Kirche St. Peter und Paul: Unterschied zwischen den Versionen

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==Sonstiges==
==Sonstiges==
[[Datei:Glockenstuhl im Kirchhof PPP.JPG|thumb|right|Der Glockenstuhl im Kirchhof Poppenreuth mit der Glocke von 1695]]
[[Datei:Glockenstuhl im Kirchhof PPP.JPG|thumb|right|Der Glockenstuhl im Kirchhof Poppenreuth mit der Glocke von 1695]]
[[Datei:A-Turmuhrwerk.JPG|thumb|right|Das Turmuhrwerk]]
[[Datei:Grabkreuz Küchenloesch.jpg|thumb|right|gußeisernes Grabkreuz; gefertigt von L.C.Loesch Nürnberg]]
Die Bausubstanz mit dem markanten Westturm geht bis ins frühe 15. Jahrhundert zurück; der [[1522]] vollendete spätgotische Chor wird Hans Beheim d. Ä. zugeschrieben. Das Bild des Innern prägt eine doppelgeschossige, heute holzsichtige Langhausempore ([[1859]]/[[1860|60]]). <br/>
Das Bild des Innern prägt eine doppelgeschossige, heute holzsichtige Langhausempore ([[1859]]/[[1860|60]]).<br/>
[[Datei:DSCN0014.JPG|thumb|left|freigelegtes Bruchsteinmauerwerk im Fundament der Poppenreuther Kirchhofmauer]]
 
====Kirchhof====
Vor der Kirche ist heute eine Glocke von [[1695]] aufgehängt. Diese wurde nach den Plünderungen durch Wallenstein im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] 1695 als Ersatz im Turm aufgehängt. Diese alte Glocke von 1695 war zwar im 2. Weltkrieg der Enteignung für die Materialabgabe entgangen, weil sie als in Gruppe D eingestufte "''dauernd an Ort und Stelle zu erhaltende"'' Glocke eigestuft war, wurde aber 1957 nach St. Illingen verkauft. Grund war die Anschaffung eines neuen Dreiergeläutes, nachdem zwei andere Kirchenglocken der sogenannten "Hermann-Göring-Abgabe" zum Opfer gefallen waren. 1987 holte man die 1695er aber wieder aus dem  Württembergischen zurück und spendete der dortigen Gemeinde eine neue Glocke als Ersatz. <br/>
Vor der Kirche ist heute eine Glocke von [[1695]] aufgehängt. Diese wurde nach den Plünderungen durch Wallenstein im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] 1695 als Ersatz im Turm aufgehängt. Diese alte Glocke von 1695 war zwar im 2. Weltkrieg der Enteignung für die Materialabgabe entgangen, weil sie als in Gruppe D eingestufte "''dauernd an Ort und Stelle zu erhaltende"'' Glocke eigestuft war, wurde aber 1957 nach St. Illingen verkauft. Grund war die Anschaffung eines neuen Dreiergeläutes, nachdem zwei andere Kirchenglocken der sogenannten "Hermann-Göring-Abgabe" zum Opfer gefallen waren. 1987 holte man die 1695er aber wieder aus dem  Württembergischen zurück und spendete der dortigen Gemeinde eine neue Glocke als Ersatz. <br/>


Die Turmuhr wurde von der Firma Förster produziert und [[1900]] angebracht. Das Uhrwerk stammt von der Firma Riedl.<br clear="all" />
Die Umfassungsmauer des Kirchhofes zählt heute zu den ältesten Bauwerken der Stadt Fürth. Bei Renovierungsarbeiten konnte als Fundament unterhalb des Sandsteinverbundes ein Bruchsteinmauerwerk freigelegt werden. Im Schneegassenbereich ist die Kirchhofmauer immer wieder einmal durch rücksichtslose Verkehrsteilnehmer beschädigt worden. In jüngster Zeit wurde darum ein vollständiges LKW-Durchfahrtverbot erlassen.<br/>
 
Auf dem Kirchhof erinnern drei Liegesteine an die ehemalige Funktion als [[Friedhof Poppenreuth|Friedhof]], Daneben gibt es auch ein gußeisernes Kreuz, wie es früher zur Grabausstattung verwendet wurde. Es enthält an den Kreuzenden die vier Evangelistensymbole und trägt am Sockel eine Signatur ''L.C.Loesch Nürnberg''. Diese Arbeit wurde also vormals vom heutigen "Küchenloesch" gefertigt.<br/>
 
An die frühere Zeit des Gottesackers auf dem Kirchhof erinnert auch ein unscheinbarer Sandsteinschuppen, der im Nordteil an die Umfassungsmauer angebaut ist. Dies war vormals der Aufbarungsraum für die Leichen. Heute wird dieser Bau als Geräteschuppen des [[Kindergarten Poppenreuth|Kindergartens]] genutzt.<br/>
 
Im Eingangsbereich der Kirche steht eine künstlerisch gestaltete Stele aus Eisen. Darauf befindet sich neben dem Gemeindesigné (Kreuz mit Schlüssel und Schwert) eine Kurzbeschreibung für Besucher.
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====Kirchturm====
[[Datei:A-Turmuhrwerk.JPG|thumb|left|Das Turmuhrwerk]]
[[Datei:D Turm-Sterngebälk PPP.JPG|thumb|left|Sterngebälk im Spitzhelm]]
[[Datei:D Turmgebälk PPP.JPG|thumb|right|Das Turmgebälk in der Turmspitze]]
Der markante Westturm mit einer Höhe von 55 m hat sein Aussehen [[1522]] durch den Nürnberger Stadtbaumeister Hans Beheim d.Ä. erlangt. Er erhöhte den Turm damals um ein Glockengeschoß. Das Schmuckwerk an der Basis der Glockenstube ist ein Dreipass-Blendfries. Offensichtlich beabsichtigte Beheim ursprünglich einen Fünfknopfturm zu errichten, denn die Ansatzstellen zu den Scharwachtürmchen sind deutlich erkennbar.<br/>
Im gleichen Jahr [[1522]] vollendete Beheim auch den spätgotischen Chor im Osten der Kirche.
 
Die Turmuhr wurde von der Firma Förster produziert und [[1900]] angebracht. Das Uhrwerk stammt von der Firma Riedl. Dieses Uhrwerk funktioniert selbst heute noch mechanisch. Lediglich das Hochziehen der Gewichte wird elektrisch bewerkstelligt. Gäbe es einen Stromausfall, müssten die Gewichte nur mittels einer Kurbel aufgezogen werden und die Uhr liefe weiter. Ein Vorgang, der früher zu den Aufgaben des Türmers gehörte. <br/>
 
In der Spitze des Turmhelmes ist ein Dachstuhl aufgesetzt, dessen Gebälk 20,6 m hoch ist. Acht Dachsparren - jeder 21 m lang - reichen vom Dachfuß bis in die Spitze. Diese acht Sparren wurden erst bei der Montage im fortgeschrittenen Bereich aufgestellt. Auf das Turmmauerwerk wurde zuerst ein Kranz mit kürzeren Sparren und das Kehlgebälk mit einigen Etagen gezimmert. Erst als das dieses Gebälk mit Andreaskreuzen ausreichend versteift und stabilisiert war, konnten die langen acht Sparren hochgezogen werden. Als eine der letzten Teile dürfte der achtkantig behauene, ca. sechs Meter lange Baumstamm in der Mitte des Gebälkes, der die Turmspitze trägt und die Enden der langen Sparren verbindet, aufgesetzt und verkeilt worden sein.<br/>
Die Decken bzw. Kehlgebälke im Spitzhelm des Turmes werden als ''Sterngebälk'' bezeichnet. Damit die langen Sparren unter der Dachlast nicht nach innen durchgebogen werden, wird jeder Sparren in fünf Ebenen durch Querbalken des Sterngebälkes nach außen gedrückt. Weil sechzehn im unteren und acht Sparren im oberen Bereich gespreizt werden müssen, entsteht ein sternförmiges Deckengebälk.<br/>
 
Über der westlichen Eingangstür am Turmeingang sind in den Turmnischen die beiden Namensgeber der Kirche, die Apostel Petrus und Paulus, als Steinfiguren positioniert. Diese figurale Arbeit stammt vom Steinmetz Siebenkäs.<br clear="all" />
 
==Pfarrer==  
==Pfarrer==  
'''Reihe der Pfarrer von St. Peter und Paul in Fürth-Poppenreuth, bis 1528 zugleich Pfarrer (ab 1477 Pröbste) von St. Sebald in Nürnberg'''
'''Reihe der Pfarrer von St. Peter und Paul in Fürth-Poppenreuth, bis 1528 zugleich Pfarrer (ab 1477 Pröbste) von St. Sebald in Nürnberg'''
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