Die Glocken in St. Peter und Paul: Unterschied zwischen den Versionen

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Auch die Glocke Nr. 4.2. konnte 1564 neu beschafft werden. Ebenfalls von Cristof Glockengießer gegossen, kosteten beide zusammen 280 fl. (Gulden). Von ihr sind Schlagton, Durchmesser und Gewicht nicht bekannt, denn sie wurde 1632 ein Opfer des Dreißigjährigen Krieges.  
Auch die Glocke Nr. 4.2. konnte 1564 neu beschafft werden. Ebenfalls von Cristof Glockengießer gegossen, kosteten beide zusammen 280 fl. (Gulden). Von ihr sind Schlagton, Durchmesser und Gewicht nicht bekannt, denn sie wurde 1632 ein Opfer des Dreißigjährigen Krieges.  


Außerdem wurde bald nach dem Glockenraub von 1552, wohl auf Vermittlung des Landalmosenamtes, eine schon über 100 Jahre alte Glocke, von einer anderen - vielleicht kriegszerstörten und nicht mehr benutzten - Kirche, nach Poppenreuth gebracht. Sie war von Conrad Gnoczhamer 1444 in Nürnberg gegossen, hatte den Schlagton a´, unrein und bei angenommen mittelschwerer Rippe, 92 cm Durchmesser und ca. 500 kg Gewicht. In Poppenreuth war sie Nr. 2.2. auf dem Turm bis zu ihrem Umguß im Jahr 1904.  
Außerdem wurde bald nach dem Glockenraub von [[1552]], wohl auf Vermittlung des Landalmosenamtes, eine schon über 100 Jahre alte Glocke, von einer anderen - vielleicht kriegszerstörten und nicht mehr benutzten - Kirche, nach Poppenreuth gebracht. Sie war von Conrad Gnoczhamer [[1444]] in Nürnberg gegossen, hatte den Schlagton a´, unrein und bei angenommen mittelschwerer Rippe, 92 cm Durchmesser und ca. 500 kg Gewicht. In Poppenreuth war sie Nr. 2.2. auf dem Turm bis zu ihrem Umguß im Jahr 1904.  
Offensichtlich kam seinerzeit sogar noch eine zweite, wohl ebenfalls gebrauchte Glocke von auswärts nach Poppenreuth. Sie war die Nr. 3.2. Dies ist zu erschließen aus Nachrichten zu Ersatzbeschaffungen in der Folgezeit. Da sie 1632 geraubt wurde, fehlen weitere Daten von ihr.  
Offensichtlich kam seinerzeit sogar noch eine zweite, wohl ebenfalls gebrauchte Glocke von auswärts nach Poppenreuth. Sie war die Nr. 3.2. Dies ist zu erschließen aus Nachrichten zu Ersatzbeschaffungen in der Folgezeit. Da sie 1632 geraubt wurde, fehlen weitere Daten von ihr.  


===Kriegsverlust im Dreißigjährigen Krieg 1632===  
===Kriegsverlust im Dreißigjährigen Krieg 1632===  
Im Sommer 1632 plünderten abwechselnd kaiserliche und schwedische Soldaten die Dörfer zwischen Nürnberg und Zimdorf.  
Im Sommer [[1632]] plünderten abwechselnd kaiserliche und schwedische Soldaten die Dörfer zwischen Nürnberg und Zirndorf.  
Aus dem, nach dem "zweiten Markgrafenkrieg" wiederbeschafften Vierergeläute, wurden die beiden kleinen vom Turm genommen (Nr. 3.2. und Nr. 4.2.). Geblieben waren die beiden großen Glocken von 1564 und 1444, weil sie für den Abtransport denn doch zu schwer und zu unhandlich waren.  
Aus dem, nach dem "zweiten Markgrafenkrieg" wiederbeschafften Vierergeläute, wurden die beiden kleinen vom Turm genommen (Nr. 3.2. und Nr. 4.2.). Geblieben waren die beiden großen Glocken von [[1564]] und [[1444]], weil sie für den Abtransport denn doch zu schwer und zu unhandlich waren.  


===Neubeschaffung 1695===  
===Neubeschaffung 1695===  
Erst 63 Jahre später gießt Johann Balthasar Heroldt in Nürnberg zwei neue Glocken, Nr. 3.3. und Nr. 4.3, zur Ergänzung der 1632 im Turm verbliebenen zwei großen Glocken.  
Erst 63 Jahre später gießt Johann Balthasar Heroldt in Nürnberg zwei neue Glocken, Nr. 3.3. und Nr. 4.3, zur Ergänzung der 1632 im Turm verbliebenen zwei großen Glocken.  
Die Glocke Nr. 3.3. mit Schlagton h´ und einem Gewicht von 310 kg wurde im 2. Weltkrieg 1939-45 in die Gruppe D der "dauernd an Ort und Stelle zu erhaltenden Glocken" eingereiht und entging so der Zwangsenteignung. 1957 wurde sie an die katholische Gemeinde St. Josef in Illingen im Württembergischen Land verkauft, erhielt dort eine Tonkorrektur nach b´ und wurde 1987 zurück gekauft.  
Die Glocke Nr. 3.3. mit Schlagton h´ und einem Gewicht von 310 kg wurde im [[2. Weltkrieg]] 1939-45 in die Gruppe D der "dauernd an Ort und Stelle zu erhaltenden Glocken" eingereiht und entging so der Zwangsenteignung. 1957 wurde sie an die katholische Gemeinde St. Josef in Illingen im Württembergischen Land verkauft, erhielt dort eine Tonkorrektur nach b´ und wurde 1987 zurück gekauft.  
Sie läutet heute als fünfte [https://www.fuerthwiki.de/wiki/index.php/Datei:Glocke_1695.jpg Glocke]
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Von der Glocke Nr. 4.3. ist der Schlagton unbekannt, das Gewicht betrug ca. 150 kg. 1829 musste die Glocke wegen eines Sprunges umgegossen werden. Bei gleichem Gewicht hatte die neu gegossene Glocke den Schlagton d´´ - dis´´. Die beiden Glocken kosteten zusammen 411 fl (Gulden) und 48 kr (Kreuzer), die von der Pfarrgemeinde aufgebracht wurden.  
Von der Glocke Nr. 4.3. ist der Schlagton unbekannt, das Gewicht betrug ca. 150 kg. 1829 musste die Glocke wegen eines Sprunges umgegossen werden. Bei gleichem Gewicht hatte die neu gegossene Glocke den Schlagton d´´ - dis´´. Die beiden Glocken kosteten zusammen 411 fl (Gulden) und 48 kr (Kreuzer), die von der Pfarrgemeinde aufgebracht wurden.  
Ebenfalls 1695 wurde ein neuer Glockenstuhl angefertigt. Für Glockenstuhl und Glockenbeschläge schoss das Landalmosenamt 95 fl und 54 kr vor, die künftig von der Gemeinde zu erstatten waren.
Ebenfalls [[1695]] wurde ein neuer Glockenstuhl angefertigt. Für Glockenstuhl und Glockenbeschläge schoss das Landalmosenamt 95 fl und 54 kr vor, die künftig von der Gemeinde zu erstatten waren.


===Neubeschaffung 1904===  
===Neubeschaffung 1904===  
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===Kriegsverlust im Zweiten Weltkrieg 1942===  
===Kriegsverlust im Zweiten Weltkrieg 1942===  
Die beiden Glocken von 1904, Nr. 2.3. und 4.5., wurden bei der Erfasssung der Kirchenglocken im zweiten Weltkrieg - zwangsläufig und unvermeidbar - in die Gruppe A der „sofort zur Verhüttung kommenden Glocken“ eingereiht. Der Kirchenvorstand versuchte die Abnahme hinauszuzögern. Verhindern konnte er sie 1942 nicht mehr.  
Die beiden Glocken von [[1904]], Nr. 2.3. und 4.5., wurden bei der Erfasssung der Kirchenglocken im [[2. Weltkrieg]] - zwangsläufig und unvermeidbar - in die Gruppe A der „sofort zur Verhüttung kommenden Glocken“ eingereiht. Der Kirchenvorstand versuchte die Abnahme hinauszuzögern. Verhindern konnte er sie 1942 nicht mehr.  


===Ergänzung des Geläutes 1957===  
===Ergänzung des Geläutes 1957===  
1957 wurden von der Glockengießerei Alfred Bachert in Heilbronn drei neue Glocken gegossen. Als Klangfundament wurde die große Glocke von 1564, Nr. 1.2., mit Schlagton f‘ von der Fa. Glockengießer in Nürnberg beibehalten, womit St. Peter und Paul jetzt in seinem Vierergeläute das weitverbreitete "Idealmotiv f" –as‘ - b' – des‘‘ hat. <ref> siehe auch Emil Mümmler "Technik im Turm - zu St. Peter und Paul in Poppenreuth" 1995;</ref>
[[1957]] wurden von der Glockengießerei Alfred Bachert in Heilbronn drei neue Glocken gegossen. Als Klangfundament wurde die große Glocke von [[1564]], Nr. 1.2., mit Schlagton f‘ von der Fa. Glockengießer in Nürnberg beibehalten, womit St. Peter und Paul jetzt in seinem Vierergeläute das weitverbreitete "Idealmotiv f" –as‘ - b' – des‘‘ hat. <ref> siehe auch Emil Mümmler "Technik im Turm - zu St. Peter und Paul in Poppenreuth" 1995;</ref>
<ref> alle Angaben laut Evang.-Luth. Pfarramt St. Peter und Paul Poppenreuth, Nr.44 AZ.61/2 und 61/31 vom 30.1.1994</ref>
<ref> alle Angaben laut Evang.-Luth. Pfarramt St. Peter und Paul Poppenreuth, Nr.44 AZ.61/2 und 61/31 vom 30.1.1994</ref>


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