Raubüberfall in Höfles während der Inflationszeit: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FürthWiki

keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 5: Zeile 5:


'''Der zeitliche Hintergrund''': <br />  
'''Der zeitliche Hintergrund''': <br />  
Ab Juni 1921 schwand das Vertrauen in die Mark immer mehr. Jedermann begann, sein Geld, aber auch zinsgünstig aufgenommene Kredite, fast fluchtartig in Sachwerte anzulegen. Der fortschreitende Verfall der Mark und die äußerst unklare Lage über die Höhe der Reparationsforderungen nach dem 1. Weltkrieg ließen unternehmerische Entscheidungen als rentabel erscheinen, die sich später oft als Fehlentscheidungen erwiesen, - wie offensichtlich auch bei den Höfleser Tätern.
Ab Juni 1921 schwand das Vertrauen in die Mark immer mehr. Jedermann begann, sein Geld, aber auch zinsgünstig aufgenommene Kredite, fast fluchtartig in Sachwerte anzulegen. Der fortschreitende Verfall der Mark und die äußerst unklare Lage über die Höhe der Reparationsforderungen nach dem [[Erster Weltkrieg|1. Weltkrieg]] ließen unternehmerische Entscheidungen als rentabel erscheinen, die sich später oft als Fehlentscheidungen erwiesen, - wie offensichtlich auch bei den Höfleser Tätern.


Bereits 1921 kostete ein Ei 4 Mark, ein Pfund Butter 44, ein Liter Milch 5 und ein Zentner Kartoffeln 100 Mark.  
Bereits 1921 kostete ein Ei 4 Mark, ein Pfund Butter 44, ein Liter Milch 5 und ein Zentner Kartoffeln 100 Mark.  
Am 1. Dezember gab es in Deutschland einen großen Börsenkrach. Die Wertpapiere waren hoch getrieben worden, anschließend stürzten die Kurse teilweise um 1.000 Prozent.  
Am 1. Dezember gab es in Deutschland einen großen Börsenkrach. Die Wertpapiere waren hoch getrieben worden, anschließend stürzten die Kurse teilweise um 1.000 Prozent.  
Im Oktober 1921 hatte die Mark noch ein Hundertstel ihres Wertes vom August 1914, im Oktober 1922 nur mehr ein Tausendstel. Überall im Deutschen Reich wurde eine große Menge Notgeld in diesen Jahren ausgegeben. Städte, Gemeinden, Kreise und Privatfirmen sprangen in die Lücke und deckten den Bedarf mit eigenen Ausgaben.
Im Oktober 1921 hatte die Mark noch ein Hundertstel ihres Wertes vom August 1914, im Oktober 1922 nur mehr ein Tausendstel. Überall im Deutschen Reich wurde in diesen Jahren eine große Menge Notgeld ausgegeben. Städte, Gemeinden, Kreise und Privatfirmen sprangen in die Lücke und deckten den Bedarf mit eigenen Ausgaben.
<br clear="all" />
<br clear="all" />


119.047

Bearbeitungen