] ([[Theaterstraße]] Nr. 4-6), das dreistöckige Fabrikgebäude von Ziegele und Hauck (Ecke der Max- und [[Ottostraße]]) [...].<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 370 -381</ref> | |||
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