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Während zu Beginn der Spiegelindustrie jeder Beleger also noch selbstständig war und seine Spiegel stückweise selbst abrechnete (was zu einem einigermaßen guten Verdienst führte), kam es nach und nach zu einem Konzentrationsprozess: In Großbetrieben arbeitete der Belegmeister nicht mehr selbst als Beleger, sondern als Aufseher mit recht gutem Verdienst. Der einfache Beleger erhielt - trotz der Gesundheitsgefahren - nur noch einen schlechten Wochenlohn.<ref>Philipp Berlin: ''Die Bayerische Spiegelglasindustrie.'', 1909, S. 111 [https://ia601307.us.archive.org/5/items/diebayerischespi00berl/diebayerischespi00berl.pdf zum online-Digitalisat]</ref> | Während zu Beginn der Spiegelindustrie jeder Beleger also noch selbstständig war und seine Spiegel stückweise selbst abrechnete (was zu einem einigermaßen guten Verdienst führte), kam es nach und nach zu einem Konzentrationsprozess: In Großbetrieben arbeitete der Belegmeister nicht mehr selbst als Beleger, sondern als Aufseher mit recht gutem Verdienst. Der einfache Beleger erhielt - trotz der Gesundheitsgefahren - nur noch einen schlechten Wochenlohn.<ref>Philipp Berlin: ''Die Bayerische Spiegelglasindustrie.'', 1909, S. 111 [https://ia601307.us.archive.org/5/items/diebayerischespi00berl/diebayerischespi00berl.pdf zum online-Digitalisat]</ref> | ||
Die Blütezeit der Spiegelherstellung war im ausgehenden 19. Jahrhundert. Im Adressbuch von 1891 wurden ganze 78 Spiegel- oder Spiegelnebenprodukte herstellende Firmen gelistet. "Im Adressbuch von 1895 werden [...] außerdem etwa 40 Rahmenhersteller sowie zehn Firmen, die sich mit dem Belegen der Gläser befasst haben [...]", genannt.<ref>Gilbert Krapf: ''Spiegelglas für Fürth.'' In: Fürther Geschichtsblätter, Nr. 1/2006, S. 3 - [http://geschichtsverein-fuerth.de/index.php?option=com_docman&task=doc_download&gid=30 zur pdf-Datei]</ref> | |||
Die | Die größte Spiegelfabrik in Fürth war lange Zeit die [[Hofspiegelfabrik N. Wiederer & Co.]]. Sie entwickelte sich aus einem kleinen Betrieb zu einer Weltfirma. In der Fürther Südstadt konnte sich die Fabrik ungehindert ausbreiten und hatte zudem ab [[1898]] auch einen eigenen Gleisanschluss zum Güterbahnhof. | ||
Etliche Firmen expandierten: Im Jahre [[1872]] erbaute z. B. der Glasunternehmer [[Winkler & Sohn|Winkler]] in Windischeschenbach eine eigene Glashütte. "[[1893]] verlegte die Firma auch ihre Silberspiegelfabrik dorthin, beließ aber den Firmensitz in Fürth. 1882 errichteten [[Krailsheimer und Miederer]] aus Fürth eine Glasfabrik in Mitterteich."<ref>Gilbert Krapf: ''Spiegelglas für Fürth.'' In: Fürther Geschichtsblätter, Nr. 1/2006, S. 8 - [http://geschichtsverein-fuerth.de/index.php?option=com_docman&task=doc_download&gid=30 zur pdf-Datei]</ref> 1887 errichtete die Firma [[Seligman Bendit & Söhne]] eine Glashütte in Marktredwitz. | Etliche Firmen expandierten: Im Jahre [[1872]] erbaute z. B. der Glasunternehmer [[Winkler & Sohn|Winkler]] in Windischeschenbach eine eigene Glashütte. "[[1893]] verlegte die Firma auch ihre Silberspiegelfabrik dorthin, beließ aber den Firmensitz in Fürth. 1882 errichteten [[Krailsheimer und Miederer]] aus Fürth eine Glasfabrik in Mitterteich."<ref>Gilbert Krapf: ''Spiegelglas für Fürth.'' In: Fürther Geschichtsblätter, Nr. 1/2006, S. 8 - [http://geschichtsverein-fuerth.de/index.php?option=com_docman&task=doc_download&gid=30 zur pdf-Datei]</ref> 1887 errichtete die Firma [[Seligman Bendit & Söhne]] eine Glashütte in Marktredwitz. |